Gamescom: Wie Videospiele das Lernen verändern

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KÖLN. Die gerade zu Ende gegangene Gamescom-Messe 2014 (13-17. August) ist vordergründig ein buntes Spektakel. 335.000 Besucher aus 88 Ländern feierten in diesem Jahr die Spiele in Köln. Dass hinter der grellen Fassade der Computerspielbranche aber noch viel mehr steckt, erfuhr man auf dem zugehörigen Kongress. Dort ging es um die gesellschaftlichen Folgen und Auswirkungen von Computerspielen.

Ein Thema war: Was können Computerspiele eigentlich jenseits von Unterhaltung? Antworten darauf gab etwa Ulrich Schulze Althoff von der „Kaasa Health GmbH“ während des Gamescom-Congress‘. Das Unternehmen arbeitet an Produkten, die etwa Schlaganfallpatienten helfen sollen, ihre Motorik wieder zu verbessern. „Spiele schaffen es, dass diese Menschen trotz immenser Schmerzen Luftgitarre spielen und so ihre Fähigkeiten wieder besser werden“, sagte Althoff.

Der Stand des Videospiels "league of legends" auf der Gamescom 2014. (Foto: Kölnmesse)
Der Stand des Videospiels „league of legends“ auf der Gamescom 2014. (Foto: Kölnmesse)

Für unter Dyskalkulie-leidenden Kindern hat das Unternehmen unter dem Namen „MeisterCody“ ein Trainingsprogramm entwickelt. Entscheidend für den Erfolg sei, sagt Althoff, dass das Spiel Spaß mache. Nur dann blieben die Patienten am Ball und würden Erfolg erzielen.
Damit solche Projekte zukünftig noch systematischer entwickelt werden, dafür ist Stefanie Waschke von „Engage.NRW“ mitverantwortlich. Die Initiaitve des Landes NRW versteht sich als Schnittstelle zwischen Entwicklern und Unternehmern. Ziel ist es, Industrie und Games-Spezialisten zusammenzubringen und beispielsweise Lösungen zu entwickeln, um Kosten zu senken, Mitarbeiter zu motivieren und Prozesse zu optimieren. Die Initiative geht davon aus, dass Entwickler aus der Gaming-Industrie Unternehmen in diesen Bereichen echte Vorteile verschaffen können. Waschke berichtet beispielhaft von dem Spiel „Techforce“, dass von den Arbeitgebern der Metallindustrie für die berufliche Orientierung künftiger Schulabgänger entwickelt wurde. In dem Spiel könnten die Jugendlichen versuchsweise Abläufe und Produktionsprozesse des Berufsfelds ausprobieren. nin

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