Schulleiter der Odenwaldschule gibt Amt auf

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HEPPENHEIM. Personalwechsel an der Odenwaldschule: Die umstrittene Reformschule wird ihre angekündigte Kursänderung ohne den bisherigen Leiter angehen. Wann ein Nachfolger kommt, ist noch unklar.

 Der Leiter der umstrittenen Odenwaldschule gibt sein Amt auf. Siegfried Däschler-Seiler mache «den Weg frei für die jüngst beschlossene grundlegende Weiterentwicklung des Betreuungskonzeptes», teilte die Sprecherin der Schule mit Internat mit.

Däschler-Seiler hatte die Leitung der Schule im südhessischen Heppenheim erst im Schuljahr 2013/14 übernommen. Nach einem Missbrauchskandal vor Jahrzehnten war die Reformschule erneut in die Kritik geraten, unter anderem wegen eines Lehrers, der zugab, Kinderpornos aus dem Internet geladen zu haben.

Nach den Worten des Vorsitzenden des Schul-Trägervereins, Gerhard Herbert, ist der genaue Zeitpunkt für den Weggang noch unklar. «Wir wollen die Lücke möglichst schnell stopfen», sagte er. Däschler-Seiler habe sich auf eine Stelle in Schwaben beworben.

Die Aufsichtsbehörden hatten die Odenwaldschule aufgefordert, ihr Betreuungskonzept zu ändern. Bisher waren die Lehrer zugleich Betreuer der Internatsgruppen. Über das zukünftige Konzept scheint es Streit gegeben zu haben: «Über den vom Vorstand gefassten und vom Trägerverein mit großer Mehrheit bestätigten Beschluss, das Betreuungskonzept im Internat weiterzuentwickeln, konnte mit ihm kein Konsens erzielt werden», heißt es in der Mitteilung der Schule.

Man wolle sich jetzt auf die «grundlegende Neukonzeption unserer Einrichtung mit personeller Trennung von Betreuern und Lehrern» konzentrieren. Däschler-Seiler hatte noch Ende April das enge Zusammenleben von Schülern und Lehrern mit dem Worten verteidigt: «Das ist der Kern unserer Schule.» dpa

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