Bademeister fordern besseren Schwimmunterricht

0

POTSDAM. Viele Kinder in Brandenburg können nicht sicher genug schwimmen, weil die Vorgaben aus dem Bildungsministerium unklar seien. kritisieren Schwimmeisterverband und DLRG. 95 Prozent der SChüler seien nach der vierten Klasse Schwimmer, kontert das Ministerium.

Der Schwimmmeisterverband fordert intensiveren Schwimmunterricht für Brandenburger Kinder in der Grundschule. Viele seien nicht sicher im Wasser unterwegs, hieß es. Belastbare Zahlen hat der Verband allerdings nicht. Die Kinder müssten nach der Grundschule mindestens die Anforderungen des Schwimmabzeichens in Bronze erfüllen, erklärte der Landesvorsitzende Burghard Menke. Dafür müssen sie unter anderem 200 Meter in nicht mehr als 15 Minuten in einer Schwimmtechnik absolvieren können.

Er kann’s, aber viele Schüler in Brandenburg schwimmen nicht sicher genug, kritisieren Schwimmeisterverband und DLRG. Foto: Martin Terber / flickr (CC BY 2.0)
Er kann’s, aber viele Schüler in Brandenburg schwimmen nicht sicher genug, kritisieren Schwimmeisterverband und DLRG. Foto: Martin Terber / flickr (CC BY 2.0)

Das Brandenburger Bildungsministerium erklärt wiederum, für den Abschluss des Schwimm-Unterrichts ausreichend, wenn Schüler nach der sechsten Klasse «sicher, ausdauernd und schnell in einer Technik und 25 Meter in einer zweiten Technik in Grobform schwimmen», geht aus einem Antwortschreiben des Ministeriums hervor.

Diese Vorgaben könnten aber alles oder nichts bedeuten. «Konkretes sieht anders aus», kritisierte DLRG-Sprecher Martin Janssen. «Sicher schwimmen heißt dies aber nicht.» Auch Menke betonte: «Erst mit dem Erreichen des Schwimmabzeichens in Silber gehe ich von einer guten Schwimmfähigkeit aus.»

Das Bildungsministerium weist die Kritik zurück. Man habe das geforderte Niveau bewusst mit «sicher, ausdauernd und schnell» umrissen. «Damit gehen wir klar über das Bronze-Niveau in der Grundschule hinaus», erklärte Ministeriumssprecher Stephan Breiding. Rund 95 Prozent der Schüler seien nach der vierten Klasse Schwimmer, betonte Breiding.

Menke beharrte auf seiner Kritik und verwies darauf, dass die motorische Lernfähigkeit der Kinder erheblich abgenommen habe. Das habe vor allem mit dem veränderten Freizeitverhalten der Schüler zu tun. «Die Kinder sitzen oft nur noch an den Videospiel-Konsolen oder gucken Fernsehen», analysierte Berlin-Brandenburgs oberster Schwimmmeister.

Auch die Bädersituation sei in Brandenburg alles andere als gut. Oft seien Schwimmbäder wegen Umbaus geschlossen oder aus Kostengründen nur eingeschränkt geöffnet. (dpa)

zum Bericht: Verbände kritisierten: Zwei Drittel der Fünftklässler können nicht schwimmen

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments