„Ganze Generation fehlt“: Der Lehrermangel trifft jetzt auch die Berufsschulen mit voller Wucht

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DRESDEN. Dass vor allem an den Grundschulen in Deutschland zunehmend Lehrerinnen und Lehrer fehlen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dass Berufsschulen gleichermaßen vom Lehrermangel betroffen sind, ist bislang in der Öffentlichkeit nicht bekannt. Wie dramatisch die Situation vielerorts ist, zeigt das Beispiel Sachsen.

Die Don-Bosco-Berufsschule Würzburg gehörte 2015 zu den Preisträgern beim Deutschen Schulpreis. Foto: Robert Bosch Stiftung / Theodor Barth
Die Don-Bosco-Berufsschule Würzburg gehörte 2015 zu den Preisträgern beim Deutschen Schulpreis. Foto: Robert Bosch Stiftung / Theodor Barth

Sachsens Berufsschulen leiden nach Verbandsangaben unter teils drastischem Lehrermangel. «Der Mangel ist derzeit da – in manchen Bereichen äußerst signifikant», sagte der Vorsitzende des sächsischen Berufsschullehrerverbands (LVBS), Dirk Baumbach, auf Anfrage. Den Altersschnitt der derzeit rund 4.000 Berufsschullehrer im Freistaat schätzte Baumbauch auf 50. Pro Jahr gingen rund 200 in Rente. Es kämen aber zu wenige junge Lehrer nach. «Es fehlt eine gesamte Generation.»

Nach Angaben des sächsischen Kultusministeriums fehlen besonders in der Elektro- und Informationstechnik sowie in der Metalltechnik Lehrer. Dennoch könnten in Sachsen alle Ausbildungsberufe derzeit angeboten werden, hieß es. Schulschließungen drohten grundsätzlich nicht durch Lehrermangel, sondern höchstens wegen der sinkenden Nachfrage seitens der Schüler.

Lehrerin, 28 Jahre alt, arbeitslos – wie geht denn das in Zeiten des Lehrermangels?

Ein Grund für die Knappheit an Berufsschullehrern: Es entscheiden sich zu wenige Abiturienten für das Berufschullehramt. Im Wintersemester 16/17 hätten sich 112 Studenten eingeschrieben – für 200 Studienplätze, teilte das Ministerium mit. Und diese 112 Studenten – wenn sie denn ihr Studium schafften – blieben nicht zwingend in Sachsen, betonte Baumbach vom LVBS.

«Abiturienten haben den Beruf nicht im Blick», sagte Baumbach. Zudem seien die Anforderungen an einen angehenden Berufsschullehrer beispielsweise im Metallbereich sehr hoch. «Der muss sich ein so breites Wissensspektrum aneignen, dass er kein Land sieht.» In der Wirtschaft lockten für Metallspezialisten teils bessere Angebote.

Um dem Mangel zu begegnen, setzt das Kultusministerium nach eigenen Angaben unter anderem auf Quereinsteiger. Diese hätten aber nicht unbedingt das nötige pädagogische Know-how, sagte Baumbach. Um mehr junge Leute für das Berufsschullehramt zu interessieren, schlug er eine engere Kooperation der Berufsschulen mit den Hochschulen vor. Man müsse angehenden Studenten ein konkretes Angebot unterbreiten: «Wenn du XY studierst, hast du hier die Chance auf eine Anstellung.» dpa

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sofawolf
6 Jahre zuvor

Das ist eigentlich schon seit Jahren bekannt, dass auch und gerade an den Berufsschulen Lehrer fehlen.

Da die nun aber schon A 13 bekommen, würde ich mal gerne wissen, wie wir Lehrer für diese Schulen finden. Die bisherige Logik (ysnp, missis., Palim, dicke bank) war ja, dass man die Gehälter erhöhen muss, um eine Schulart wieder attraktiver zu machen.

Also dann A 14 für die Berufsschullehrer?

Dann allerdings auch für die Grundschullehrer, oder, denn es sollen ja alle bei gleichem Abschluss gleich verdienen?!?

