BERLIN. Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat den dunkelhäutigen deutschen Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng beleidigt („Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“) und damit am Wochenende für Schlagzeilen gesorgt. Das war allerdings nicht die einzige Provokation, die sich Gauland in den letzten Tagen leistete: Er nannte die Forderung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, den Islam-Unterricht auf alle Schulen auszuweiten, „irre“. Solcher Unterricht wird in bereits sieben Bundesländern angeboten.

«Einmal abgesehen davon, dass wir derzeit viel wichtigere Baustellen im Schulunterricht haben, kann es nicht wahr sein, dass ein christlicher Bischof den Islam fördert», befand Gauland. In Zeiten von massiven Kirchenaustritten sollte sich Bedford-Strohm besser um die Christen kümmern, die ihm in Scharen den Rücken kehrten. Der Bischof sei «kein guter Hirte, sondern ein gefährliches Irrlicht, das das Schiff seiner Gemeinde in bedrohliche Untiefen leitet».
Der EKD-Ratsvorsitzende hatte flächendeckenden Religionsunterricht für Muslime als Mittel gegen radikal-islamische Indoktrinierung empfohlen. Bedford-Strohm sagte: «Sie können zugleich Neues über den Islam lernen – und das auf dem Boden des Grundgesetzes.» Islamischer Religionsunterricht wird bisher an Schulen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und im Saarland angeboten.
Ein Beispiel aus der Praxis
Wie sieht solcher Islam-Unterricht aus? Anlässlich der Einführung in Nordrhein-Westfalen berichtete News4teachers vor drei Jahren von einer Grundschule in Bonn-Bad Godesberg, die zu den Pionieren gehörte.
«Salam – as salam aleikum – Islam bedeutet Frieden, lasst uns Frieden machen!» 23 Schülerinnen und Schüler einer dritten Klasse singen gemeinsam mit ihrem Lehrer auf Arabisch und Deutsch das Begrüßungslied zu Unterrichtsbeginn. Die Kinder erfahren den Islam aus ihrer Glaubensperspektive auch in der Schule und nicht nur im Elternhaus oder in der Moschee. «Die Schule ist hier neben Familie und Gemeinde eine wichtige dritte Instanz», erklärt der Lehrer. Hier könne der Glaube auch mal «etwas mit Abstand betrachtet und kritisch hinterfragt werden».
Wichtig sei, den Schülern im Baustein «Soziales Zusammenleben» eine Handlungsorientierung aufzuzeigen, betont der Pädagoge, der der deutschen Schulaufsicht untersteht. So heißt das Thema des Unterrichts an diesem Tag: «Vom Streit zur Versöhnung». «Die Schüler sollen lernen: Ich bin Moslem, was bedeutet das in meinem Leben, wie gehe ich mit Anderen um?» Die Kinder sind konzentriert bei der Sache und bringen ihre eigenen Einschätzungen ein. Die acht Jahre alte Amrin sagt, sie finde den Unterricht gut, und ihre Mitschüler pflichten ihr bei.
Islamischer Religionsunterricht fördert nach Ansicht des Lehrers, eines Deutschstämmigen, der selbst zum Islam konvertierte, die Integration. Für radikale Ansichten gebe es keinen Raum, auch eine Abwertung anderer Religionen finde nicht statt. «Interreligiös» heißt die Linie. «Im Unterricht werden auch andere Religionen besprochen», sagt der Pädagoge. Mit den anderen Religionslehrern gebe es auch gemeinsame Exkursionen etwa in Kirchen, Synagogen, Moscheen oder auch gemeinsame Feste.
Da der neue Islamunterricht in Nordrhein-Westfalen «bekenntnisorientiert» sein soll, bedeutet dies, dass auch das Beten gelehrt oder mal ein Bittgebet gesprochen werde, erläutert der Lehrer. «Religionsunterricht ist aber kein Gebetsunterricht.» Selbstverständlich werde mit dem Koran gearbeitet, «wenn auch nicht ständig Koransuren untersucht werden». Für die Schulleiterin ist der Islamunterricht ein Erfolg, weil er eine «Brücke» baue. «Die Eltern beider Seiten finden es gut, dass so das Miteinander gefördert wird, auch unter den Eltern. Auch muslimische Mütter fühlen sich stärker angenommen, haben mehr Vertrauen, übernehmen auch Aufgaben oder beteiligen sich an Exkursionen.»
Solche Integrationsbemühungen sollen „irre“ sein, und ihre Befürworter „gefährlich“? Gauland hatte seine Beleidigung des Nationalspielers Boateng gegenüber der FAZ damit begründet, dass es unter den AfD-Anhängern die Sorge gebe, „dass eine uns fremde Religion sehr viel prägender ist als unsere abendländische Tradition“. Und diese große Zahl der Fremden komme nun einmal aus Regionen, in denen vor allem Muslime lebten. Boateng übrigens ist bekennender Christ. News4teachers
Zum Bericht: EKD-Präsident facht Debatte um Islam-Unterricht an
Für die katholische Kirche in Deutschland teilte die Bischofskonferenz mit, sie habe sich schon vor Jahren für einen islamischem Religionsunterricht «auf der Grundlage der entsprechenden Artikel des Grundgesetzes» ausgesprochen, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp.
„Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat den dunkelhäutigen deutschen Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng beleidigt („Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“) und damit am Wochenende für Schlagzeilen gesorgt.“
Ich wünsche mir von einem objektiven Bildungsmagazin, dass es nicht auch in den Chor der Medien, Politiker usw. einstimmt und etwas übernimmt, was keinesfalls bis ins letzte Wort bewiesen ist.
Lesen Sie bitte dazu die Gedanken von Bettina Röhl auf „tichys Einblick“, die sich dem tatsächlichen oder vermeintlichen Satz von Herrn Gauland distanziert und sachlich nähert.
Sollte sich nach der umfassenden Prüfung der Satz bewahrheiten, können Sie ihn immer noch – und nun mit Fug und Recht bewerten und auch verurteilen.
http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/ein-fall-gauland-oder-faz/
Danke für den Link. Ob die AfD durch Gaulands Äußerung geschädigt wird, wage ich mal zu bezweifeln. Sie ist dadurch wieder im Gespräch, alle anderen Parteien distanzieren sich öffentlich lauthals von ihr. Das beste wäre gewesen, einfach nichts zu sagen.
Sehr geehrter mehrnachdenken,
wir benötigen nicht Frau Röhl oder sonstwen, um Herrn Gaulands Einlassung als perfiden Versuch zu erkennen, vermeintliche Ängste zu benennen – um sie damit überhaupt erst zu schüren. Und in einem Punkt irren Sie sich: Wir sind kein „objektives“ Bildungsmagazin, sondern wir sind Lehrer und Journalisten mit einer klaren Haltung. Und zu der gehört es, durchsichtigen Profilierungsversuchen von Politikern auf Kosten von gesellschaftlichen Minderheiten ein klares Zeichen entgegenzusetzen: Mit uns nicht! Wir werden Demagogen und Populisten auf News4teachers kein Forum zur Eigenwerbung bieten.
Mit freundlichen Grüßen
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
@mehrnachdenken
Ich danke ebenfalls für den Link und bin zufrieden, die Angelegenheit mal etwas nüchterner und sachlicher beleuchtet zu sehen, nachdem ich den ganzen Tag über von allen Medien mit nur einer Sichtweise bedrängt und bombardiert worden bin.
Wenn Aussage gegen Aussage steht und sich alle Nicht-Dabei-Gewesenen empört auf eine Seite schlagen, macht mich das von Natur aus misstrauisch. Da würde ich gerne per Beweis und nicht per Behauptung wissen, wer hier Demagoge und Populist ist und wer nicht.
Da ist er ja wieder, der Opfer-Mythos der AfD.
