GEW erleichtert: Regierung reagiert auf steigende Zahlen von Flüchtlingskindern

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KIEL. Keine richtige Zufriedenheit, aber doch eine gewisse Erleichterung herrscht bei der schleswig-holsteinischen Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft angesichts der Regierungserklärung von Ministerpräsident Torsten Albig. Er habe der Gewerkschaft zufolge angekündigt, für den Unterricht von Flüchtlingskindern zum kommenden Schuljahr 240 Lehrerstellen weniger streichen zu wollen, als bisher geplant.

Es dürfe nicht vergessen werden, dass auch die Schulen auf Unterstützung angewiesen sind Foto: DFID - UK Department for International Development / Wikimedia Commons (CC-BY-2.0)
 Aufgrund der wachsenden Zahl an Flüchtlingskindern will Schleswig-Holstein laut GEW weniger Lehrerstellen streichen. Foto: DFID – UK Department for International Development / Wikimedia Commons (CC-BY-2.0)

„Immer wieder haben wir darauf aufmerksam gemacht: Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingskindern brauchen die Schulen mehr Lehrerstellen. Insofern ist diese absolut richtige Entscheidung der Landesregierung auch das Ergebnis gewerkschaftlicher Beharrlichkeit“, sagte Matthias Heidn, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Ohne die spezielle schulische Förderung im DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) hätten Kinder und Jugendliche, die als Flüchtlinge kämen, keine Chance. Sie säßen in der Schule und kriegten nichts mit, weil sie sich ohne Sprachkenntnisse nicht verständigen könnten. Das sei für die Kinder und Jugendlichen frustrierend und für die Lehrkräfte eine große Belastung.

„Als Pädagogen wissen wir, Lob gezielt und dosiert einzusetzen. Für die Ankündigung verdient die Landesregierung eindeutig Lob“, so der Gewerkschafter. Gleichzeitig kündigte er jedoch an: „Wir werden nicht Ruhe geben, bis die Landesregierung den so genannten „Stellenabbaupfad“ endgültig verlässt – und die Lehrerinnen und Lehrer endlich bessere Arbeitsbedingungen bekommen. An Schleswig-Holsteins Schulen gibt es nichts zu streichen. Da wird jede Lehrerin und jeder Lehrer für den Unterricht unserer Kinder gebraucht.“

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Der GEW-Landesvorsitzende wies darauf hin, dass mit der Ankündigung des Ministerpräsidenten „keineswegs paradiesische Zustände in den Schulen einkehren werden“. Nach wie vor fehlten in Schleswig-Holstein gut eintausend Stellen, um den eigentlich vorgesehenen Unterricht zu erteilen und die festgelegten Aufgaben zu bewältigen. Hinzukämen noch einmal rund eintausend Stellen, um die Inklusion in den Schulen erfolgreich umzusetzen.

Zum Beitrag: Deutschunterricht für Flüchtlingskinder – „Lehrerstellen fehlen hinten und vorne“

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