STUTTGART. Der Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg fordert einen zusätzlichen Sicherheitsfachmann für die Schulen des Landes. In einer Pressemitteilung schreibt der Verband, er habe durchaus Verständnis, dass „kein Kind und kein Lehrer an den Schulen des Landes in Gefahr kommen sollen“. Er schränkt jedoch ein, dass diese Verantwortung beim Land und den Kommunen liegen und nicht von ihnen auf die Schulleiter und Lehrkräfte abgewälzt werden sollte. „Was sollen die noch alles machen?“, fragt Verbandschef Gerhard Brand.
„Laut Landesregierung sind vermehrt Unfälle bei Versuchen beziehungsweise im Umgang mit Gefahrstoffen aufgetreten. Um diese Problematik zu verbessern, musste eine Änderung in Bezug auf den Umgang mit diesen Stoffen eingeführt werden“, schreibt der Verband Bildung und Erziehung (VBE). Bei den Schulleitungen und in den Kollegien herrsche wegen der neuen Gefahrstoffverordnung große Unruhe. Sie seien gefordert, in Mehrarbeit Sicherheitsvorschriften zum Umgang mit Gefahrenstoffen auszuarbeiten, einzuhalten und zu überwachen. Jede Gefahrenquelle in der Schule müsse vor Ausführung der Tätigkeit dokumentiert werden und griffbereit zur Einsicht vorliegen. Betriebsanweisungen und ein Gefahrstoffkataster sollten bis Mitte 2015 erstellt werden. Gefährdungsbeurteilungen müssten vor jedem Unterrichtsversuch angefertigt, unterschrieben und abgelegt werden. Die Schulen müssten mit Gefahrstoff-Kontrollen rechnen.
Der VBE richtet sich daher mit sechs Forderungen an das Kultusministerium:
- Lehrerinnen und Lehrer dürfen nicht allein gelassen werden.
- Es müssen Fortbildungen angeboten werden.
- Verantwortung und Haftung dürfen nicht mehr nach unten auf die Schulleitungen und Lehrkräfte durchgeschoben werden.
- Schulleitungen und Lehrkräfte sind zu entlasten, etwa durch die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Erstellung der Gefährdungsbeurteilungen, die für alle Schulen gelten.
- Die Zuständigkeit muss bei den verantwortlichen Behörden bleiben.
- Sollte das nicht möglich sein, müssen eben Sicherheitsingenieure an die Schulen gehen.
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