Hamburg reagiert auf G8-Kritik: Neue Regeln sollen Schulalltag von Gymnasiasten erleichtern

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HAMBURG. Mit Obergrenzen für Unterrichtsstunden, Klausuren und Hausaufgaben will Hamburgs Schulbehörde den Alltag von Gymnasiasten erleichtern. Damit reagierte Schulsenator Ties Rabe (SPD) auf die Kritik der Volksinitiative «G9-Jetzt-HH», die in der Hansestadt eine Rückkehr zum klassischen Abitur nach neun Jahren fordert.

Nach Ansicht der Elterninitiative belastet die in Hamburg auf acht Jahre verkürzte Schulzeit die Gymnasiasten zu sehr. Wer sich auf seinem Weg zur Hochschulreife ein Jahr länger Zeit lassen will, muss in der Hansestadt auf eine Stadtteilschule wechseln.

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Momentan gebe es an den Gymnasien Phasen der Überforderung und der Unterforderung, erklärte Rabe. Er wolle deshalb ein gleichmäßigeres Lernpensum. Pro Woche soll es künftig nicht mehr als 34 Unterrichtsstunden, zwei Klausuren und fünf Stunden Hausaufgaben geben. In den Klassen 5 und 6 ist eine Obergrenze von 30 beziehungsweise 31 Unterrichtsstunden geplant. Nun sollen die Schulkonferenzen dazu Konzepte vorlegen. «Der Schulsenator zeigt sich lernfähig», kommentierte die FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels die Ankündigung des Schulsenators. dpa

Zum Bericht: “Nicht zurück zu G9!”: Zöllner und andere Ex-Kultusminister appellieren an die KMK

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5 Kommentare
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Reinhard
9 Jahre zuvor

Rabes Lösung in Kurzform:
einfach weniger lernen, dann ist es nicht mehr so anstrengend.

realo
9 Jahre zuvor
Antwortet  Reinhard

Sie sagen es.

xxx
9 Jahre zuvor

bei den hausaufgaben können die lehrer also mehr aufgeben als vorher …

das mit den gleichmäßigen Belastungen ist wünschenswert, aber in der Praxis nur schwer umsetzbar

Gemela
9 Jahre zuvor

„Pro Woche soll es künftig nicht mehr als 34 Unterrichtsstunden, zwei Klausuren und fünf Stunden Hausaufgaben geben.“

Sehr gut! Selbst wenn für die Vorbereitung auf die beiden (90-minütigen?) Klausuren nur jeweils 3 Stunden angenommen werden (die Zeit sollten sich die Schülerinnen und Schüler zum selbständigen Lernen nehmen können), ergibt sich daraus insgesamt eine Wochenarbeitszeit von 36 Stunden (2*3 Std. Klausurvorbereitung, 5 Std. Hausaufgaben, 25,5 Std. (= 34*0,75 Std.) Unterricht). Wenn dies das Maximum ist, bleibt den 13- bis 18-jährigen ein wenig Zeit, ihren Interessen im Rahmen von schulischen Arbeitsgemeinschaften, Sportvereinen etc. nachzugehen – ein für die Persönlichkeitsbildung und fürs Lernen nicht zu unterschätzender Faktor!

Reinhard
9 Jahre zuvor

Bei uns gibt es oft Engpässe, da nur 3 Klausuren pro Woche erlaubt sind. Denn in der Praxis kann man Klausuren eben nicht irgendwohin legen, sondern es gibt „natürliche“ Zeiträume dafür, z.B: kurz vor den Herbstferien, eben nachdem man ein gewisses Pensum bearbeitet hat.
Wie hat der Hamburger Senator das wohl berücksichtigt?