Bayerischer Realschullehrerverband fordert: Mindestens eine zusätzliche Lehrkraft je Realschule mehr gegen den Unterrichtsausfall

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MÜNCHEN. „Die Kolleginnen und Kollegen an den Realschulen in Bayern leisten seit Jahren hervorragende Arbeit. Der wirkliche Unterrichtsausfall, sprich ersatzlos ausfallender Unterricht, liegt an den Realschulen gerade einmal bei knapp über einem Prozent. Alle anderen anfallenden Vertretungsstunden werden von den Kollegien aufgefangen – hier zeigt sich das herausragende Engagement der Realschullehrkräfte“, betont Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv).

In einer Pressemitteilung des Verbands heißt es: „Ein außergewöhnlicher Idealismus und ein starkes Berufsethos zeichnet die Stimmung der an Realschulen tätigen Lehrkräfte aus. In Kombination mit der hohen Qualität der Realschule stehen diese Faktoren für die Zukunftsfähigkeit der Realschulen. Die Lehrkräfte leisten hervorragende Arbeit – jedoch können sie on top keine zusätzlichen Aufgaben mehr übernehmen, da die Belastungsgrenze erreicht ist. Daher wiederholt Böhm seine mit der Kampagne #Zukunftsgestalter des Bayerischen Realschullehrerverbandes aufgestellten Forderungen: Zum neuen Schuljahr muss pro Realschule mindestens eine zusätzliche Lehrkraft eingestellt werden. Das bedeutet für die staatlichen Realschulen mindesten 267 Neueinstellungen im Sommer.“

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Es müsse außerdem gewährleistet sein, dass die gut ausgebildeten und hochmotivierten Lehrkräfte, die sich in der Ausbildung befinden, eine realistische Anstellungsperspektive erhielten. Die schulartspezifische Lehrerausbildung bürge für eine hohe Qualität an den Realschulen im Freistaat. „Bayern kann es sich nicht leisten, auf diese Zukunftsgestalter zu verzichten; ebenso wenig kann es sein, dass hervorragend ausgebildete Realschullehrkräfte dem Freistaat, der Realschule oder sogar dem Lehramt mittlerweile den Rücken zukehren. Wir warten daher auf ein klares Zeichen der Politik, denn eine Anstellungssituation wie im vergangen Jahr und eine Abwanderung motivierter junger Lehrkräfte können wir nicht akzeptieren. Bevor Bayern, wie derzeit andere Bundesländer, langfristig in einen Lehrermangel hineinschlittert, muss ernsthaft über einen soliden Einstellungskorridor für die angehenden Realschullehrer nachgedacht werden“, erklärt Jürgen Böhm.

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sofawolf
7 Jahre zuvor

Gute Idee. Ein Lehrer mehr pro Schule, um anfallenden Vertretungsunterricht aufzufangen. Das schlaucht nämlich. Da sollte mal was investiert werden, um Arbeitsbedingungen zu verbessern und Belastungen für Lehrer zu verringern.