Sommerferien: Welche Vorteile haben die Spätstarter – und welche Nachteile?

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MÜNCHEN. Jetzt ist ganz Deutschland in den Sommerferien. In dieser Woche  ist endlich auch in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Bremen das Schuljahr zu Ende gegangen – während etwa Nordrhein-Westfalen schon vier Wochen im „Sommerloch“ steckt. Sieben Gründe, warum späte Sommerferien gut oder schlecht sein können.

Herrlich: Sommerferien.  Foto: lubaib / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)
Herrlich: Sommerferien. Foto: lubaib / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

1. WETTER: Wer schon im Juli Ferien hat, kann sich über lange, helle Nächte freuen. Anfang September geht die Sonne dagegen schon zwischen acht und halbneun Uhr abends unter. «Da werden die Tage schon wieder kürzer und es ist nicht mehr so warm», sagt der Meteorologe Gerhard Hofmann vom Deutschen Wetterdienst. Mit ein bisschen Glück kann es aber auch noch im Spätsommer richtig heiß werden – und im Juli dafür dauerregnen.

2. BADESPASS: Gut für Spätstarter: Je länger der Sommer dauert, desto wärmer wird das Wasser. Das gilt für Seen und für Meere. Allerdings fühlen sich dann auch andere Meeresbewohner wohl: Feuerquallen. «Die Feuerquallen kommen in der Regel in größerem Umfang Ende August, Anfang September», berichtet die Meeresbiologin Jamileh Javid aus Kiel von der Ostsee. Doch auch im Juni oder Juli gibt es Schwimmer, die schmerzhafte Begegnungen mit den Tentakeln der Meerestiere haben.

3. URLAUB IM STAU: Schier endlose Blechkarawanen quälen sich im Sommer über viele Autobahnen. Die größte Ferienwelle sei von Mitte Juli bis Mitte August, berichtet der ADAC. Urlauber aus Deutschland und den Nachbarländern streben ans Meer – zur Nord- und Ostsee ebenso wie an die Adria oder die Riviera. Danach wird es entspannter. Staus gibt es zwar immer noch – «aber nicht mehr so die ganz heiße Phase», meint ein ADAC-Sprecher.

4. HOTEL- UND REISEKOSTEN: Spätestens Anfang August ist fast ganz Europa im Ferienmodus. In den meisten Badeorten etwa am Mittelmeer herrscht Hochbetrieb. Hoch sind auch die Preise. Jetzt haben die Glück, die erst im September verreisen können. Viele Hotelzimmer und Ferienwohnungen sind dann nämlich schon etwas günstiger. Auch der August am heimischen Badesee hat Vorteile: Weil alle Richtung Süden drängen, hat man hier vielerorts endlich mal angenehm viel Platz.

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5. BERGFREUDEN: Winter im Spätsommer: Wer im September in höheren Berglagen unterwegs ist, kann vom ersten Schneefall überrascht werden. Gut nur, dass die Sonne die weiße Pracht oft recht schnell wieder schmelzen lässt und der Sommer wieder Einzug hält. Neben guten Schuhen sollten Wanderer dennoch eine warme Jacke dabei haben – schließlich machen sommerliche Schneeballschlachten nur Spaß, wenn man dabei nicht friert.

6. SOMMERGARDEROBE: Der Urlaub steht vor der Tür und das Strandkleid ist zu eng? Jetzt schnell ein Neues kaufen. Ende August ist das aber unter Umständen schwierig, schließlich sind Sommersachen schon seit Ende Juli kräftig reduziert. «Wer zuerst kommt, mahlt zuerst», sagt Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern. Sein Rat für Späturlauber: «Rechtzeitig Augen auf und zugreifen, um fette Beute zu machen.»

7. WESPEN: Frühstück auf dem Balkon, Kuchen im Straßencafé: Eigentlich schön, wären da nicht diese lästigen Insekten. Fünf, sechs Wespen auf dem Pflaumenkuchen sind Mitte August keine Seltenheit. Ihre Zahl nimmt den Sommer über zu, erläutert das Landesamt für Umwelt in Augsburg.  Cordula Dieckmann, dpa

Zum Bericht: Umfrage: Später Sommerferienbeginn für BW und Bayern ist ungerecht

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klexel
9 Jahre zuvor

Und welchen Wissenszuwachs hab ich jetzt nach der Lektüre dieses Artikels?

Palim
9 Jahre zuvor

Da hat das Sommerloch wohl voll zugeschlagen.

Mir wäre wichtig, dass pädagogische Gründe deutlicher genannt werden
und der Bevölkerung erläutert wird, was häufige extreme Wechsel von Ferienzeitpunkten in der Schule auslösen.

Palim

xxx
9 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Für die Schuljahresplanung und auch für ein potenzielles deutschlandweit identisches Zentralabitur wäre es einfacher, wenn die Ferientermine für ganz Deutschland immer gleich sind und so verteilt, dass immer sechs bis zehn Wochen zwischen zwei Ferienblöcken liegen (Unter- / Obergrenze). Das ist aber zum Scheitern verurteilt, weil Ostern immer unterschiedlich liegt. Dazu kommen der Föderalismus, Autobahnstau, Hotelbettenknappheit usw..

Alternativ und noch immer halbwegs planungssicher sind identische Sommerferientermine für die einzelnen Bundesländer. Es ist allerdings schon heute nur schwer vermittelbar, dass Bayern immer späte Sommerferien hat, aber noch schwieriger, weshalb Bundesland A immer von Anfang Juni bis Mitte Juli, Bundesland B dagegen immer von Mitte Juli bis Ende August, Bundesland C irgendetwas dazwischen und Bundesland D noch später anfängt.

Was mir der Artikel aber mitteilen soll, verstehe ich wie meine Vorschreiber auch nicht.

klexel
9 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Es ist ja nicht so, dass immer dieselben BL zur selben Zeit mit den Ferien beginnen.
Das Rotationsprinzip ist ja eigentlich in Ordnung, wenn wirklich alle BL mitmachen und die Rotation immer nur um wenige Tage erfolgt. Kein Bundesland will immer in die kalte Nordsee springen, aber jedes Land soll mal springen dürfen 😉
Wenn aber, wie in Niedersachsen, ein Zeitsprung vom 1.7. (2013) auf den 30.7.(2014) erfolgt, dann ist das aus pädagogischer und schulorganisatorischer Sicht einfach unzumutbar.
Aber solange der Tourismusverband eine solch starke Lobby hat und ihm das Wohl der Schüler egal ist, wird sich wohl kaum etwas ändern.

Das sind Probleme, die auch weiterhin diskutiert und verbessert werden müssen. Da ist die ’neue Erkenntnis‘, dass im Juli die Tage länger sind und im August das Wasser wärmer ist, absolute Nichtigkeiten. Da wahr wohl der Praktikant am Werk.

klexel
9 Jahre zuvor
Antwortet  klexel

Oooops, Korrektur: *war