Die Universität Flensburg hat Vorwürfe der Universität Kiel im Streit um die künftige Lehrerausbildung zurückgewiesen. Die Annahme, Repräsentanten der Flensburger Hochschule hätten an den neuen Plänen «mitgeschrieben», seien falsch, sagte Präsident Werner Reinhart am Montag in Flensburg. Nach den Plänen von Wissenschaftsministerin Waltraud Wende (parteilos) soll in Flensburg künftig in mindestens 13 Fächern ein Studium für die Sekundarstufe II (Klasse elf bis 13) angeboten werden. Die Uni bildet bisher Lehrer für die Sekundarstufe I aus.
In Kiel werde kein einziges Fach eingeschränkt, betonte Reinhart. Die Pläne würde «nicht zu massiver Verschiebung der Studierendenzahlen» führen. Der Präsident der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) Gerhard Fouquet hatte die Zahl von 13 Fächern für Flensburg in der vergangenen Woche als «Versuch, die Existenzfähigkeit unserer Volluniversität auszuhöhlen», bewertet. «Ich sehe nicht, dass wir die Uni Kiel zum Ausbluten bringen», konterte Reinhart. Es werde auch keine Professur verlagert. Bei einer Beschränkung auf sieben Fächer für Flensburg werde im Gegenteil die kleinere Uni stark getroffen: «Wir würden die Hälfte aller Studierenden im Lehramtsbereich verlieren.»
Ohnehin rechne Flensburg mit einem Verlust von 365 Studenten, da sechs Fächer künftig nur noch für Grundschulen angeboten werden sollen. «Die Minimalzahl bleibt für uns: 13 Fächer müssen angeboten werden.» Mindestens drei Professuren müssten für die Sek-II-Studiengänge eingerichtet werden.
Der Vorsitzende des Senats der Universität Flensburg, Uwe Danker, verwies zudem auf die positive Bewertung der dortigen Lehramtsstudiengänge durch eine Akkreditierungsagentur. «Wir freuen uns jetzt auf die Mitwirkung und das Einbringen unserer spezifischen Expertise» in das gemeinsame Lehramt, sagte Danker. dpa