STUTTGART. Am letzten Tag der Bildungsmesse Didacta in Stuttgart haben die Veranstalter eine erste Bilanz gezogen. Verbandspräsident Fthenakis wiederholt dabei seine Forderung nach höheren Bildungsausgaben.
Rund 90 000 Besucher seien seit Dienstag zur Messe gekommen, das habe eine erste Hochrechnung ergeben, sagte Didacta-Sprecherin Anja Bräutigam. Die Messe habe sich von einer national etablierten zu einer international anerkannten weiterentwickelt, bilanzierte Didacta-Präsident Wassilios Fthenakis am Samstag in Stuttgart. «10 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland.»

Bildungsexperte Fthenakis nutzte den letzten Messe-Tag, um seine Forderung nach höheren Bildungsausgaben zu wiederholen. Deutschland liege mit Ausgaben in Höhe von 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts unter dem OECD-Schnitt von 6,3 Prozent. Um die Zukunft Deutschlands zu sichern, empfehle er Ausgaben von bis zu zehn Prozent.
Besonderes Augenmerk legte Fthenakis auf die frühkindliche Bildung, die das Fundament für eine gelingende Bildung sei. Jeder sollte in jedem Bundesland faire Bildungschancen vorfinden, sagte er. Dafür brauche es Qualität und Konsistenz in der Ausbildung von Fachkräften. «Wenn wir das nicht schaffen, führen wir Diversität in das System hinein.» Diversität schaffe den Nährboden für Ungleichheit und Ungerechtigkeit.
Kultusminister Andreas Stoch (SPD) hatte zu Beginn der Messe ein stärkeres Engagement des Bundes für Schulen und Hochschulen eingefordert. Er verlangte, dass die Diskussion um das Kooperationsverbot, das dem Bund nachhaltige Bildungsförderung in den Ländern untersagt, nicht auf die Hochschulen verengt werde.
Auf der Didacta präsentierten fünf Tage lang rund 900 Aussteller Produkte und Dienstleistungen für Erzieher, Lehrer, Ausbilder, Trainer, Personalentwickler und Eltern. Die Themen reichten von Kitas, Schulen, Hochschulen bis hin zu Weiterbildungsangeboten. Ein neues Themenfeld bildete der Bereich «Neue Technologien». (dpa)
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