Muslimischer Kindergarten in Mannheim nimmt Betrieb auf

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MANNHEIM. Die offizielle Eröffnung war schon vor zwei Monaten. Nun besuchen die ersten Kinder die Mannheimer Kita „Tulpengarten“. Nach Karlsruhe gibt es damit auch in Mannheiim einen muslimischen Kindergarten.

Mehr als zwei Monate nach der offiziellen Eröffnung geht am Montag (10. Februar) in Mannheim Baden-Württembergs zweiter muslimischer Kindergarten in Betrieb. Los geht es mit 20 Kindern aus vielen unterschiedlichen Ländern, wie der Vorsitzende des Mannheimer Trägervereins, Faruk Sahin sagte. «Jetzt startet die Eingewöhnungsphase. Viele Kinder kommen zum ersten Mal in Kontakt mit so vielen anderen Kindern.» Sprachförderung sei in der Einrichtung besonders wichtig – mit den Kindern werde grundsätzlich deutsch gesprochen. Auch Nicht-Muslime seien willkommen.

Kindergarten-Eingangstür in Marrakesch
Auch in muslimisch geprägten Ländern gibt es Kindergärten (hier in Marrakesch) Foto: Khalid Albaih / Flickr (CC BY 2.0)

Die Mannheimer Kita «Tulpengarten» war Anfang Dezember im Beisein von Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) offiziell eröffnet worden. Der erste muslimische Kindergarten im Südwesten entstand 1999 in Karlsruhe. Einrichtungen dieser Art können aus Sicht des Integrationsministeriums in Stuttgart integrationspolitisch sinnvoll sein – wenn sie gezielte Sprachförderung anböten und interkulturelle Ansätze verfolgten. Es gebe muslimische Eltern, die Sorge hätten, ihr Kind in einem nicht-muslimischen Kindergarten anzumelden. Diese würden sonst erst spät erreicht.

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Der Neubau in Mannheims Multikulti-Viertel Neckarstadt-West beherbergt neben dem muslimischen Kindergarten eine städtische Krippe. Die Stadt setzt viele Hoffnungen in das Projekt, etwa, dass sich der Bildungserfolg muslimischer Kinder durch den Kindergartenbesuch verbessert.

Immer wieder hatte es Vorbehalte gegen das Mannheimer Projekt gegeben. Kritiker bemängeln etwa die Mitgliedschaft des Trägervereins in dem Dachverband der türkisch-islamischen Vereine, Ditib. Er gilt als gemäßigt orthodox und stark von der staatlichen Religionsbehörde der Türkei beeinflusst. (dpa)

Zum Bericht: Muslimische Kita in Mannheim öffnet nach langer Debatte

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Svato Jezek
10 Jahre zuvor

Frau Integrationsministerin Bilkay Öney würde ich sofort entlassen und das Integrationsministerium sofort schliessen! Schade um das Geld.

Ersan Loom
10 Jahre zuvor

Integration sieht anders aus.

Torsten Steinmann
10 Jahre zuvor

Ach so: Das wird also unter dem Begriff Integration verstanden? Das ist keine Integration, sondern das Hofieren von Minderheiten mit multiplen Anpassungsproblemen!

Mannemer
10 Jahre zuvor

Neckarstadt West da kann man Nachts auch nicht mehr ohne Sorgen durchlaufen. Mein Gott, ich bin da geboren und Aufgewachsen, was ist nur aus der Gegend geworden. Als ich das letzte mal auf der Messe war und mal durch die alte Gegend laufen wollte hörte ich kein Wort deutsch mehr, sogar der Frisör seid 39 Jahren dort hat nun Aufgegeben.
Eine Integration ist das nicht.

Michael
10 Jahre zuvor
Antwortet  Mannemer

Og Gott! Wie schrecklich, es spricht niemand mehr Deutsch in Neckarstadt-West! Krieg dich wieder ein, jeder kann draußen die Sprache reden, die er will und dass in dieser Stadt viele Menschen – wie wir Deutsche leider zu sagen pflegen – „Migrationshintergrund“ leben ist halt so. Ich bin selbst in einer Stadt aufgewachsen, in der die überwäligende Mehrheit „ausländisch“ war und immer noch ist. Im Gegensatz zum Großteil der engstirnigen Kommentatoren hier sehe ich das kulturelle Bereicherung für das Land und die Stadt. Klar gibt es soziale, kulturelle und reiligöse Probleme mit SchülerInnen mit Migrationshintergrund bspw: Klassenfahrten, Halal-Essen etc. Aber sowas gehört dazu und das hat nichts mit Integration zu tun, wenn in einer Klasse 12 Mädchen das Kopftuch tragen. Es gibt überall ein paar „Assis“.
Ich kenne persönlich viele Fälle von emanzipierten jungen muslimischen Frauen (ja!!! die gibt es!), die aufgrund ihres Kopftuchs keine Stelle bekommen und die förmlich jeden Tag rassistisch behandelt oder mindestens als unterdrücktes Geschöpf bemitleidet werden.
Mein Rat: Sich an die eigene Nase packen, und nicht rumheulen. Deutschland ist Multikulti. Und das nicht nur in unserer Nationalmannschaft!

Michael
10 Jahre zuvor
Antwortet  Michael

achja, es gibt in Deutschland mindestens 14 jüdische Kindergärten. Und das ist auch gut so! Nicht wahr?! 😉

Warner
10 Jahre zuvor
Antwortet  Michael

Ja, das ist gut so.
Allerdings gibt es da ein paar Unterschiede, die Sie offensichtlich unter den Tisch kehren.

bolle
10 Jahre zuvor

Ich teile die Meinung der vorhergehenden Kommentatoren.
„Es gebe muslimische Eltern, die Sorge hätten, ihr Kind in einem nicht-muslimischen Kindergarten anzumelden.“
Dieser Satz spricht für sich.
Integration wird in der Tat viel zu oft als „Hofieren von Minderheiten mit multiplen Anpassungsproblemen“ verstanden. Da gebe ich Herrn Steinmann völlig Recht.
Abschottung ist Feind jeder Integration. Beides zusammen geht einfach nicht.