Können Sie sich sparen: Gauland hat die Aussage mittlerweile eingeräumt. „Der AfD-Vize selbst sagte, er sei kein Fußballfan. Er habe den Verteidiger des FC Bayern München gar nicht gekannt und erst nach dem Interview erfahren, dass Boateng gebürtiger Deutscher sei. Von daher sei dieses Beispiel in einer Diskussion über Zuwanderung nicht gut gewählt gewesen, räumte er ein.“ Aber woher soll man das bei einem farbigen deutschen Nationalspieler auch wissen?
Ist das ein armseliger Haufen.
@Redaktion
Ich bin ziemlich erstaunt darüber, dass auch Sie offensichtlich kein Problem damit haben, an der inhaltlich korrekten Wiedergabe des Interviews durch die FAS – Journalisten Zweifel anzumelden.
Ohne Prüfung des genauen Wortlautes gehen Sie sogar noch einen Schritt weiter; sie werten und verurteilen.
Da es sich im vorliegenden Fall um eine von vielen Mainstream-Medien äußerst unbeliebte bis verhasste Person aus einer ebenso von vielen Mainstream-Medien unbeliebten und verhassten Partei handelt, gehört nicht viel Mut dazu, sich in dieser Weise hier zu positionieren.
Gilt nicht aber gerade im Rechtsstaat Deutschland selbst für den übelsten Gewaltverbrecher die Unschuldsvermutung?
„Im Zweifel für den Angeklagten“ wird aktuell aber erst gar nicht in Erwägung gezogen, weil die Urteile über die AfD und ihre Vertreter sowieso schon längst gesprochen worden sind und feststehen, etwa nach dem Motto: „Lass‘ mal, der Gauland schon wieder, dieser „Rassist“ mit seiner erneut „verabscheuenswürdigen“ Äußerung kann einfach nicht anders.“
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. In der Tat wäre es eine unverzeihliche und in aller Form zu verurteilende Äußerung, wenn sie denn so gefallen wäre.
Liebe Redaktion, auch wenn Sie anscheinend keine zusätzlichen Hintergrundinfos brauchen, sind evtl. aber einige Leser von n4t gerade daran interessiert:
http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/update-fall-gauland-oder-faz/comment-page-12/#comments
Sehr geehrter mehrnachdenken,
Herr Gauland hat seine Äußerung weitgehend eingeräumt, kann sich aber angeblich nicht mehr präzise an sie erinnern. Könnte aber so gefallen sein. Er behauptet allerdings, das Statement sei in einem Hintergrundgespräch mit den beiden Journalisten gefallen und nicht zur Veröffentlichung bestimmt gewesen. Das macht die Aussage, erstens, inhaltlich nicht besser. Und zweitens: Es liegt nun mal in der Natur von Journalisten, dass sie über ihre Gespräche berichten – das sollte ein ehemaliger Herausgeber einer Tageszeitung schon wissen, wenn er sich mit Journalisten trifft.
Es scheint eine Masche der AfD zu sein, mit Journalisten zu sprechen – und dann, wenn sie berichten und die Reaktionen der Öffentlichkeit kritisch ausfallen, sich darauf zurückzuziehen, dass die Aussage „nicht-autorisiert“ gewesen sei. Das war beim Thema Schießbefehl so, das war bei Frau Petrys Streit mit dem ZDF so.
Eine recht praktische Methode: Die eigene radikale Klientel versteht die Botschaft durchaus, nach außen aber lässt man sich nicht darauf festnageln – war dann halt die „Lügenpresse“.
Sorry, diese durchsichtige Spiel spielen wir nicht mit. Im Übrigen: Herr Gauland ist ja nicht angeklagt. Er ist allerdings Politiker und muss sich an seinen Aussagen (auch wenn das Kurzzeitgedächtnis offenbar nicht mehr so mitspielt) messen lassen.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Warten wir mal, bis hoffentlich der genaue Wortlaut des Gespräches bekannt wird.
Wenn ich den Eindruck hätte, die Journalisten hätten mich bewusst und hinterlistig in so etwas wie eine Falle gelockt, um dann der Öffentlichkeit triumphierend meinen angeblichen „Rassismus“ zu verkünden, würde ich auf jeden Fall rechtliche Schritte gegen die Journalisten einleiten.
Zudem würde ich als AfD-Vertreter mit Medienleuten nur noch Gespräche in Anwesenheit eines Rechtsbeistandes führen.
Es liegt in der Natur der Sache, dass sie über Gespräche berichten. Tatsächlich? Auch wenn ggf. Vertraulichkeit vereinbart wurde, und die Passagen von H. Gauland nicht noch einmal gegen gelesen wurden?
Komisch, zu Bonner Zeiten gab es unter den Journalisten noch so etwas wie einen Ehrenkodex, über gewisse Dinge zu schweigen und sich auch an gegebene Zusagen zu halten.
Sehr geehrter mehrnachdenken,
nein, wir brauchen nicht darauf zu warten, dass „der genaue Wortlaut des Gesprächs bekannt“ wird. Der Wortlaut ist bekannt.
Wäre er anders gewesen, hätte Herr Gauland deutlich widersprechen können – und sich vor allem deutlich von dem Eindruck distanzieren können, er habe Verständnis dafür, dass irgendwer farbige Menschen in der Nachbarschaft ablehnt.
Er schreibt in seiner Botschaft an die AfD-Mitglieder aber: „Dabei ging es mir nur um die Beschreibung der Gefühle, die wir überall in unserer Nachbarschaft wahrnehmen und die sich nicht dadurch vermindern, dass wir sie heuchlerisch nicht zur Kenntnis nehmen.“ Sie könnten sich aber vielleicht dadurch etwas vermindern, wenn sich eine Führungsfigur der AfD gegen eine solch‘ rassistische Haltung aussprechen würde – das aber unterlässt Herr Gauland.
Und warum sollte jemand wie Gauland „Hintergrundgespräche“ mit Journalisten führen wollen, wenn er nicht in die Zeitung will? Und warum sollten Journalisten mit jemandem ohne politische Verantwortung „Hintergrundgespräche“ führen wollen? Ich war in Bonn Journalist, und ja, damals gab es (wie heute) Hintergrundgespräche – von Regierungsseite beispielsweise, wenn es um heikle Themen wie Terrorismus ging. Aber nicht deshalb, damit man hinterher sagen kann: war gar nicht autorisiert.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
@Redaktion
Ihre Einlassungen überzeugen mich nicht.
Im Gegenteil, es ist haargenau Ihr Verständnis von Journalismus, das immer mehr „Bürger auf die Palme treibt“.
Dabei verkennen Sie offensichtlich, dass es u.a. diese Form der Berichterstattung ist, die der AfD immer größeren Zulauf beschert.
Einen kleinen Eindruck der Bürgerreaktionen bekommen Sie, wenn Sie die Kommentare zu dem Beitrag von B. Röhl lesen.
