Beckmann appelliert zum Weltkindertag: Nehmt Druck raus! Lasst den Kindern ihre Kindheit!

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BERLIN. „Höher, schneller, weiter – Kinder sollen nicht nur einfach lesen und rechnen können, sondern Bestleistungen bringen. Mit dem Blick auf einen möglichen Arbeitsplatz wird oft schon früh viel unnötiger Druck erzeugt. Dabei wird manchmal vergessen, das Wohl des Kindes ausreichend zu achten und dass Kinder für eine positive Entwicklung auch Zeit brauchen, Kind zu sein“, mahnt Udo Beckmann, VBE-Bundesvorsitzender, anlässlich des Weltkindertags, der in Deutschland und Österreich am 20. September begangen wird.

Sieht Kinder unter Druck: Udo Beckmann, Vorsitzender des VBE. (Foto: VBE)
Sieht Kinder unter Druck: Udo Beckmann, Vorsitzender des VBE. (Foto: VBE)

„Bei manchen Unkenrufen kann man nur den Kopf schütteln. Innovationsfreudig sollen Schüler sein, fit am PC, technikbegeistert und firm in Wirtschaftsthemen. Der Bildungsauftrag von Schule wird oft leichtfertig zur Vorbereitung auf die Wirtschaft verkürzt. Gemessen an Kennzahlen, möglichst schnell fertig und mit Topnoten“, fasst Beckmann zusammen. Allerdings sei dies nicht Aufgabe von Schule.

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„Lehrkräfte haben einen umfassenden Bildungs- und Erziehungsauftrag. Die Schüler sollen an der Schule individuell gefördert werden, eine breite Allgemeinbildung erhalten und Kompetenzen erlernen, mit denen sie selbstständig ihr Leben gestalten können“, so der VBE-Bundesvorsitzende. Hierzu gehören auch grundlegende Wirtschafts- und Medienkompetenzen. Aber eben auch viele andere, wie zum Beispiel die Förderung musischer und kultureller Kompetenzen. Er fordert mehr Verständnis für Schule und Lehrkräfte: „Der Druck auf die Kinder darf nicht überhandnehmen. Schüler mit Burn-out sind keine Seltenheit mehr. Das Kindeswohl muss geachtet werden, auch wenn es in keiner Statistik aufgeführt wird. Hier ist die Politik in der Pflicht, überzogenen Forderungen aus der Wirtschaft Einhalt zu gebieten und die Schule nicht mit Extrathemen zu überfrachten.“ News4teachers

 

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2 Kommentare
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Paula
7 Jahre zuvor

Die Zahl der Studenten und Abiturienten steigt in Deutschland. Wo früher Hauptschulabschluss reichte, muss es heute Abitur sein. Wer also den Rat dieses Herrn befolgen und seine Kindheit genießen will, hat später wohl nicht soo rosige Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Dann wird wieder geklagt, dass die Arbeitslosenzahlen so hoch sind. Man könnte aber auch sagen: „Die Arbeitslosen haben ihre Kindheit genossen.“

Mal so…und mal so. Die Leute können sich nicht entscheiden was sie wollen.

Küstenfuchs
7 Jahre zuvor
Antwortet  Paula

Tut mir leid, aber ihr Kommentar ist ziemlicher Unsinn. Die meisten Schüler ohne Abitur finden eine Arbeitsstelle und überhaupt: Die Kindheit genießen und das Abitur stehen in keinem Gegensatz!