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ich glaube, diese einseitige monetäre Ausrichtung wird der Politik noch gehörig auf die Füße fallen.

PS: Übrigens wäre ich gegen A 14 für Berufsschullehrer. Ich finde, die verdienen genug und brauchen auch eher Entlastung. Oje, bin ich nun auch noch ein Berufsschullehrerhasser und schätze deren Arbeit gering???

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Wie anders als monetär sollen denn Entgeltsysteme ausgelegt werden. Der Deal lautet doch, ich stelle als „human resource“ meine Arbeitskraft zur Verfügung und erhalte als Gegenwert ein Entgelt.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Nicht alle Berufsschullehrer haben A13. Gesucht werden ja vor allem Fach-/Werklehrer – also Ein-Fach-Lehrer (bitte auf die Schreibweise achten und nicht gleich wieder falsch interpretieren) -, um den SuS die notwendigen beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Fachschulklassen zu vermitteln.

Die Lehrkräfte in den allgemeinbildenden Fächern wie Seutsch, Religion etc. sind SekII-Lehrkräfte, sie erhalten A13 im Eingangsamt. Die Fach-/Werklehrer sind teilweise in A10 eingruppiert.

rantanplan
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@dikebank

Das stimmt nicht, denn..

..für der Eingang als Fachlehrer für A10 reicht bereits ein Meister (früher war Diplom FH vorgeschrieben, mittlerweile oft nicht mehr).

..die Fachlehrer begleiten unterstützend in den Werkstätten. Sie dürfen selber keinen eigenen Unterricht halten.

..im Artikel wird explizit über die Informationstechnologie gesprochen, aber dort werden Fachlehrer heutzutage (wenn überhaupt noch) sehr selten eingesetzt.

..der Artikel meint schon die nach A13 eingruppierten Kollegen. Die studieren meist das technische Fach (z.B. Elektrotechnik) und ein zweites allgemeinbildendes Fach wie Mathematik dazu auf Berufsschullehramt*

*Unterschiede können aufgrund des Förderalismus auftreten

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  rantanplan

@ Danke, rantaplan.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  rantanplan

@rantanplan – Wo ist der Widerspruch? @sofawolf behauptete, dass es keinen Berufsschullehrermangel geben könne, da diese ja alle zu A13 besoldet werden. Ich habe entgegenet, dass nicht alle Berufsschullehrer zu A13 besoldet werden, da einige Berufsschullehrer als FAchlehrer bzw. Werklehrer keinen akademischen Abschluss sondern einen Beruflichen Abschluss haben. Das wiederum bestätigen Sie sogar.

Berufsschulen bzw. Berufkollegs sind Schulen mit vielen Ausbildungsgängen für eine Vielzahl von Berufen. Die Verhältnisse sind also signifikant anders als an allgemeinbildenden Schulen. Das betrifft auch die Beschäftigungsverhältnisse.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@ dicke bank,

ZITAT: “ @sofawolf behauptete, dass es keinen Berufsschullehrermangel geben könne, da diese ja alle zu A13 besoldet werden.“

Nein, auch das behauptete sofawolf nicht. Haben Sie sich mit Palim abgesprochen, dicke bank? 😉

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ dicke bank

Eine kurze Recherche im Internet ergibt, dass Berufsschullehrer meist A 13 bekommen.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Eben nicht. – Es gibt an den Berufschulen bzw. Berufkollegs auch Lehrkräfte, die lediglich die afchkunde in einem bestimmten Beruf vermitteln und aus der Praxis bekommen. Diese werden nicht zu A13 vom Land besoldet. Des halb schrieb ich auch: „Nicht ale …“

Ansosnsten sind Berufsschulen Schulen der sekundarstufe II, womit die Eingangsbesoldung A13 festgelegt ist.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ Palim, ysnp, Missis …,

Palim behauptet ständig, dass junge Leute nicht mehr den Beruf des Grundschullehrers ergreifen wollen, weil sie nicht einsehen, für gleiche Arbeit weniger zu verdienen als die anderen Lehrer (A 13). ysnp, der in das gleiche Horn bläst, sagt bekanntlich, die meisten Lehramtsstudenten suchen sich das Lehramt nach dem Gehalt (A 13) aus. Die missis. klagt ständig, dass Grundschullehrer von oben herab betrachtet werden, weil sie weniger Gehalt bekommen und meint, das ändere sich mit mehr Gehalt.