Hier eine erste Kostprobe:
31. Mai 2016 um 15:03 von Friederike
“Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbar haben.” Hier steht der Name Boateng symbolisch für “optisch fremd”. In fast allen Kommentaren der Onlinemedien erhob sich das Geheul der Scheinheiligen gegen die eine Todsünde, die es neben dem Kapitalismus heute noch bei den linken Medien und Lesern gibt: die Verletzung des Egalismus, des Verbots zu unterscheiden und eine Auswahl zu treffen, Vorlieben und Abneigungen gegen Individuen wie Menschengruppen zu haben. Totschlagargument: Rassismus. –
Doch anders gefragt, wie sieht eigentlich die Wirklichkeit aus. Sind die NS-geläuterten, nationalstaatshassenden und grenzenlos toleranten Deutschen denn in ihrem Alltag wirklich so tolerant, wie der Shitstrom glauben machen will? Mitnichten. Im Alltag der Vermieter, Mieter, Hausbesitzer und Nachbarn tobt der Unegalismus, die Realität. Und mit dunkler Hautfarbe hat das nicht nur was zu tun. Das trifft auch Homosexuelle, Alleinerziehende, Geringverdiener, Kinderreiche, H4-Bezieher, Alkoholiker, Behinderte, Raucher, Geschiedene, Knastentlassene, Pleitegeier und und und. Der Mensch ist privat in seinem Wohnumfeld nämlich am liebsten unter seinesgleichen. Auch die linken Multikultifans wollen nicht multikulti wohnen, sondern ziehen sich in vornehme Viertel zurück und das Höchstmaß an realem Multikulti ist der Lieblings-Italiener. Sie schicken auch ihre Kinder nicht in migrantenüberfüllte Schulen, sondern leisten sich Privatschulen oder fahren die Kinder in andere Stadtteile. Auch die größten verbal Islamophilen bevorzugen privat ein muslimenfreies Umfeld. Nicht 100% natürlich, aber sehr, sehr viele. Die DW hat da mal Klarheit schaffen lassen. Die Empörung gegen Gauland, der einfach nur die Realität über die Deutschen sagte – Wahrheit ist in Deutschland des Teufels – ist einfach nur scheinheilige Heuchelei. Moralische Empörung ist die Heiligkeit der Scheinheiligen.
“Vermieter diskriminieren mit einem Lächeln” – AfD-Vize Gauland erntete Empörung mit der Aussage, die Leute würden “einen Boateng nicht als Nachbarn haben wollen”. Diesen Rassismus gebe es in Deutschland in vielen Fällen tatsächlich, kritisiert Daniel Bartel.”
http://www.dw.com/de/vermieter-diskriminieren-mit-einem-l%C3%A4cheln/a-19293813
Sehr geehrter mehrnachdenken,
das ist doch gar nicht das Thema. Wer bestreitet denn, dass es Rassismus in Deutschland gibt?
Herr Gauland hat Rassismus aber nicht als Missstand beklagt. Er hat versucht, sich bei Rassisten zu profilieren, indem er diese Haltung als normal und damit begründet hingestellt hat – und es noch immer tut.
Wenn sich Gauland und seine publizistischen Hilfstruppen jetzt hinstellen, und allen, die sich immer und deutlich gegen Rassismus gewandt haben – von den Kirchen bis hin zur deutschen Nationalmannschaft – als Heuchler beleidigen, dann ist das erträgliche Maß damit jetzt überschritten.
Mit freundlichem Gruß
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
@Redaktion
Mein Antwort, die Sie bei Bettina Röhl (tichys Einblick) nachlesen können:
Die FAZ rudert im Interview mit dem Deutschlandfunk, soweit bekannt, zurück und macht dabei einen nur mäßigen Eindruck.
Am Dienstag bestätigt dann der Deutsche Journalistenverband Berlin/Brandenburg die hier vorgelegte Sicht der Dinge: und wird ungewohnt medienkritisch:
“Journalistische Grundsätze werden mittlerweile über Bord geworfen, falls es gegen die AfD geht. Gleichzeitig zeigen sich die gleichen Medien völlig überrascht, dass sie immer öfter als „Lügenpresse” beschimpft werden.
Die niveaulosen Äußerungen gegen Gauland durch Julia Klöckner, Heiko Maas, Sigmar Gabriel oder Sahra Wagenknecht als politische Gegner sprechen auch nicht für das Niveau der politischen Auseinandersetzung mit der AfD. Auch Merkel konnte nicht mehr an sich halten und bezeichnete die Gauland-Äußerung als ‘niederträchtig’.”
Ja, der DJV Berlin/Brandenburg gibt Gauland Rechtshilfe:
“Man muss jetzt den Journalisten noch nicht einmal Lügen, bösen Willen oder ein schlechtes Gedächtnis unterstellen. Die Gesetzeslage reicht für eine sehr unangenehme Lage der beiden Journalisten und der Zeitung.
Der § 186 StGB wird den FAS-Journalisten das Kreuz brechen. Gauland kann Unterlassung fordern und Strafantrag wegen ‘Übler Nachrede’ stellen – und es gibt keine Beweise für die Tatsachenbehauptungen; die Notizen sind keine Beweise, sondern Parteivorbringen, also ziemlich wertlos. Würden sie ohne Zustimmung Gaulands eine Tonaufzeichnung vorlegen, wäre diese illegal und dürfte im Prozess nicht verwendet werden. Die Journalisten hätten sich dann auch noch strafbar gemacht. Also ist das erst recht keine Option.”
Sagte da jemand “Lügenpresse”? Der DJV? Wird aus dem Fall Gauland ein Fall FAZ? Und auch die Kanzlerin kommt da nicht gut weg. Denn sie hat sich unkritisch drangehängt.
Danke, mehrnachdenken, dass Sie so authentisch, mutig und standhaft sind. Viele hätten längst resigniert und aufgegeben.
Das macht auch mir Mut, meine Meinung zu sagen.
Ich glaube übrigens auch, dass der Fall Gauland zu einem Fall FAS werden könnte. Ich bin gespannt, wie sich die Sache weiterentwickelt.
Aus gegebenem Anlass veröffentlichen wir eine aktuelle Stellungnahme des Deutschen Journalistenverbands zum Fall Gauland/FAS:
„Der Deutsche Journalisten-Verband verurteilt die Stimmungsmache des AfD-Politikers Alexander Gauland gegen Journalisten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Gauland hatte behauptet, die von der FAS veröffentlichten rassistischen Äußerungen von ihm gegen den Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng seien nicht gefallen. Gauland hatte gesagt: ‚Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.‘ Die FAS stellte klar, dass das Zitat genauso gefallen sei.
‚Ich habe keinen Grund, an der Aussage der beiden Journalisten der renommierten Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu zweifeln, dass sie Gauland richtig zitiert haben‘, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.
‚Herr Gauland versucht hier das gleiche perfide Spiel, das seine Parteichefin Frauke Petry nach dem Schießbefehl-Interview vorgemacht hat: erst durch eine menschenverachtende Aussage provozieren, dann den Rückzug antreten und die Schuld den Journalisten in die Schuhe schieben.‘ Auf Unwissenheit über die journalistischen Spielregeln könne sich der AfD-Politiker nicht berufen. Gauland sei über ein Jahrzehnt lang Herausgeber der Märkischen Zeitung gewesen. Überall: ‚Hier ist ein Profi am Werk, der Journalisten zu Hilfswilligen seiner extremen Ansichten degradieren will.‘ Es sei gut und richtig, dass die FAS ihre Sicht der Dinge klar, unmissverständlich und schnell mitgeteilt habe. Der mündige Leser könne sich so sein eigenes Urteil bilden.“
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Auf der Seite des DJV (Deutscher Journalistenverband) habe ich soeben ganz Anderes gelesen:
“…Ob es um 15 Minuten Ruhm ging oder ob eine politische Kampagne gegen die AfD gezündet werden sollte, ist jetzt völlig egal. Die FAS/FAZ hat sich ganz schön vergaloppiert und der langfristige Schaden ist kaum abzuschätzen.
Viele Leser erinnern sich gerade in den Foren an die Kampagne gegen die AfD mit dem angeblichen Schießbefehl von Frauke Petry im „Mannheimer Morgen” und riechen eine Verschwörung gegen die AfD durch die deutschen Medien. Wie bei Petry haben Journalisten abermals alles daran gesetzt, dass ein prominentes Vorstandsmitglied der AfD in ein schlechtes Licht gestellt werden sollte. Die Frankfurter haben dem Journalismus großen Schaden zugefügt.”
http://djv-bb.de/der-shitstorm-der-nach-hinten-los-ging/#more-547
Sehr geehrter Herr Priboschek,
Ihr Empörungsfuror, den ich inhaltlich teile, in allen Ehren – aber tatsächlich hat Herr Gauland Ihr Forum nicht zur Eigenwerbung gesucht, vielmehr haben Sie selbst seine Einlassung zum Thema erhoben.
