Philologen: Junge Lehrkräfte wandern aus Schleswig-Holstein ab in die Nachbar-Bundesländer

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RENDSBURG. „Die Zahl der Lehrerplanstellen muss erhöht und damit die Unterrichtsversorgung verbessert werden! In dieser Forderung waren sich die Schulleiterinnen und Schulleiter auf ihrer Jahrestagung im Rendsburger Conventgarten einig“, so heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Philologenverbands Schleswig-Holstein. Und weiter: „Mit Besorgnis sahen die Leiter der schleswig-holsteinischen Gymnasien eine Abwanderung junger und hochqualifizierter Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis in andere Bundesländer wie Hamburg, Niedersachsen und (seit kurzem) Mecklenburg-Vorpommern, wo infolge einer großzügigeren Einstellungspolitik attraktivere und sichere Beschäftigungsverhältnisse, das heißt (Beamten-)Planstellen zur Verfügung gestellt werden.“

Eine solche Abwanderung der Besten könne laut dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Oberstudiendirektoren im Philologenverband, Hans-Walter Thee, nicht länger hingenommen werden. Diese Forderung und der nachdrückliche Wunsch nach einer systematischen Ermittlung der Lehrerarbeitszeit durch die Landesregierung waren die Anliegen, die die AG gegenüber Schulministerin Britta Ernst (SPD) vortrugen.

Diese war der Einladung Hans-Walter Thees nach Rendsburg gefolgt. In der Pressemitteilung heißt es: „Sie erläuterte die schulpolitischen Vorstellungen der von SPD, Grünen und SSW getragenen Landesregierung und erteilte dabei den Forderungen nach einer umfangreichen Ermittlung der Lehrerarbeitszeit, die Unterricht, Vorbereitung, Korrektur, Elterngespräche und vieles mehr umfasst, eine Absage. Gleichzeitig sah Ministerin Ernst in den bundesweiten Forderungen nach einer Rückkehr (oder auch nur partiellen Rückkehr) zum neunjährigen Gymnasium wie auch in den Bestrebungen nach Wiedereinführung einer verbindlichen Schulartempfehlung am Ende der Grundschulzeit einen Verstoß gegen den „Schulfrieden“.

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In der sich anschließenden Diskussion zwischen Ministerin, Landtagsabgeordneten von SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP mit den Schulleitern sprach sich die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag, Anke Erdmann (Grüne), für die gegenwärtige Schulstruktur (Gemeinschaftsschulen  u n d   Gymnasien) und damit gegen eine Einheitsschule aus.

Die schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Anita Klahn, trat mit Entschiedenheit für die Wiedereinführung der Noten in der Grundschule und der verbindlichen Schulartempfehlung für Viertklässler ein. Überdies müsse eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Schleswig-Holstein möglich sein.“

 

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