STUTTGART. Lehrer an Berufsschulen wollen sowohl leistungsstarke als auch schwache Schüler speziell fördern und verlangen dafür mehr Berufsschulzeit. Damit erregen sie aber den Unmut der Wirtschaft, die die Lehrlinge so lang wie möglich im Betrieb haben will. Konkret fordert der Berufsschullehrerverband (BLV), dass die Auszubildenden zwei komplette Tage die Schulbank drücken – statt wie bislang eineinhalb Tage. Die bisherige wöchentliche Stundenzahl von 13 solle dafür auf 20 erweitert werden. Der BLV will dies im Zuge eines Schulversuchs testen.
Obwohl Schwächen in Mathematik und Rechtschreibung wesentliche Ausbildungshemmnisse seien, könnten die Kammern den Vorschlag des BLV nicht mittragen. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart, Andreas Richter, sagte: «Die Ausbildungsbetriebe tun bereits viel, um Defizite der allgemeinbildenden Schulen auszubügeln. Ein zweiter voller Berufsschultag würde aber zu Lasten der betrieblichen Ausbildungszeit gehen.» Er sehe in erster Linie die allgemeinbildenden Schulen in der Pflicht, die jungen Menschen zur Ausbildungsreife zu bringen. Dazu kommt aus Sicht der IHK auch noch die Schwierigkeit, wer als schwach und wer als leistungsstark einzuordnen wäre. dpa
Ich erinnere mich, was meine Freunde so über die Berufsschule erzählten …