Liebe/r Milch,
da haben Sie Recht – Herr Gauland hat versucht, mit seiner schlagzeilenträchtigen Provokation alle Medien zur Eigenwerbung zu nutzen. Dürfte ihm in seiner Kernklientel auch gelungen sein.
Durch den schon zeitlich engen Zusammenhang zu Gaulands Äußerungen in einer wichtigen Bildungsfrage, über die wir ja oben berichten (und als Redakteure eines Bildungsmagazins ist genau das unser Job), konnten wir dessen Einlassung gegenüber Jerome Boateng allerdings nicht ignorieren – also haben wir sie sachlich als das eingeführt, was sie war: eine Beleidigung. Der folgte dann eine Beleidigung des EKD-Ratsvorsitzenden. Daraus lässt sich schon ein Muster ablesen.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Vielleicht lassen wir doch mal jemanden reden, der sich mit der Thematik Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in diesem Land auskennen, der also „vom Fach“ ist.
Einer der hier (von Nicht-Sozialwissenschaftlern) geschmähten Sozialwissenschaftler und Auftragsforschern.
Der Interviewer ist eher lame, was sehr schade ist, aber man muss ja nehmen, was man kriegen kann.
https://www.ndr.de/ndrkultur/Gauland-Boateng-und-die-Deutschen,audio284568.html
Und das mehrnachdenken mal wieder nur Tichy zu bieten hat wirft wirklich die Frage auf, ob er eigentlich noch etwas anderes liest. Naja, stimmt, ich habe Kutschi vergessen. 😉
Persönliche Angriffe überzeugen nicht, Georg, auch wenn sich bei mir der Eindruck verdichtet, das dies Ihre Spezialität ist.
Welche Erwartungshaltung haben Sie eigentlich gegenüber den Mitlesern?
Kaum noch eine, lieber timo. Ich hatte mal eine. Das war im Herbst vergangenen Jahres.
Lesen Sie gerne meine seitenlangen Diskussionsbeiträge von damals, wenn es Sie interessiert. So spitz wie sie heute sind, waren sie damals gehaltvoll.
In diesem Sinne: Der guten alten Zeiten wegen einfach mal den Link klicken und sich nicht auf meinen Kommentar zu mehrnachdenken versteifen. Wobei: Ganz daneben liege ich mit dem nicht, das müssen Sie wirklich zugeben.
Mich würde interessieren, ob es verbindliche Lehrpläne für den islamischen Religionsunterricht gibt und nach welchen Kriterien die Lehrer ausgesucht werden.
Immer wieder ist zu hören, dass es Moscheen gibt, in denen junge Menschen eher von einem kriegerischen Islam gegen Ungläubige überzeugt werden als von einem friedliebenden, toleranten Islam. Ist hier für Sicherheit gesorgt, dass so etwas nicht in den Schulen passiert?
Vom Grundgedanken her finde ich den Islam-Unterricht gut, allerdings habe ich ein wenig Bauchschmerzen wegen der Möglichkeiten zum Missbrauch.
Vielleicht gibt es da ja Sicherheitsvorkehrungen, von denen ich gern wüsste. Kann jemand darüber Auskunft geben?
Liebe Maren,
ja, klar – es gibt verbindliche Lehrpläne für den islamischen Religionsunterricht. Hier beispielhaft der nordrhein-westfälische: http://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/upload/klp_gs/klp_rel_islam/LP_Islamischer_Religionsunterricht_GS_Endfassung.pdf
In Nordrhein-Westfalen handelt es sich um einen bekenntnisorientierten Unterricht nach dem Vorbild des katholischen und evangelischen Religionsunterrichts. Islam-Lehrer brauchen deshalb – wie ihre Pendants der christlichen Kirchen – eine Art kirchliche Erlaubnis, um unterrichten zu dürfen. Weil es auf islamischer Seite keine Kirche gibt, hat sich ein Beirat konstituiert, der diese Erlaubnis erteilt (http://www.iru-beirat-nrw.de/). Die Lehrer sind allerdings Landesbedienstete. Sie unterstehen der Schulaufsicht. Hier sind einige Informationen zur Auswahl bzw. zur Qualifikation der Lehrkräfte: https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsystem/Unterricht/Lernbereiche-und-Faecher/Religionsunterricht/Islamischer-Religionsunterricht/Kontext/FAQ-Lehrerinnen-und-Lehrer/index.html
Der Islam-Unterricht in den Schulen wird ja gerade deshalb eingeführt, um die Kinder vor dem möglichen Einfluss von Radikalen zu schützen. Hier ein passendes Zitat aus der Süddeutschen: „Nur bei einem solchen staatlichen Schulunterricht ist transparent, was gelehrt wird; nur dort gibt es Lehrpläne; nur dort ist wirkliche Kontrolle möglich. Und die Lehrer dort sind dann keine Importe aus der Türkei oder aus Saudi-Arabien, sondern islamische Theologen, die an deutschen Hochschulen und Universitäten ausgebildet worden sind. Ein solcher grundrechtsverträglicher Religionsunterricht ist ein Grundrecht der Schüler; und ein solcher Unterricht ist zugleich eine präventive Maßnahme gegen Radikalisierung und Fanatisierung.“ Quelle: http://www.sueddeutsche.de/bildung/religionsunterricht-islamunterricht-an-allen-deutschen-schulen-wichtig-und-richtig-1.3008935
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Dankefür die Auskunft, liebe Redaktion, genau das wollte ich zur Beruhigung wissen.
Inzwischen scheint bewiesen, dass nicht Herr Gauland, sondern die Redakteure der FAS Boateng ins Spiel gebracht haben, und Gauland über ihn nicht mehr wusste, als dass er ein bekannter Fußballer mit dunkler Hautfarbe ist.
Warum die besser informierten Redakteure ausgerechnet den Christen und Sohn einer deutschstämmigen Mutter zu einem Integrationsbeispiel machten, ist allerdings schleierhaft.
Interessanter finde ich jedoch ein fiktives Szenario: Man stelle sich ein Gespräch der FAS mit einer anderen Person vor, z.B. mit unserem Justizminister Maas. Näheres darüber erfährt die Öffentlichkeit nicht, nur dieser (aus dem Zusammenhang gerissene) Ausspruch von Heiko Maas wird kolportiert: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“
Wie wäre das wohl aufgefasst worden? Als Rassismus oder als Kampf gegen den Rassismus?
@mehrnachdenken
Ich habe den Eindruck, dass wir beide iin dieser Sache ähnlich denken und empfinden.
Wie stellen wir uns den Ablauf dann vor? Die beiden Journalisten rufen den Namen Boateng – und der arme, irritierte Gauland sagt: Kenn‘ ich nicht, den will aber keiner als Nachbarn (weil ich den ja nicht kenne). Da reiben sich die Vertreter der Lügenpresse die Hände. Ha, wieder ein AfD-Funktionär in der Falle.
Und der alte Gauland? Kann sich an nichts so recht erinnern. Fußball? Was ist denn das?
Dabei ruft der Sozi Maas doch jeden Tag beim bekannten Sozi-Blatt FAZ an, um denen mitzuteilen, dass doch niemand einen farbigen Nationalspieler als Nachbarn haben will – und, würde darüber berichtet, würde der Maas auch noch dafür gefeiert, was er nur deshalb nicht wird, weil ja keiner berichtet. Das ist sooo ungerecht.
Irritierend ist nur: Wie kommen diese Journalisten bloß ausgerechnet auf Boateng? Hätten sie nicht Roberto Blanko nehmen können?
