Vater des IS-Befehlshabers: „Ich habe meinen Sohn nicht gekannt“

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KÖLN. Die Zerstörung Palmyras könnte sein nächstes Ziel sein: Omar al-Schischani, Befehlshaber des IS in Syrien. Während er mit seinen Truppen Angst und Schrecken verbreitet, kann sich sein Vater kaum vorstellen, welchen Terror sein Sohn im Nahen Osten säht: „Es scheint, als wenn ich meinen Sohn nicht gekannt habe“, sagte Teimuras Batiraschwili, sein Vater, nun dem WDR.

Teimuras Batiraschwili, Vater des IS-Anführers im Interview. (Foto: Sreenshot WDR.de)
Teimuras Batiraschwili, Vater des IS-Befehlshabers im Interview mit dem WDR. (Foto: Sreenshot WDR.de)

Das Interview mit Omar al-Schischanis Vater ist Teil der WDR-Dokumentation „Brüder des Jihad? – Neue Glaubenskrieger im Osten“, die das WDR Fernsehen in der Reihe „die story“ am Montag, 18.05.2015, 22.00 – 22.45 Uhr, sendet. Der Film beschreibt, wie verschiedene Rebellengruppen und Glaubenskrieger über ein loses Netzwerk im Kontakt stehen; von Syrien bis nach Europa, in die Ukraine hinein. Viele der Kontakte sind in der Kaukasus-Region entstanden, gerade in den Tschetschenen-Kriegen. Ein Quell immer neuer Krieger ist dabei das Pankisi-Tal im Norden Georgiens, der Heimat Omar al-Schischanis.

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Sein Sohn Tarhan – so sein eigentlicher Vorname – habe keiner Ameise etwas zu leide tun können. Er sei voller Mitleid und klug gewesen, als er noch in Georgien gelebt habe, so Batiraschwili weiter. Tarhans Vater ist, Christ, seine Mutter war Muslima. Als Tarhan noch in einer Spezialeinheit der georgischen Armee gedient habe, habe er noch vor radikalen Muslimen gewarnt, so sein Vater: „Nimm Dich in Acht vor den Wahabiten“, habe er seinen Bruder gewarnt, „mach‘ keine Fehler!“ Kontakt zu seinem Sohn habe er nicht mehr. Er – der Christ – habe seinem Sohn gesagt: „Ich bin zum Altar gegangen, habe Kerzen angezündet und Gott gebeten, Dich zu schützen. Danach hat er den Kontakt abgebrochen.“ Für Informationen, die zur Ergreifung oder zum Tod al-Schischanis führen, haben die USA ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt.

Der Film wird am 18. Mai 2015 ab 18.00 Uhr online first zu sehen sein. WDR Fernsehen, Montag, 18.05.2015, 22.00 – 22.45 Uhr „Brüder des Jihad? Neue Glauebnskrieger im Osten“

 

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sofawolf
8 Jahre zuvor

Hm, das ist wohl so ein letzter Rest von „Sippenhaft“ (bitte nicht falsch verstehen, erst weiterlesen), dass wir uns fragen, wie kann der Sohn dieses Mannes „sowas“ tun, was er jetzt tut. Aber warum auch nicht? Ich denke, fühle, handle auch sehr anders als mein Vater; der im Osten Deutschlands seine „Karriere“ gemacht hat. Ich fühle mich nicht verpflichtet, „es ihm gleich zu tun“, nur weil er mein Vater ist. Es ist also gar nichts Besonderes daran, dass Kinder andere Wege einschlagen als ihre Eltern und oft genug ist das gut so – wenn auch nicht immer.

Reinhard
8 Jahre zuvor

Wer weiß, ob das Kerze-Anzünden und Beten für den Sohn nicht am Ende wirksamer ist als all die militärischen Interventionen! Ich freue mich über diesen Artikel.