GEW: Sozial- und Erziehungsdienst streikt weiter

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FRANKFURT AM MAIN. Rund 150.000 im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen Beschäftigte, insbesondere Erzieherinnen und Erzieher, haben die Arbeit in der ersten Woche der unbefristeten Streiks, mit Ausnahme des Donnerstags, niedergelegt. Das berichtet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in einer Pressemitteilung. Bundesweit blieben demnach tausende Kitas und andere Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes geschlossen. In der kommenden Woche will die Gewerkschaft die Streiks fortsetzen, „da die Arbeitgeber bisher kein Angebot vorgelegt haben“. Die Beschäftigten fordern eine deutliche Aufwertung des gesamten Berufsfeldes und eine bessere Bezahlung.

In Berliner Schulen wird in der kommenden Woche wieder gestreikt . Foto: GEW
Die GEW will für die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes weiter streiken. Foto: GEW

„Die Arbeitgeber haben fünf Verhandlungsrunden lang blockiert und kein Angebot vorgelegt. Jetzt geben die Beschäftigten mit ihren Streiks die richtige Antwort auf die Verweigerungshaltung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst müssen endlich kräftig aufgewertet und die Kolleginnen und Kollegen besser eingruppiert werden“, sagt Norbert Hocke, für Jugendhilfe und Sozialarbeit verantwortliches Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die gesellschaftlichen Erwartungen an das gesamte Berufsfeld des Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE) seien in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Damit seien auch die Anforderungen an Qualifikation und Arbeit der Beschäftigten in den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen gestiegen. „Diese Entwicklung muss sich endlich in einer deutlich besseren Bezahlung der Beschäftigten widerspiegeln. Ich appelliere an die Arbeitgeber: Legen Sie endlich ein Angebot vor“, so Hocke. Er fordert, dass der Bund in die Finanzierung der Kitas einsteigt: „Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung.“

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Die Forderungen der Gewerkschaften haben nach eigenen Angaben ein Gesamtvolumen, nach dem die Gehälter der Beschäftigten im Durchschnitt um zehn Prozent steigen. Die Gewerkschaften wollen die Beschäftigtengruppen in der SuE-Gehaltstabelle höher eingruppieren. Über den Eingruppierungstarifvertrag für die kommunalen Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst haben die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mit der VKA seit Ende Februar verhandelt. Zum Jahreswechsel 2014/2015 hatten sie die Entgeltordnung (EGO) für den SuE-Bereich bereits gekündigt. Nachdem fünf Verhandlungsrunden ergebnislos geblieben waren, hatten die Gewerkschaftsgremien die Verhandlungen Ende April für gescheitert erklärt und die Urabstimmung der Mitglieder eingeleitet. Anfang Mai hatten die Verdi- und GEW-Mitglieder mit 93,44 beziehungsweise mit 96,37 Prozent für unbefristete Streiks votiert.

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