Warum fehlen uns dann immer mehr Berufsschullehrer?

Warum wollen jene jungen Leute, die nicht für weniger Gehalt an Grundschulen arbeiten wollen, und die ja eh nur nach dem Gehalt schielen, warum werden die dann nicht einfach Berufsschullehrer, die meist A 13 bekommen?

Können oben Genannte das mit ihren bisherigen Argumentationen irgendwie in Einklang bringen?

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

@ Palim, ysnp, missis. … ich wette, ich kriege keine schlüssige Antwort darauf.

Aber das ist ja dann irgendwie auch eine?

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

„Und täglich grüßt das Murmeltier“. …
Oh nein, „der böse Wolf“…..
Oh nein, …..
Ist auch egal, gääähn …..

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Es liegt ebenfalls an den gehältern.

Bei brummender Wirtschaft wird kein BAchelor of Engeneering mit der Vertiefungsrichtung Maschinenbau oder Elektrotechnik auf die grandiose Idee kommen einen Master of Education drauf zu satteln. Der Macht seinen Master im angestrebten Fach und wechselt anschließend in die Industrie.

Die Baubehörden der Länder und der Kommunen bekommen derzeit auch kein FAchpersonal.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ dicke bank,

naja, ist doch auch (fast) egal. Warum reiten Sie jetzt darauf herum, dass es auch Berufsschullehrer ohne A 13 gibt. Ich korrigierte mich insofern, dass ich „meist“ schrieb. So finde ich es im Internet.

Es ändert nicht wesentlich etwas an den oben aufgeworfenen Fragen an ysnp, missis. und Palim und deren bisherige fragwürdige Argumentation. Oder wollen Sie jetzt behaupten, nur die Nicht-A13-Stellen an Berufsschulen leiden Mangel. Gleich recherchiere ich mal … aber warum eigentlich, Sie behaupten ja auch immer nur und bringen keine Belege?! 😉

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Den eigentlichen Grund – ungeachtet der Eingangsbesoldung – habe ich genannt. – Nur gehen Sie daruf überhaupt nicht ein. Lehrkräfte für die obligatorischen „Schulfächer“ neben den berufsspezifischen Fächern gibt es zwar auch nicht in ausreichender Anzahl. Aber das liegt daran, dass Lehrkräfte für GY/BK lieber an einer GOSt eines GY als an einem BK unterrichten. Die unterschiedlichen Schülerklientele dieser Schulformen dürften dafür ausschlaggebend sein.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Berufseingangsklassen sind so ein Beispiel für Klientel …

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

’ne Fachklasse Tief- oder Gerüstbauer isr vermutlich auch sehr gediegen …

Ganz zu schweigen vom Berufsvorbereitungsjahr – allerdings ist diese lerngruppe sehr homogen, die haben alle nur ein Abgangszeugnis der allgemeinbildenden Schulen.

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Stimmt. Da hast du in Ausbildungsberufen Schüler jeder Couleur – vom Förderschüler, über den Hauptschüler bis hin zum Gymnasiasten.

Palim
6 Jahre zuvor

Dass Sie innerhalb einer Minute nach Ihrem Beitrag auf die Idee kommen, Sie könnten keine schlüssige Antwort erhalten, verwundert mich nicht länger.
Dass mir im Anschluss so oder so Unfähigkeit von Ihnen attestiert werden wird, auch nicht.
Ebenfalls ist zu erwarten, dass Sie wieder einmal einseitig Informationen aufgreifen und nur diese dann berücksichtigen werden.