Haaach, die bösen Journalisten wollen dem armen Gauland und der AfD an den Karren fahren, ist doch klar.
Rassistisch denkt da niemand, das versucht die Systempresse immer nur zu unterstellen.
Hier wie anderswo wollen sie doch nur das Beste für’s deutsche völkische Volk, aber die vielen, unreinen Nichtkartoffeln, die freie Presse und die demokratischen Institutionen sind dabei einfach im Weg.
Wir, die armen Opfer, das „Volk“, die alles nicht so meinen, gegen die Elite, die Altparteien, die Systempresse, die uns mundtot machen wollen. Es ist so herrlich schematisch und simpel, aber verfängt bei denen, die auch mal wieder was Rassistisches sagen wollen dürfen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtspopulismus
Kompliment, Reni, Ihr Kommentar scheint gesessen zu haben. Gleich von zwei unserer politisch Korrekten mit Häme bedacht zu werden, kommt einer Auszeichnung gleich.
Wenn Sie Glück haben, taucht auch noch Anna auf. Die versucht es wahrscheinlich weniger mit Lächerlich-Machen, sondern mit künstlicher Empörung.
Au, ja wirklich, Renis Beitrag ging wirklich ins Schwarze, ich konnte gar nicht anders, als dazu etwas zu schreiben.
Zu einer schematischen Diskussion gibts leider von Ihnen auch nur einen recht schematischen Beitrag, dixo. Die AfD ist mal wieder (wie immer eigentlich( – Opfer und diejenigen, die sich darüber – und über die aufgrund der schieren Menge ähnlicher Vorfälle einen förmlich anspringende Unmöglichkeit einer ewigen Fehlzitierung, Vergesslichkeit, Ausrutscher auf der Maus, „Das habe ich so nicht gesagt“, etc. – bissig belustigen, sind natürlich sofort hämisch, Moralisierer, Gutmenschen, Gläubige, Nicht-Mutige, etc.
Ich hätte meinen Kommentar auch gut weiter oben posten können – mit dem Inhalt hätten Sie sich trotzem garantiert nicht beschäftigt, sondern sich sicher wieder eine Möglichkeit gesucht, dem Argumentativen auszuweichen und sich durch einen Sprung auf die Formebene genau dieser lästigen Debatte zu entledigen.
Egal wie ich es mache, ich mache es falsch. Weil ich es eben nicht richtig machen darf.
Welchen argumentativen Inhalt in Ihrem Kommentar um 12:20 meinen Sie? Ich sehe keinen, sondern nur Ärger und künstliche Belustigung über das, was Reni geschrieben hat.
In diesem Kommentar finde ich vor allem Selbstmitleid darüber, dass keiner Sie verstehen will und Sie sogar an guten und richtigen Beiträgen gehindert werden.
@Reni
Sie beschreiben eine interessante Vorstellung und stellen dazu zwei Fragen.
Bei Heiko Maas wäre dieselbe Aussage, die Herr Gauland gemacht hat, m. E. ganz anders aufgefasst worden, und zwar im Sinne von mutigem Einsatz für Antirassismus und Kritik an allen Deutschen, die Nachbarn ablehnen, die aus fremden Kulturkreisen stammen.
Vielleicht wäre das Beispiel Boateng als etwas unglücklich bezeichnet worden, aber hier hätte es keine Zweifel gegeben, dass Herr Maas nur Edles im Sinn hat und sich größere Kritik darum verbietet.
Wenn zwei das Gleiche sagen, ist die Reaktion darauf noch lange nicht dieselbe. Das macht nachdenklich.
Aber Heiko Maas hat doch gar nichts gesagt. Hier wird ein Scheiß, mit Verlaub, zusammenkonstruiert.
Heiko Maas kokettiert auch nicht mit Rassisten, Pegida-Deppen und Verschwörungstheoretikern – die AfD schon. Aber sie soll gerne so weitermachen. Auf diese Art wird sie zum Anziehungspunkt für alle rechtsradikalen Spinner dieser Republik. Da freut man sich ja richtig darauf, wenn sich die Idioten beim nächsten Parteitag selbst zerlegen.
Fantasielos und dumm stellen oder beides sein, das ist für mich die Frage.
Sogar einige Politiker haben inzwischenl erkannt, dass sie Millionen von AfD-Sympatisanten nicht so billig als „rechtsradikale Spinner dieser Republik“ abtun und damit einen erheblichen Teil der Bürger verprellen dürfen.
Diese Masche behalten nur Starrsinnige bei, die von ihrem bequemen Thron des Wahrheitsbesitzes und der moralischen Überlegenheit nicht lassen können.
Mir gefällt einiges nicht, was bestimmte Führungspersonen der AfD vertreten, wobei ich besonders an den thüringischen Landesvorsitzenden denke, dessen Name mir im Moment nicht einfällt. Dafür gefällt mir Prof. Meuthen aus Baden-Württemberg umso besser.
Auf jeden Fall bringt die Partei frischen Wind in eine nach meiner Meinung völlig verkrustete Politik- und Medienlandschaft, in der nur noch eine Meinung gilt.
Die AfD lässt mich wieder auf so etwas wie lebendige Demokratie mit lebhaftem Meinungsstreit ohne Einteilung in gute und böse Meinung hoffen. Das allein schon macht mir ihre Existenz sympathisch.
ja, Stillmann – warum nicht einfach dem eigenen Namen folgen!
Wäre in meinen Augen zumindest eine Option. Gerade wenn so etwas lesen muss:
„Die AfD lässt mich wieder auf so etwas wie lebendige Demokratie mit lebhaftem Meinungsstreit ohne Einteilung in gute und böse Meinung hoffen. Das allein schon macht mir ihre Existenz sympathisch.“
Sagen Sie mal – wo leben Sie denn? Erschreckend, unvorstellbar, was hier in einem „Lehrerforum“ für „Meinung abgestillt“ wird. Es ist wirklich empörend – aber ok, ich bin hier ja schon seit vielen Wochen „raus“.
PS Aber schon interessant – aus wissenschaftlicher Perspektive – so ein „Sammelbecken von Meinungen“ (in der Dynamik und im Prozess der Steuerung) aufzuschlüsseln und zu verstehen. Also! Es war eine gute Seminarsitzung zur Schulwirklichkeit und Lehrereinstellung heute. :-))
Insofern sind solche Foren schon wichtig!
@Beobachter
Bei allem Respekt, haben zur Debatte auch inhaltlich etwas beizutragen?
Ich gehe stark davon aus, dass auch Sie zur politisch linken Fraktion gehören.
Es wird einfach Zeit, Ihnen und Ihren ideologischen Freunden sachlich, aber deutlich entgegen zu treten!!
Sehr geehrter mehrnachdenken,
es findet keine Debatte statt! Somit habe ich auch nichts beizutragen.
Dieses Forum hier hat sich in letzter Zeit nicht in Richtung Diskussion/Diskurs/Meinungsaustausch … … – so wie ich es verstehe – entwickelt. Deswegen bin ich seit Wochen „raus“.
Immer wieder prallen die gleichen stereotypen Meinungen aufeinander – es ist ermüdend. Aber ich lese es ja noch und verfolge die immergleichen Anwürfe, Vorhaltungen, Beleidigungen, … …
PS Was heißt schon „zur linken Fraktion“ gehören. Ich lebe nicht mehr in den 70er oder 80er Jahren – da konnte man mit diesen „Schächtelchen“ noch Leute einordnen und seine eigenen Feindbilde pflegen.
Jetzt reicht es aber hier für mich – ein sehr unerquicklicher Ort -(so muffig)
Sehr schönes PS, welches die Angelegenheit auf den Punkt bringt.
Schade, dass Sie gehen. Aber ich bin es ja de facto auch schon.
