WÜRZBURG. Ein Würzburger Gymnasium zahlt 100 Euro für Tipps auf Kiffer und Dealer. «Vor einem Monat habe ich von Eltern Hinweise bekommen, dass an der Schule Cannabis geraucht und gehandelt werde», sagte Schulleiter Hermann Rapps der «Main-Post». «Ich musste handeln.» Verdächtigungen habe es danach einige gegeben, erhärtet habe sich aber keine. Einmal seien die 100 Euro, finanziert aus Rapps‘ Tasche, bezahlt worden. «Alle anderen Hinweise sind aus Sorge um Mitschüler und -schülerinnen erfolgt», so der Schulleiter.

Bestätigt haben sich die Gerüchte auf Drogenhandel in der Schule nicht. In Gesprächen mit den Beschuldigten habe sich herausgestellt, dass die Verdächtigungen unbegründet gewesen seien. Hätten sie sich allerdings bestätigt, wären die Drogendealer angezeigt und aus der Schule entlassen worden, erklärte der Schulleiter.
Die Polizei wollte die Fangprämie nicht bewerten. Laut Statistik ist Drogenhandel an Würzburger Schulen kein wirklich drängendes Problem. «Zwischen 2010 und 2014 gab es dort zwischen einem und sieben Rauschgiftdelikten», sagte eine Polizeisprecherin der Zeitung. Anzeigen gegen Schüler durch Lehrer und Schulleiter gebe es einzelne. dpa
Denunziation ist keine Tugend.
Da wird also Jagd auf einen Teil der Schüler gemacht, indem man alle Schüler unter Generalverdacht stellt?
Der Dialog zu der jüngeren Generation wäre in meinen Augen von einem Schulleiter kreativer zu gestalten.
Im Prinzip wurde nichts aus 40 Jahren Prohibition gelernt. Junge Menschen stigmatisieren und ein Tabu aufstellen…das hat noch nie geholfen. Ich als Vater würde mit meinen Kindern offen sprechen und ich möchte auch wissen, was sie neben Alkohol konsumieren. Auf diese Weise ist das aber nicht möglich, da die Angst „erwischt zu werden“ sehr groß ist und zu mehr Problemen führt als einem lieb sein könnte.