Ihre Zahlen sind alt, Ihr Link bezieht sich auf NRW, der Beitrag oben auf Sachsen.
Wieder einmal vermischen Sie verschiedene Dinge, erklären aber das eine mit dem anderen.
In den Bundesländern gibt es verschiedene Studiengänge, Studienbedingungen und Besoldung und einen unterschiedlichen Umgang mit Lehrermangel, Bedarfsprognosen, Werbung für das Lehramt, Quereinstiege etc.

MINT-Fächer gelten schon lange in allen Bundesländern als Mangelfächer. Das ist unabhängig von Lehrämtern, der Hinweis darauf, dass man mit einer Vorliebe für diese Fächer in der Wirtschaft oder Forschung erheblich aussichtsreichere Stellen erhalten kann, wurde schon gegeben.

Für Sachsen hat das Kultusministerium im Mai 2017 neue Bedarfshinweise gegeben, in denen u.a. auch Studierende und Bedarfe für verschiedene Schulformen ausgewiesen werden.

Offenbar gibt es einen Studiengang, der das Grundschullehramt bedient – anders als in anderen Bundesländern, in denen die Lehrbefähigung nicht ausschließlich für den Primarbereich erteilt wird, sondern der Studiengang für das Grundschullehramt auch die Sek I beinhaltet.
Der Studiengang für das Grundschullehramt ist in Sachsen anscheinend noch immer kürzer als der für andere Lehrämter, ebenfalls ein Unterschied zu vielen anderen Bundesländern.

Das Lehramt an Grundschulen wird zurzeit recht häufig gewählt, weil das Ministerium zuvor hohen Einstellungsbedarf prognostiziert und für dieses Lehramt geworben hatte. Für die Zukunft wird eine andere Empfehlung gegeben.

Die angeblich hohe Zahl von Studierenden auf das Lehramt GS lässt sich also auch darüber erklären, dass dafür zusätzlich geworben wurde – im Übrigen sind es 30% der Studierenden, alle anderen wählen ein Lehramt für weiterführende Schulen, und es wird ebenfalls ausdrücklich darauf verwiesen, dass über NC eine Regulierung erfolgt.

Das Lehramt Berufsschule kann man lediglich an einem Standort in Sachsen studieren. An den anderen Universitäten hat man also keine Berührung mit Studierenden dieses Lehramtes. Auch ist ein Studiengangwechsel dann mit einem Ortswechsel verbunden.
Ebenfalls sind die Studierenden in der Regel älter, da sie nach dem Abitur oder einschließlich Erlangung der Zugangsvoraussetzungen bereits einen Beruf erlernt haben (s.u.), sie könnten sich in diesen Jahren somit bereits räumlich festgelegt haben, müssten für das 5jährige Studium aber einen Wechsel in Kauf nehmen.

Der prognostizierte Bedarf ist mit den Studierenden für das Lehramt Grundschule gedeckt, während es für das Lehramt Berufsschulen offenbar zu wenige Bewerber gibt, ebenso wie für Mittel/Oberschulen.
Allerdings gibt es auch einen hohen Überschuss an Studierenden für das Gymnasium, die ihre SekII-Lehrbefähigung dann auch an einer berufsbildenden Schule einbringen können, sofern sie allgemeinbildende Fächer abdecken. Gründe, warum Gymnasien beliebter sind, wurden bereits genannt.

Im Lehramt Berufsschule werden die allgemeinbildenden Fächer gesucht, aber auch andere Fächer, genannt sind: Bautechnik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Farbtechnik/Raumgestaltung und Oberflächentechnik, Körperpflege (nicht in Sachsen studierbar), Labor- und Prozesstechnik, Metall- und Maschinentechnik.
Dies sind Fächer mit eindeutig beruflicher Ausrichtung. Ich würde meinen, dass jemand, der diese Fächer als Lehrer studiert, selbst in einem solchen Beruf gearbeitet hat. Voraussetzung in Sachsen ist ein 12 monatiges berufsfeldbezogenes Berufspraktikum oder eine berufsfeldbezogene, abgeschlossene Berufsausbildung, zudem gibt es ein Projekt, dass man im Rahmen des Studiums auch eine Berufsausbildung absolvieren kann. Das bedeutet, dass Abiturienten nur in einem geringeren Prozentsatz das Studium Lehramt Berufsschule direkt ergreifen. (Studiengangs-FAQ der TU Dresden).