Wo es keine Standards und Anerkennung von Grundlagen für Diskussionen gibt, gibts auch nichts zu diskutieren, und das Schreiben von Kommentaren wird zur Selbstbefriedigung.
Alles Gute!
Lieber beobachter, lieber Georg,
als Herausgeber von News4teachers möchte ich Sie herzlich bitten, sich auch weiterhin an den Diskussionen im Forum zu beteiligen – und nicht widerstandslos einer lautstarken und wütenden Fraktion hier das Feld zu überlassen.
Sie werden sicher nicht diejenigen, die hier Stereotype und Platitüden äußern, überzeugen. Darum geht es aber auch gar nicht. Die Foren auf News4teachers haben viele Leser, die sich nicht aktiv in die Diskussion einbringen. Mir persönlich wäre es sehr wichtig, dass diese Leser kein schiefes (im Sinne von einseitiges) Meinungsbild geliefert bekommen.
Und, mehrnachdenken: Wenn Sie ideologische Schlachten schlagen wollen, sind Sie im Forum von News4teachers fehl am Platz. Wenn Sie allerdings an einem Austausch der Argumente interessiert sind, die einem unvoreingenommenen Leser eine Abwägung ermöglichen, dann sind Sie auf News4teachers weiterhin herzlich willkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
@Redaktion
Wie nehmen Sie eigentlich diese Debatte wahr?
Leute wie Georg und Co, die nämlich diese unsägliche Stimmung verbreiten, begegnen Sie verdammt rücksichtsvoll, mich dagegen greifen Sie unsachlich an und werfen mir vor, „ideologische Schlachten schlagen“ zu wollen.
Ich orientiere mich an Medien, die ich zum Qualitätsjournalismus zähle, und die im Gegensatz zu Ihnen z. B. den „Fall Gauland“ erfreulich differenzierter betrachten. Offensichtlich passt Ihnen das nicht.
Innerlich hatte ich mich sowieso schon länger von Ihrem Forum verabschiedet.
Ihren Frontalangriff auf meine Person empfinde ich als Ungeheuerlichkeit, und deshalb werden Sie von mir hier zukünftig nichts mehr lesen.
Falls Sie meinen Beitrag nun auch noch löschen möchten, nur zu!!
Sehr geehrter mehrnachdenken,
ich beziehe mich auf Ihren Post oben: „Ich gehe stark davon aus, dass auch Sie zur politisch linken Fraktion gehören. Es wird einfach Zeit, Ihnen und Ihren ideologischen Freunden sachlich, aber deutlich entgegen zu treten!!“
Sie können hier gerne Argumenten entgegentreten – aber nicht Mitdiskutierende nach Ihrem Gusto politischen Lagern zuteilen und diesen dann den verbalen Kampf ansagen. Das entspricht nicht dem kollegialen, respektvollen Umgang, den wir hier auf News4teachers pflegen möchten.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
@beobachter
Mir ist nicht klar, was Sie unter Debatte verstehen.
An Ihre früheren Beiträge erinnere ich mich noch gut. Mit „Diskussion/Diskurs/Meinungsaustausch“, die Sie in letzter Zeit zu vermissen angeben, hatten sie meiner Meinung nach auch nicht viel zu tun. Sie waren im Großen und Ganzen von derselben Art, in der Sie gestern Abend stillmann geantwortet haben.
Darum meine Frage nach Ihrem Verständnis von „Debatte“.
Es kann doch nicht sein, dass “ Anwürfe, Vorhaltungen und Beleidigungen“ von meiner Seite oder aus dem Lager meiner Gleichgesinnten als Diskussionsbeitrag und sachliche Meinungsäußerung gilt, umgekehrt aber empfindlich reagiert, geschmollt und gemosert wird, wenn Andersdenkende dagegen halten und sich ebenfalls spitzzüngig äußern.
Ich meine, in diesem Forum findet durchaus eine Debatte statt, zwar eine hitzige, aber erfreulich meinungsreiche. Sie mag, je nach persönlicher Einstellung, nicht für jeden wunschgemäß verlaufen, aber zu behaupten, es gäbe sie nicht, finde ich falsch.
@Knut M.
„An Ihre früheren Beiträge erinnere ich mich noch gut. Mit “Diskussion/Diskurs/Meinungsaustausch”, die Sie in letzter Zeit zu vermissen angeben, hatten sie meiner Meinung nach auch nicht viel zu tun. Sie waren im Großen und Ganzen von derselben Art, in der Sie gestern Abend stillmann geantwortet haben.“
Kann man so sehen – anbei einige Beiträge von mir für Sie persönlich zum Nachlesen:
https://www.news4teachers.de/2016/01/precht-provoziert-mit-seinen-forderungen-weg-von-noten-und-klassischen-faechern/
https://www.news4teachers.de/2016/02/auch-aermere-eltern-versuchen-bei-der-nachhilfe-mitzuhalten-doch-weitere-bildungsungleichheit-droht/
https://www.news4teachers.de/2016/02/philologenverband-haelt-pisa-studien-fuer-geldverschwendung/
(Sie müssen ein wenig scrollen und suchen – aber leicht zu finden.)
Vllt beantwortet sich dann auch die Frage, was ich unter „Debatte“ („meinungsreich?“) verstehe – und warum ich dann häufig nicht mehr aktiv bin.
PS In diesem Sinne – es gibt hier nicht meine Seite und die Anderen. 😉
Schönen Abend
@Redaktion
Mit Verlaub, Herr Priboschek, als mich Bernd in die Nähe von Neonazis rückte und mir unterstellte, eine „Rechtsextreme in gutbürgerlichem Gewand“ zu sein, fühlten Sie sich nicht bemüßigt einzuschreiten und zu sagen: „Sie können hier gerne Argumenten entgegentreten – aber nicht Mitdiskutierende nach Ihrem Gusto politischen Lagern zuteilen und diesen dann den verbalen Kampf ansagen.“
Was Sie mehr nachdenken hier vorwerfen, ist Pipifax im Vergleich zu den groben Netiquette-Verstößen derer, die Sie hier umwerben und bitten, im Forum doch ja weiterhin ihre Meinung zu äußern.
Sie werden verstehen und vermutlich sogar begrüßen, dass ich mich ebenfalls peu a peu zurückziehe bzw. bereits zurückgezogen habe, weil ich bei news4teachers meine Meinung bestätigt sehe, dass mit zweierlei Maß gemessen wird und die Redaktion selbst das vorexerziert und genehmen Kommentarschreibern großzügig durchgehen lässt, was sie bei anderen scharf verurteilt: Mitdiskutierende nach ihrem Gusto politischen Lagern zuzuteilen.
Sehr geehrte Frau Prasuhn,
sollen Sie hier im Forum entsprechend tituliert worden sein, ohne dass Sie zuvor rechtsextreme Positionen geäußert hätten, wäre das natürlich ebenfalls ein grober Verstoß gegen die Netiquette in diesem Forum.
Ich verstehe allerdings Ihren Passus „derer, die Sie hier umwerben“ nicht. Ich habe hier Georg und beobachter angesprochen, von Bernd war nicht die Rede. (Von Georg, so erinnere ich mich, habe ich übrigens auch schon einen beleidigenden Beitrag entfernt – und er äußerte seinerzeit Verständnis dafür.) Haben sich diese Mitdiskutierenden denn zu einer Gruppe zusammengeschlossen, oder wie kommen Sie hier auf einen Zusammenhang?
