Studie: Inklusion kommt voran – Anteil der Förderschüler konstant

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GÜTERSLOH. In Deutschland steigt einer Studie zufolge der Anteil der Schüler, bei denen ein besonderer Förderbedarf festgestellt wird. In den vergangenen fünf Jahren sei der Anteil auf 6,6 Prozent (2008/09: 6,0 Prozent) gestiegen, ergab eine veröffentlichte Analyse der Bertelsmann Stiftung.

Im gleichen Zeitraum kam aber auch die Inklusion voran, also das gemeinsame Lernen von Schülern mit und ohne Behinderung. Von den Kindern mit besonderem Förderbedarf gehen inzwischen 28,2 Prozent zu regulären Schulen, gegenüber 18,4 Prozent vor fünf Jahren. Zugleich blieb der Anteil der Kinder an speziellen Förderschulen aber konstant bei 4,8 Prozent.

«Der Anstieg der Schüler mit besonderen sonderpädagogischen Bedarfen deutet einen bisher verdeckten Förderbedarf an, für den jetzt zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen benötigt werden», sagte der Bildungsexperte der Stiftung, Jörg Dräger. «Von einem Systemwandel kann hier noch nicht die Rede sein, denn das Doppelsystem aus Regel- und Sonderschulen bleibt bestehen.»

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Autistisches Kind in einer Förderschule für geistig Behinderte. Foto: Flickr
Autistisches Kind in einer Förderschule für geistig Behinderte. Foto: Flickr

Blieben aber die Ressourcen in den Förderschulen gebunden, sei die Inklusion an den Regelschulen ernsthaft gefährdet. Bundesweit gibt es der Studie zufolge große regionale Unterschiede bei der Inklusion.

So wird bei den Schülern in Mecklenburg-Vorpommern anteilig doppelt so oft Förderbedarf festgestellt wie in Rheinland-Pfalz (10,1 gegenüber 5,1 Prozent). Und in Bremen besuchen demnach viermal so viele Schüler mit Behinderung eine reguläre Schule wie in Niedersachsen (63,1 zu 15 Prozent). dpa

Zu den Datenreporten über die einzelnen Länder gelangt man hier

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