Philologenverband fordert Beamtenstatus für alle Lehrer

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ROSTOCK. Alle Lehrer sollten nach Auffassung des Vorsitzenden des Deutschen Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger, einen Beamtenstatus erhalten. «Der Staat sollte die Verantwortung für Bildung, Bildungsinhalte und -personal nicht aus der Hand geben», sagte Meidinger am Samstag zur Tagung des Philologenverbands Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. Er kritisierte die teils gravierenden Unterschiede im Status und der Bezahlung von Lehrern in den Bundesländern als ärgerlich. «Es ist einem angestellten Lehrer nicht mehr zu erklären, warum ein beamteter Kollege an der gleichen Schule bei gleicher Arbeit deutlich besser bezahlt wird.»

Wendet sich gegen "Totalinklusion": Heinz-Peter Meidinger. Foto: Deutscher Philologenverband
Heinz-Peter Meidinger kritisiert die gravierenden Unterschiede in der Bezahlung der Lehrer. Foto: Deutscher Philologenverband

Auch sei die Bezahlung nicht nur zwischen Beamten und Angestellten unterschiedlich, die Differenzen seien auch unter den Bundesländern deutlich sichtbar. Deutschland gleiche bei diesen Kriterien einem «föderalen Flickenteppich». Hier wäre ein Angleichung unter den Bundesländern auf einem höheren Niveau zu wünschen, sagte Meidinger. Dabei ging er allerdings von einem sehr langen Anpassungsprozess aus. «Dauerhaft wird sich aber Deutschland diese unterschiedlichen Arbeits- und Bezahlungsverhältnisse sowie die verschiedenen Möglichkeiten bei der Beförderung nicht leisten können.»

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Im Philologenverband sind die Lehrer an Gymnasien, Gesamtschulen, Hochschulen sowie an anderen Bildungseinrichtungen, die auf das Abitur vorbereiten, vertreten. dpa

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xxx
8 Jahre zuvor

Umgekehrt könnte er auch den Angestelltenstatus für alle Lehrer fordern. Was die Länder mittelfristig billiger kommt, kann ich nicht einschätzen.

dickebank
8 Jahre zuvor

Das wäre eine mittlere Katastrophe für Seiteneinsteiger mit erheblichen Zeiten in der GRV. Mich haben die zwei Jahre Vorbereitungsdienst im Beamtenstatus schon etliche Rentenpunkte gekostet, da der Arbeitgeber bei der Nachzahlung an die GRV ja nur seinen Anteil gezahlt hat und der AN-Anteil für diese Zeit fehlt. Der AN-Anteil war ja kein Entgeltbestandteil wie bei den Tarifbeschäftigten und ließ sich von A12-Halbe nicht leisten; von irgendetwas musste ich in der Zeit ja auch leben.

Wie bei allen Arbeitsverträgen gilt Vertragsfreiheit. Es steht also im belieben der Vertragspartner, für welche Form des Arbeitsverhältnisses sie sich entscheiden.

Außer für Mitglieder der Schulleitungen und Mitarbeiter der Schulaufsicht besteht aus Meiner Sicht aber kein Grund für eine Verbeamtung von Lehrkräften. Die Festsetzung von Versetzungen bzw. von Nicht-Versetzungen und die Vergabe von Schulabschlüssen sind keine hoheitlichen Verwaltungsakte. Wären sie es würden sie ja auch mit dem Landessiegel und nicht mit dem Siegel des Schulträgers gesiegelt. Die einige hoheitliche Tätigkeit, die von Kommunen ausgeführt wird, ist die Festsetzung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen im Rahmen der Vorgaben durch Landesentwicklungs- und Regionalgebietsentwicklungsplänen.

drd
8 Jahre zuvor

Wie abhängigkeiten funktionieren kann man an vielen privatschulen beobachten, wo eltern gute noten erwarten, da sie ja zahlen. Beamtenstatus bedeutet auch unabhängigkeit von politischen und gesellschaftl. Beeinflussungen, da man ja auf die verfassung und nicht auf die regierung schwört.

dickebank
8 Jahre zuvor

… und an staatlichen Schulen, unabhängig davon ob das Personal verbeamtet oder tarifbeschäftigt ist. Die Kinder von Fördervereinsvorständen, Mitgliedern der Schulkonferenz oder sonstwie im Schulleben aktiven Eltern sowie Parteifreunde von Schulleitungsmitgliedern sind ohnehin sakrosant.

drd
8 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ist das bei Ihnen so?

Milch der frommen Denkungsart
8 Jahre zuvor

Man kann nicht die Brüderlichkeit fördern, indem man den Klassenkampf anheizt !

dickebank
8 Jahre zuvor

Liberté, Égalité,, Hagebuttentee …

Es gibt keinen Klassenkampf, dafür gibt es zieldifferentes Lernen und Binnendifferenzierung sowie das Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse – vor allem der jeweiligen Erziehungsberechtigten.

mestro
8 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Komisch, dass ausgerechnet Sie diesen Klassenkampf bestreiten. Dabei sind gerade Sie es, der/die ihm durch entsprechende Beiträge immer wieder Nahrung liefert. Einfach verneinen und den Blick schnell ablenken auf anderes Zeug, scheint wohl ein probates Mittel zur Gedankenverwirrung. Mit dem, was Sie an Schnellschüssen produzieren, kann ich selten etwas anfangen.

dickebank
8 Jahre zuvor
Antwortet  mestro

Ach was, tue ich das?

Ich bin an einer Schule, an der die Elternbeteiligung eher gering ist. D.h. die Eltern sind eher nicht ansprechbar. Es gibt Schulen da ist das – notfalls auch mit anwaltlicher Unterstützung anders.

Wenn Sie langsamer sind als ich, dann dürfen Sie mich aber nicht der Schnellschüsse wegen angehen.