Forscher identifizieren fünf „Hausaufgaben-Typen“ – Fazit: Wer lange dransitzt, lernt nicht besser

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TÜBINGEN. Ob Schüler bei ihren Hausaufgaben erfolgreich lernen, hängt nach Ansicht von Tübinger Forschern nicht automatisch vom Zeitaufwand ab. Vielmehr komme es darauf an, mit wie viel Sorgfalt und Motivation sie bei der Sache seien, sagte Ulrich Trautwein, Direktor des Tübinger Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung, am Mittwoch. Eine in der internationalen Fachzeitschrift «Learning and Instruction» veröffentlichte Studie seines Instituts widerlege die in der Wissenschaft verbreitete Annahme, dass bei den Hausaufgaben die aufgebrachte Zeit maßgeblich für gute Leistungen sei.

Nicht gerade die optimale Haltung für die Hausaufgaben. Foto: apdk / Flickr (CC BY 2.0)
Nicht gerade die optimale Haltung für die Hausaufgaben. Foto: apdk / Flickr (CC BY 2.0)

In der Untersuchung nahmen die Tübinger Bildungsforscher das Hausaufgabenverhalten von knapp 2000 Achtklässlern im Fach Französisch unter die Lupe. Dabei identifizierten sie fünf Hausaufgabentypen: die fleißigen Schnellen, die Hochengagierten, die Durchschnittsschüler, die sich abmühenden Lerner und die Minimalisten. Ob lange Hausaufgabenzeiten zu einer höheren Leistung führen, hänge davon ab, zu welchem Typ ein Schüler gehöre. So brauchten die sich abmühenden Lerner etwa meist lange für ihre Aufgaben und erzielten dennoch keine guten Ergebnisse. Anstelle von mehr Lernzeit komme es hier darauf an, die Schüler zu motivieren und die Bedeutung der Hausaufgaben herauszustellen. dpa

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Zum Bericht: Kinder wollen mehr Projektunterricht – und keine Hausaufgaben

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3 Kommentare
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xxx
8 Jahre zuvor

Überraschung !! Zwei Sekunden anschauen und dann sagen „nicht verstanden“ reicht offensichtlich nicht …

Pälzer
8 Jahre zuvor

Sollte Intelligenz eine Rolle spielen?

GriasDi
8 Jahre zuvor

Wieder das Problem mit Ursache und Wirkung. Es wurde eine Korrelation festgestellt, keine Kausalität. Sind Schüler schlecht, weil sie lange Hausaufgaben machen oder machen sie lange Hausaufgaben weil sie schlechter sind.