Prozessauftakt: Ex-Lehrer der Odenwaldschule wegen Kinderpornos vor Gericht – er ist jetzt Lehrer auf Rügen

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BENSHEIM. Ein inzwischen auf Rügen tätiger früherer Lehrer der südhessischen Odenwaldschule soll im Besitz von Kinderpornos gewesen sein. Der heute 34-Jährige muss sich deswegen seit Mittwoch vor dem Amtsgericht im hessischen Bensheim verantworten. Während seiner Beschäftigung an der Odenwaldschule soll er große Mengen entsprechender Dateien auf seinem privaten Computer gehabt haben. Der Fall war im April 2014 bekanntgeworden. Der Mann hatte die Vorwürfe damals laut Staatsanwaltschaft zugegeben. Der Prozess ist auf mehrere Tage angesetzt.

Die Mutter des Angeklagten sagte als Zeugin aus, dass ihr Sohn zurzeit als Lehrer auf Rügen beschäftigt sei. Der Angeklagte räumte diesen Umstand erst auf Nachfrage des Gerichts ein. Er hatte zuvor geschildert, er sei zurzeit freiberuflicher Versicherungsmakler. Auf Rügen sei er als Lehrer angestellt und Beamter auf Probe. Ein Sprecher des Schweriner Bildungsministeriums kündigte eine Prüfung des Falls an.

Zum Tatvorwurf sagte der Angeklagte: «Ich habe eine pädophile Neigung, keinen Trieb. Ich kann mich sehr gut steuern.» Der Fall gehört nicht zu dem Missbrauchsskandal mit mindestens 132 Opfern, der 2010 an die Öffentlichkeit kam und die Odenwaldschule erschütterte. Die Vorwürfe gegen den später entlassenen Lehrer brachten die Privatschule in Heppenheim vor fast zwei Jahren jedoch ziemlich in Bedrängnis. Die Aufsichtsbehörden forderten auch deswegen Veränderungen. Die Schule ist inzwischen insolvent. dpa

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