Krisentreffen in der hessischen Staatskanzlei: Mehr Deutschlehrer für Flüchtlinge möglich

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WIESBADEN. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) schließt den Einsatz von mehr Lehrern in Deutschintensivklassen für Flüchtlingskinder nicht aus. «Der Landesregierung ist sehr bewusst, dass dort Nachbesserungsbedarf besteht», sagte er am Mittwoch in Wiesbaden. Zahlen nannte er aber nach einem Treffen mit den Vorsitzenden der fünf Landtagsfraktionen nicht.

Zum neuen Schuljahr hat das Land weitere 200 Stellen für Sprachförderung und Deutsch-Intensivklassen umgewidmet, der Bereich zählt damit 1280 Stellen. In Gießen begannen am Mittwoch 120 Lehrkräfte mit einer Weiterbildung «Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache».

Erkennt durchaus einen Handlungsbedarf:  Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier Foto: Staatskanzlei Hessen
Erkennt durchaus einen Handlungsbedarf: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier Foto: Staatskanzlei Hessen

SPD-Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel forderte, dass Land solle mehrere hundert Lehrer neu einstellen. «Ohne mehr Personal in den Erstaufnahmelagern, in den Schulen, bei der Polizei, wird es nicht gehen.»

Bouffier sagte über die aktuelle Flüchtlingssituation: «Ich bin der Überzeugung, dass wir eine Herausforderung erleben, die historische Dimensionen hat.» Deshalb habe er das Gespräch mit allen Fraktionen gesucht. Schäfer-Gümbel sprach von einer Verantwortungsgemeinschaft, in der man manchen Kritikpunkt an der Regierung zurückgestellt habe.

An dem Treffen in der Staatskanzlei nahmen auch die Minister für Inneres, Soziales, Justiz, Schule, Finanzen und Wirtschaft teil, die in ihren Ressorts mit der Versorgung von Flüchtlingen zu tun haben. FDP-Fraktionschef Florian Rentsch forderte die Einstufung weiterer Balkanstaaten als sichere Herkunftsländer, aus denen Flüchtlinge in der Regel keinen Anspruch auf Asyl haben. dpa

Zum Bericht: Flüchtlingskinder: Philologenverbandschef will Pensionäre zurück in die Schulen holen

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