Ich kann Ihnen versichern: Die Redaktion reagiert auf alle Verstöße gegen die Nettiqette, die ihr auffallen. Wir sind allerdings ein Medium, das seine Dienste den Lesern gratis anbietet – entsprechend verdient keiner der Redakteure Geld mit News4teachers. Wir arbeiten hier also faktisch ehrenamtlich und haben keine Zeit, jeden einzelnen Leserbeitrag bis ins Kleinste zu prüfen. War bislang nach meiner Beobachtung auch kaum nötig, weil in der Regel durchaus verantwortlich mit dem hier gebotenen Forum umgegangen wurde.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Ihr erster Satz klingt durch den Konjunktiv nach Zweifel. Das hat mich neugierig gemacht und ich bin fündig geworden:
Bernd schrieb: „Für mich sind Sie eine Radikale, die hier unter dem Deckmäntelchen der Gutbürgerlichkeit versucht, Stimmung zu machen.“
Dass mit der Radikalität nur die rechte gemeint ist und gemeint sein kann, geht aus dem Kontext hervor.
Wenn Sie wissen wollen, ob zuvor rechtsextreme Positionen geäußert wurden, welche eine so grobe Beschimpfung rechtfertigen, können Sie die Kommentare im Verlauf bis zu Bernds Äußerung verfolgen und sich Klarheit verschaffen:
https://www.news4teachers.de/2015/10/was-wir-jetzt-brauchen-eine-bildungs-offensive-gegen-die-hass-kultur/
Interessant sind die Kommentare der Meinungsgegner auch unter dem Blickwinkel der hier diskutierten „Netiquette“.
Sehr geehrter Herr Priboschek,
ich kann zunächst an der von Ihnen beanstandeten Einlassung von „mehrnachdenken“ nicht die Spur wü- tender Polemik erkennen, die etwa ein zivilisiert-erlaubtes Maß überschritten hätte; hier möchte ich im Ge- genteil Frau Prashun beipflichten, die sich hier nicht nur einmal gepfefferter persönlicher Schläge erwehren mußte, ohne daß Sie ihr beisprangen (obschon ich die von Ihnen selbst eingeräumte Unmöglichkeit einer Omnipräsenz zweifellos nachzuvollziehen vermag).
Daß in hiesigem Forum gewiß oftmals nicht zimperlich, teils mit grober Klinge gefochten wird, ist mir per- sönlich nicht fremd; daß dies auf Basis verschiedener Anschauungen geschieht – um den negativ konno- tierten Begriff der „Ideologie“ bewußt zu vermeiden – ist nur allzu selbstverständlich; wie sollte es auch anders sein ?
Und die Unterscheidung in „links“ oder „rechts“ halte ich erst dann für unanständig, wenn diesen Termini
der Annex „-extrem“ beigefügt wird. Dazu hat sich „mehrnachdenken“ freilich, soweit ich es überblicke, jedoch nie verstiegen, weshalb ich Ihre Rüge ebenfalls nicht nachvollziehen kann.
Und daß Sie persönlich quasi über den Parteien stehen, werden sie im Lichte diverser Kommentare ja nicht ernsthaft behaupten wollen; allerdings erachte ich auch dies als völlig selbstverständlich für einen Journali- sten, der per se immer ein „zóon politikón“ mit eigener Meinung darstellt.
Freilich sollten Sie dies der „altera pars“ ohne Zorn und Eifer ebenso zugestehen.
Volle Zustimmung zu Ihrem gesamten Kommentar, „Milch der frommen Denkungsart“! Insbesondere kann auch ich in dem beanstandeten Beitrag von „mehrnachdenken“ keine Polemik erkennen.
Sagen mir also die Einlassungen der Redaktion von n4t auf den Beitrag von „mehrnachdenken“, dass es hier tatsächlich um ein Problem von Netiquette geht? Ich zweifle ebenso wie Sie daran.
Andererseits schätze ich bei n4t, dass Kommentare nicht erst zensiert und danach veröffentlicht werden. Das bietet große Meinungsfreiheit, die heutzutage selten ist.
Insofern ist n4t für mich trotz aller berechtigten Kritik ein Leuchtturm an Meinungsfreiheit.
Dass Herr Priboschek die Meinung von „beobachter“ oder „Georg“ mehr schätzt und unterstützt als die von „mehrnachdenken“, ist für aufmerksame Leser keine Überraschung. Meiner Meinung nach ist jede Redaktion nicht unabhängig und unparteiisch, auch wenn sie das behauptet. Da arbeiten Menschen und nicht seelen- und meinungslose Maschinen.
Wie die Redaktion von n4t mit ihrer Parteilichkeit umgeht, finde ich trotz aller Kritik insgesamt gut, auch wenn ich den Umgang mit dem Kommentar von „mehrnachdenken“ bedaure, insbesondere die Folge, dass von ihm keine Lust mehr auf weitere Kommentare besteht.
Wie kann ich Sie überreden „mehrnachdenken“, Ihre Meinung hier weiterhin kundzutun? Mir ist sie wichtig.
Sehr geehrter Herr Priboschek,
ich gehöre als Schülerin der Oberstufe eines Gymnasiums auch zu den „stillen Lesern“ von News4teachers.
Mir gefällt die Themenauswahl der Redaktion. Das „Salz in der Suppe“ sind für mich aber die Diskussionen unter den Teilnehmern. Vor allem lebt das Forum von pointiert vorgetragenen Beiträgen, wie sie zahlreiche Teilnehmer verfassen. Ausdrücklich möchte ich „U. Prasuhn“ und „mehrnachdenken“ für ihre lesenswerten Zeilen danken, die es mir als Schülerin ermöglichen, auf zahlreiche gesellschaftspolitische Themen mit anderen Augen zu blicken.
Deshalb kann ich überhaupt nicht verstehen, warum Sie gerade „mehrnachdenken“ so unsachlich kritisieren. Ich kann beim besten Willen keinen Ansatz „ideologischer Schlachtgedanken“ erkennen. Ganz im Gegenteil zu Beiträgen von Teilnehmern, die Sie sogar auffordern,
das Forum nicht zu verlassen, sind seine Beiträge durchweg von Sachlichkeit, Höflichkeit und Respekt gekennzeichnet.
Sie schreiben selber: „Ich kann Ihnen versichern: Die Redaktion reagiert auf alle Verstöße gegen die Netiquette, die ihr auffallen.“ Hier liegt die Betonung offensichtlich auf „auffallen“. Fällt „mehrnachdenken“ der Redaktion evtl. unangenehm auf, weil er für Sie ein unbequemer Meinungsgegner ist?
Vor dem Hintergrund Ihrer fast schon Überreaktion scheint dieser Gedanke nicht so abwegig zu sein.
Ist es nicht entscheidend für eine lebendige Diskussion, Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, zumal auch mir als interessierte Bürgerin dieses Landes die teilweise recht einseitige Berichterstattung in den Medien auffällt.
Nach „mehrnachdenken“ wird sich nun wohl auch „U. Prasuhn“ verabschieden, die mit ihren Beiträgen eine große Bereicherung für dieses Forum ist.
Gerade ein Bildungsmagazin sollte eine breite Meinungsvielfalt ermöglichen. Glauben Sie nicht, dass sich die Leserschaft darüber schon ihr eigenes Urteil bilden kann?
Schöner Kommentar, „neugierig“! Ich frage mich auch, ob in der Redaktion von news4teachers der Glaube herrscht, dass sich die Leserschaft kein eigenes Urteil bilden kann oder die Meinungsvielfalt und -freiheit sie zu unerwünschten Ansichten bringt.
Seriöse Information und Debatte sieht anders aus. Da werden bestimmte Ansichten nicht dadurch unterdrückt, dass ihren Vertretern die Lust an weiteren Äußerungen ausgetrieben wird, derweil andere, deren Standpunkt auf Linie der Redaktion liegt, sogar um weitere Beiträge gebeten werden. Von den Unterschieden in der Auslegung und Anwendung der Netiquette-Regeln gar nicht erst zu reden.
Und das sollen die Leser nicht merken?
