Erlebnispädagogik in der Schule

1

Uwe Roth, Realschullehrer, Erlebnispädagoge und Leiter des Zentrums für interaktive Projekte (ZIP) über Möglichkeiten und Herangehensweisen rund um die Erlebnispädagogik.

Warum sollte ich Erlebnispädagogik im schulischen Alltag integrieren?
Die Anforderungen an Schule und Lehrer sind in den letzten Jahren permanent gestiegen. Effizientes schulisches Arbeiten ist heute nicht mehr so einfach wie früher. Erlebnispädagogik kann in diesem Bereich helfen, zielorientiert und mit überschaubarem Zeitaufwand notwendige Basisarbeit zu leisten.

Für welche Themen kann ich Erlebnispädagogik nutzen?
Das ist ein sehr breites Feld. Ganz allgemein können sie die Klassengemeinschaft verbessern, soziale Verantwortung fördern oder die Kommunikation untereinander. Natürlich können sie auch gezielt an Themen wie Mobbing oder Gewaltprävention arbeiten. Es gibt eine riesige Anzahl an Übungen und Settings, mit denen man sehr differenziert verschiedene Themen bearbeiten kann.

Wie wird man eigentlich „Experte für Erlebnispädagogik“?
1995 habe ich in Wales und Schottland die Erlebnispädagogik kennengelernt. 1996 habe ich eines der ersten erlebnispädagogischen Projekte in Deutschland mit auf den Weg gebracht.
Damals mussten wir jedem erklären was Erlebnispädagogik überhaupt ist und die Literatur haben wir aus dem Englischen übersetzt. Seitdem sind mittlerweile 2 Jahrzehnte vergangen!

ZIP – das Zentrum für interaktive Projekte existiert mittlerweile 17 Jahre, wir bauen Seilgärten und beraten Schulen und Institutionen zur Einführung von Erlebnispädagogik.
Wir bilden Natursport- und Erlebnispädagogen aus und bieten Sozialkompetenztrainings für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Anzeige

Erlebnispaedagogik_1

Was hat sich in den letzten 10-15 Jahren verändert?
Inzwischen ist Erlebnispädagogik in Deutschland anerkannt und etabliert. Das belegt allein die Zahl der Anbieter, die erhältliche Literatur und die große Zahl an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Da es keine staatlichen anerkannten Standards oder Zertifizierungen gibt, ist der Markt für Kunden und Mitbewerber unübersichtlich geworden.
Gleichzeitig sind Hochseilgärten entstanden in der das Erleben im Vordergrund steht. Wenn der Besucher eines Hochseilgartens einen Parcours erfolgreich gemeistert hat findet keine Reflexion statt. Das unterscheidet die reine Erlebnisorientierung von der Erlebnispädagogik.

Wir wollen unseren Schülern Erlebnispädagogik anbieten – welche Herangehensweisen sind möglich und was ist zu beachten?
Hier gibt es aus meiner Sicht die folgenden drei Möglichkeiten:

  1. Leistung extern einkaufen
    Hier ist es wichtig einen kompetenten und verlässlichen Partner zu finden, wie schon beschrieben ist der Markt hier recht unübersichtlich. Zudem wird es schnell teuer, wenn man ein umfassendes System für alle Klassenstufen etablieren möchte.
    Für ausgewählte Klassen oder gezielten Einsatz ist es aber durchaus sinnvoll die Leistung extern einzukaufen.
  2. Eigene Mitarbeiter ausbilden
    Problematisch wird es, wenn der zuständige Lehrer/in die Schule verlässt. Das gekaufte Material nicht mehr genutzt und die erarbeitete Erfahrung ist weg.
    Dieser Ansatz kann mittelfristig deutlich Kosten sparen. Die Ausbildung der Mitarbeiter und ggf. Anschaffung von Material bringt anfangs höhere Fixkosten mit sich. Je häufiger die geschaffene Ressource und das erworbene Wissen genutzt wird, desto schneller amortisiert sich die Investition.
  3. Eine Mischung aus beidem
    Diesen Ansatz halte ich persönlich für den Nachhaltigsten. Langfristig kann er sogar günstiger als Ansatz 2 sein, wenn man die (ggf.) wiederkehrenden Ausbildungskosten einrechnet.
    Bei dieser Mischvariante wird von dem externen Profi ein maßgeschneidertes Konzept für die verschiedenen Klassenstufen erarbeitet. Die Lehrer und Schulsozialarbeiter werden bei einem „Training on the job“ Schritt für Schritt eingearbeitet, bis sie Teile des Programmes selber übernehmen können. Das notwendige Material wird beim externen Anbieter gemietet und ein Teil der externen Trainerkosten entfällt durch Eigenleistung der Schule. Die Expertise bei der Konzeption kommt vom Profi und bei personellen Engpässen kann dieser auch die Kontinuität im Konzept aufrechterhalten.

Sie haben noch Fragen? Mein Team und ich helfen Ihnen gerne weiter. 

Sie erreichen uns telefonisch unter 0721-9338594 oder per Mail an team@zipteam.de

Oder wollen Sie lieber…
unsere Website besuchen
Erlebnispädagoge werden
Kostenlose EP-Praxistipps erhalten

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

1 Kommentar
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Stefan
8 Jahre zuvor

Guter Artikel, der hoffentlich viele Schulen dazu bringen wird Lehrer in die geniale Ausbildung bei ZIP zu schicken.