DRESDEN. Seine Befürworter nennen es die Voraussetzung für höhere Mobilität und Mehr Chancengleichheit: Das länderübergreifende Abitur. Nach dem Start mit sieben Ländern in diesem Jahr, kommt nun Brandenburg hinzu. Sachsens Kultusministerin und derzeitige KMK-Präsidentin Brunhild Kurth gibt sich erfreut. Und mit Bremen stehe bereits das nächste Bundesland in den Startlöchern.
Die Zahl der Länder mit gemeinsamen Abituraufgaben wächst. 2014 mussten die Gymnasiasten aus Bayern, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen identische Aufgaben oder Aufgabenteile in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch lösen. In diesem Jahr kommt Brandenburg im Fach Deutsch dazu.
Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU), die als aktuelle Präsidentin der Kultusministerkonferenz für einheitliche Bildungsstandards wirbt, freute sich über den Zuwachs: «Damit schaffen die beteiligten Länder die Voraussetzungen für eine höhere Mobilität, mehr Chancengerechtigkeit und bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse.»
Für Kurth ist die Entwicklung ein Beleg, dass im föderalen Bildungssystem mehr Gemeinsamkeit möglich ist. Mit Bremen stehe bereits das nächste Land in den Startlöchern. Bremer Schüler werden 2016 an den gemeinsamen Prüfungen in Deutsch und Mathematik teilnehmen, hieß es.
In Sachsen begannen am Freitag für 9683 Schüler die Abiturprüfungen im Fach Geschichte. Länderübergreifend finden die Prüfungen in Deutsch am 30. April, in Englisch am 5. Mai und in Mathematik am 8. Mai statt. Im Freistaat absolviert jeder Abiturient fünf Prüfungen, davon drei schriftliche. Verpflichtend sind für alle Deutsch und Mathe. Zudem wird eine Naturwissenschaft (Biologie, Chemie, Physik) oder eine Fremdsprache schriftlich geprüft. (dpa)
zum Bericht: Erstmals länderübergreifendes Abitur – Sachsen gehört zu Vorreitern