Gedenken in Auschwitz: NRW-Schulministerin beginnt Polenreise

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Die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat am Sonntag eine dreitägige Polenreise begonnen. Unmittelbar vor dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust am 27. Januar reiste sie mit 76 jungen Menschen für drei Tage nach Auschwitz. Zusammen mit jüdischen Jugendlichen aus mehreren nordrhein-westfälischen Städten und einer Schulklasse aus Kevelaer traf sie zu Beginn des Besuchs mit dem 90 Jahre alten Ignacy Krasnokucki zusammen, der als Zeitzeuge über sein Leben im Ghetto von Lodz und in drei deutschen Konzentrationslagern, darunter in Buchenwald, berichtete.

Löhrmann begleitet mittlerweile zum vierten Mal eine solche Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz. «Das ist mir eine Herzensangelegenheit geworden», sagte sie. Sie habe deshalb auch innerhalb der Kultusministerkonferenz neue Konzepte der Erinnerungskultur erarbeitet. «Jede Schülergeneration muss sich mit kritischem Geist mit der eigenen Geschichte beschäftigen und dafür eigene Wege und wirksame Konzepte finden.»

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NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann ist schon zum vierten Mal in Ausschwitz. (Foto: PR)

Bei der Polen-Reise soll es aber nicht nur um die Vergangenheit gehen: Am Montag diskutieren die Jugendlichen und die Ministerin in Krakau auch über das neue jüdische Leben in Polen nach dem Holocaust.

Soldaten der Roten Armee hatten am 27. Januar 1945 das ehemalige deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Damals befanden sich in dem Lager noch rund 7500 kranke und geschwächte Häftlinge, die die SS ihrem Schicksal überlassen hatte. Die SS-Wachen trieben unterdessen rund 56 000 Häftlinge auf den sogenannten Todesmärschen nach Westen. Mindestens 9000 von ihnen überlebten diese Märsche nicht. dpa

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