@neugierig: Aber hat Sie denn die schlechte Meinung von nachdenken usw… über Ihresgleichen nicht aufgeregt?
Ich glaube nicht, dass „mehrnachdenken“ oder „U. Prasuhn“ schlecht über uns denken. Die Kritik richtete sich vor allem zunächst an die Bildungspolitiker. Ich habe mich jedenfalls nicht angesprochen gefühlt.
Aha, aber wenn es heißt, dass das Abitur nicht mehr viel wert ist und man sich nicht sehr dafür anstrengen und lernen muss aber selber das Gefühl hat, viel leisten zu müssen, dann verletzt einen das doch. Oder stimmt es. Wissen und können Sie wirklich nicht viel? Die Ursache ist ja erst mal unerheblich. Also mir würde das schon weh tun.
Was ist das denn für eine Argumentation?
wenn Schüler resigniert anerkennen, dass ihre Bildung weniger anspruchsvoll ist als sie es z.B. vor 20 Jahren gewesen wäre, kann ihnen doch bewusst sein, dass sie daran nicht selber schuld sind, oder?
Liebe(r) neugierig,
Sie als Schüler können in der Tat nichts dafür. Es geht hier vielmehr darum, dass leider zu viele Eltern aus den unterschiedlichsten Gründen ihren Erziehungsauftrag mit Helikopterführerschein und in Watte packen verwechseln*) und darüber hinaus um die zumindest gefühlt immer stärkere Reduktion des zu vermittelnden Fachwissens unter fadenscheinigen Begründungen, u.a. mit dem Kompetenzbegriff. Dazu kommt noch die vermurkste Inklusion und die genauso vermurkste Umstellung auf G8.
*) Ihre Eltern schließe ich mal davon bewusst aus, weil sie sich andernfalls für dieses Thema im allgemeinen noch an der Diskussion hier in den Kommentaren nicht interessieren, an letzterer schon garnicht beteiligen würden.
Die immer gleiche Unterstellung, mississippi!
Die schlechte Meinung galt Fehlern des Bildungssystems, der Bildungspolitik und fragwürdigen Methoden, die Schulen und Schülern wenig bis gar keinen Gewinn bringen.
Liebe neugierig,
würde es mir darum gehen, mir argumentativ nicht nahestehende Kommentatoren hier im Forum von News4teachers zu drangsalieren, hätte ich damit – ehrlich gesagt – viel zu tun.
Mir geht es tatsächlich darum, eine Diskussion hier aufrechtzuerhalten – und möglichst nicht zuzulassen, dass sich eine politische Gruppierung des Forums bemächtigt und alle diejenigen vergrault, deren Meinung ihr nicht genehm erscheint. Würde ich feststellen, dass sich das Forum von News4teachers zu einer Agitationsplattform (für welche Partei auch immer) entwickelt hat, dann wäre das das Ende dieser Nachrichten- und Diskussionsseite in ihrer bisherigen Form. Dafür machen wir News4teachers nicht. Aber, um auch das herauszustellen: Davon sind wir weit entfernt.
Herzliche Grüße
Andrej Priboschek
Herausgeber News4teachers
Machen Sie nur weiter so, wir freuen uns an Ihrem Informationsangebot.
Dann doch auch für mich schwer zu glauben, Herr Priboschek, nach der auffallend unterschiedlichen Anwendung der Netiquette-Regeln und obendrein noch Ihrer unterschiedlichen Reaktionen auf die Ankündigung der Kommentarschreiber mit entgegengesetzter Meinung auf ihren Rückzug.
Jeder Religionsunterricht muss – außerschulisch – kontrolliert werden!
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die katholische Kirche massiv auf die Gründungsmütter und -väter des Grundgesetzes eingewirkt, neben Gottesbezug und Kirchensteuern auch noch den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen ins Grundgesetz aufzunehmen.
Mittlerweile gelten diese Rechte – nach dem Ergebnis einer Doktorarbeit – als „verfassungswidrige Verfassungsrechte“, da sie in einem unüberbrückbaren Gegensatz zu anderen Grundgesetzartikel stehen, z.B. zur Weltanschauungsneutralitätspflicht.
Es ist jedoch z.B. praktisch unmöglich, allen der vielen religiösen und nichtreligiösen Weltanschauungen jeweils ihren eigenen speziellen Weltanschauungsunterricht zu geben, egal ob z.B. christlich, islamisch oder atheistisch!
Weltanschauungsunterricht darf und soll jedoch in außerschulischen Weltanschauungsgebäuden unter staatlicher Kontrolle menschenrechtskonform stattfinden.
Um religiösem Extremismus vorzubeugen, soll inner- und außerschulisch zur Pflicht gemacht werden, wahrheitsgemäß zu vermitteln, dass sämtliche so genannte „Glaubenswahrheiten“ unbewiesen sind!
beweisen kann man die Wahrheit von Religion auch nicht, höchstens widerlegen, was im übrigen auch und gerade für die naturwissenschaftliche Wahrheit gilt. die Sache wird problematisch, wenn gewaltbereite Fanatiker mitmachen und / oder aufeinander treffen.
Hier wird mal wieder zu viel über Gauland und zu wenig über den Islamunterricht selbst geredet. In Hessen gibt es zwei Arten von Islamunterricht: Die sunnisch-türkische Version von Ditib (so heißt die offiziell) und die der Ahmaddiyas (kommt in Pakistan vor).
Was von Ditib zu halten ist, wissen wir ja wohl, seitdem Ditib-Imame in Deutschland um Asyl nachgesucht haben, weil sie verdächtigt wurden, etwas mit Gülen zu tun zu haben. Die übergeordnete türkische Religionsbehörde hat junge Leute davor gewarnt, Aleviten zu heiraten. Bei uns gibt es andernorts aber auch alevitischen Religionsunterricht. Und die Ahmaddiyas werden generell von den Sunniten als Ketzer und Abtrünnige betrachtet und dürfen deshalb nicht einmal nach Mekka pilgern (sie bekommen kein Visum).
Da kann man sich jetzt so richtig vortellen, wie friedlich dieser Islam-Unterricht abläuft und welche „interreligiöse und interkulturelle Kompetenz“ der vermittelt. Er gerät ins Spannungsfeld der verschiedenen Lobbyisten, und Erdogan redet über seine Religionsbehörde letztlich doch mit, denn die Inhalte des Religionsunterrichts dürfen immer nur in Übereinstimmung mit den Religionsgemeinschaften definiert werden, und — noch schöner — die betreffenden Lehrer müssen auch im privaten Leben (!) dem entsprechen. Was das genau heißt, legen dann verknöcherte Ober-Imame (oder auch Ditib) fest. Vermutlich darf eine nicht verheiratete Frau nur dann Islam unterrichten, wenn sie nachweist, noch Jungfrau zu sein, denn alles andere entspricht ja nicht den Vorschriften des Islam. Ob die „Ehe für alle“ da zugelassen ist, darf bezweifelt werden. Selbst der Katholizismus ist dagegen, die Orthodoxen auch.
Die Frage ist schon: Brauchen wir das alles so dringend, wo wir nicht einmal genügend viele Lehrer überhaupt haben? Warum setzen wir uns ohne Not „eine Laus in den Pelz“ ? Geld im Bildungswesen ist knapp, aber wir geben es für Islam-Lehrstühle aus. Und wenn die Lehrstuhlinhaber nicht konservativ genug sind (so wie Prof. Khorchide in Münster), dann gibt’s mächtigen Ärger mit den reationären Islam-Verbänden wie Ditib und Milli Görüs. Kritik an der gegenwärtigen Praxis wird nicht nur von der AfD, sondern selbst von Islam-Lehrern geübt:
http://www.nw.de/nachrichten/regionale_politik/20848865_Islamunterricht-in-der-Kritik.html