Ministerium: 28 Kinder in Grundschulklassen sind vertretbar

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POTSDAM. Bis zu 28 Kinder in einer Grundschulklasse sind aus Sicht von Brandenburgs Landesregierung im Lernalltag vertretbar. Der Richtwert liege zwar bei 23 Kindern – eine Klassenstärke von maximal 28 Schülern sei aber praktikabel, erklärte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion im Potsdamer Landtag.

Hintergrund sind Engpässe bei der Klassenbildung an einer Grundschule in Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster). An der dortigen Berggrundschule wurden im neuen Schuljahr anstatt drei nur zwei Dritte Klassen eingerichtet, obwohl in diesen beiden Klassen jeweils 28 Kinder lernen müssen. Die Elternkonferenz beschwerte sich und verlangte, die Klassenstärke an Grundschulen auf maximal 25 Kinder festzulegen und deshalb drei statt zwei Klassen zu eröffnen.

Münch erklärte, das staatliche Schulamt habe die Einrichtung einer dritten Klasse „unter Abwägung eines kontrollierten Ressourceneinsatzes“ abgelehnt. Die Schule erhalte 24 Lehrerwochenstunden und zusätzliche 44 Stunden für Förder- und Teilungsunterricht plus 9 Stunden aus der Vertretungsreserve. Damit könne „eine angemessene Förderung“ aller Schüler erfolgen. dpa

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2 Kommentare
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xxx
9 Jahre zuvor

Mit anderen Worten wurden aus drei Klasse im letzten zwei Klassen in diesem Schuljahr gebastelt. Großartig für die Kinder, die sich gerade an eine Lehrerin und eine Klasse gewöhnt haben …
Hoffen wir mal, dass wirkliche Personalengpässe und nicht Spargründe dafür verantwortlich sind.
Die so genannte Entlastung der Schule mit insgesamt etwa drei vollen Stellen sind ein schlechter Witz dagegen.

A. Kuehn
9 Jahre zuvor

Dann bitte ich doch die verantwortlichen Politiker und Beamten endlich zu einem Vororttermin. Mich würde auch interessieren, ob die Frau Ministerin ihre eigen Kinder auch in Großklassen stecken würde, noch dazu in Klassenräume die dafür nicht ausgelegt sind! Die Gesetzte gehören endlich geändert, dann kann das Schulamt sich nicht mehr auf die korrekte Verfahrensweise zu Lasten der Kinder, Ihrer Zukunft und der Arbeitsbedingungen der Lehrer berufen!