Es scheint arg zu sein! Schüler beschweren sich beim Ministerium über Unterrichtsausfall

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Schüler für mehr Schule: Dortmunder Realschüler haben sich mit einem Protestbrief gegen zu häufigen Unterrichtsausfall an die NRW-Schulministerin gewandt. Ein entsprechendes Schreiben sei eingegangen und werde so bald wie möglich beantwortet, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. Wie die «Ruhr Nachrichten» berichteten, hatte ein Sechstklässler der Max-Born-Realschule den Brief aufgesetzt und mit einem Freund 347 Unterschriften von Mitschülern gesammelt. In dem Brief an Ministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) beklagen sie laut Zeitung «einen schlimmen Mangel an Lehrern» und ärgern sich darüber, dass die «Regierung an unserer Bildung spart». Die Schule wollte sich auf Anfrage nicht zu der Aktion äußern.

Laut Schulministerium sind nach einer Stichprobe im Schuljahr 2014/15 durchschnittlich 1,8 Prozent der Unterrichtsstunden ersatzlos gestrichen worden. Hinzukomme ein Anteil von 7,6 Prozent Vertretungsstunden. Künftig sollen die Zahlen jedoch genauer ermittelt werden als bislang. dpa

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dickebank
7 Jahre zuvor

Ganz einfach – ein Schüler der sekundarstufe I in NRW erhält von der 5. bis zur 10. Klasse 188 Wochenstunden Unterricht.
1,8% von 188 sind 3,4 Stunden Unterrichtsentfall.
7,6% von 188 sind 14,3 Stundenunterrichtsausfall.

Ein durchschnittliches Schuljahr hat 40 Wochen Unterrichtszeit. In 6 Schulbesuchsjahren erhält ein Schüler also rd. 240 Stunden Unterricht, wobei die Wochenstundenzahl bei Halbtagsschulen bei 30 Unterrichtsstunden in der Woche liegt.
Insgesamt hat ein Schüler also nach der Grundschulzeit 7200 Unterrichtsstunden in seinem Schulleben über sich ergehen zu lassen, bis er den SekI-Abschluss in der Tasche hat.
1.8% von 7200 Unterrichtsstunden sind dann rd. 73 Stunden Entfall und
7,6% von 7200 Unterrichtsstunden sind dann rd. 562 Stunden Vertretungsunterricht.

Die Prozentwerte, die ja immer angezweifelt werden, sind aus meiner Sicht nachvollziehbar.
Nur die Schüler bzw. deren Eltern regen sich über die absoluten Zahlen im Einzelfall auf. Und durchschnittlich 12 Stunden Entfall und rd. 94 Vertretungsstunden in einem Schuljahr sind schon eine Hausnummer.
Vor allem sind in diesen Zahlen ja Kürzungen der Stundentafel, die wegen fehlender Lehrkräfte von vornherein entfallen, gar nicht berücksichtigt.

Nur eine Schule mit rd. 100 Vollzeitlehrkräften, die ein Deputat von 28 Wochenstunden haben, und 4% Krankenquote, muss halt mit den verbleibenden Lehrkräften in einer Woche ca. 100 Unterrichtsstunden entweder durch Entfal oder Vertretungsunterricht kompensieren. Und dabei sind andere als krankheitsbedingte Abwesenheiten von Lehrkräften gar nicht berücksichtigt.