Diejenigen, die bereits in einem der Berufe gearbeitet haben, müssen anschließend das Studium draufsatteln, also den Weg aus einem Beruf und Betrieb in das 5jährige Studium finden, dafür aber andere berufliche Möglichkeiten abwählen, oder zumindest ein einjähriges Praktikum vorweisen.

Dass es in absehbarer Zeit weiterhin einen Bedarf an Berufsschullehrkräften zum Bereich Köperpflege geben wird, kann man schon daraus ableiten, dass man in Sachsen diesen Fachbereich nicht studieren kann. Ähnliches sieht man für DaZ, das an vielen Unis über Jahrzehnte nicht angeboten bzw. spezifisch ausgewiesen wurde, sondern in Teilen im Fach Deutsch gelehrt wurde, ohne entsprechende Abschlüsse zu gewähren. Auch gibt es z.B. in Niedersachsen einen Mangel im Fach Haushaltslehre, aber ebenfalls jahrelang keine Uni, die dieses Fach angeboten hat.

In Niedersachsen – für Sachsen weiß ich das nicht – gibt es im Übrigen Lehrkräfte für den fachpraktischen Unterricht. Diese haben in ihrem Beruf einen Meister oder Techniker (über Schule) erlangt und als solcher gearbeitet und werden dann für den fachlichen Unterricht an Berufsschulen eingestellt – zu A9.

Um abschließend zu Ihren Fragen konkret Stellung zu beziehen:
„Warum fehlen uns dann immer mehr Berufsschullehrer?“
Woher nehmen Sie die Zahlen, das „immer mehr“ Berufsschullehrer fehlen? Können Sie das belegen, wo Sie doch immer nach Belegen fragen, aber nur ungern auf Nachfragen konkret antworten. Es fehlen Lehrkräfte für die MINT-Fächer in allen Schulen, in beruflichen Schulen mit Fachrichtungen, die auf MINT basieren, fehlt dieser Mangel sehr deutlich ins Gewicht.

„Warum wollen jene jungen Leute, die nicht für weniger Gehalt an Grundschulen arbeiten wollen, und die ja eh nur nach dem Gehalt schielen, warum werden die dann nicht einfach Berufsschullehrer, die meist A 13 bekommen?“
Wieder einmal unterstellen Sie, Grundschullehrer würden „nur nach dem Gehalt schielen“. Das Argument, das Grundschullehrkräfte für gleiche Ausbildung und gleiche Arbeit gleich entlohnt werden wollen, überlesen Sie ja gerne.
Berufsschullehrkräfte können diejenigen werden, die berufliche Ausbildungen vorweisen. Grundschullehrkräfte haben dies häufig nicht.
Wer Deutsch unterrichten möchte und allein nach dem Gehalt entscheiden wollte, kann ja A13 wählen und an das Gymnasium oder die Berufsschule gehen.

Können oben Genannte das mit ihren bisherigen Argumentationen irgendwie in Einklang bringen?
Ja, ich kann nur für mich sprechen, und ich kann das gut in Einklang mit meiner Meinung und dem bisher Geschriebenen bringen.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ Palim,

ich verweise mal auf den Kommentar von rantaplan weiter oben.

Es tut mir leid, Palim, Ihr Beitrag strotzt wieder so von eklatanten Fehlinterpretationen.

(1) Sie sagen, ich hätte überlesen, dass es um gleichen Lohn für gleiche Arbeit ginge. Ich habe in letzter Zeit aber gerade dazu sehr viel geschrieben und die „Verlogenheit dieser Argumentation“ nachgewiesen.

(2) Sie schreiben, dass ich in meinem Kommentar oben wieder geschrieben hätte, dass Grundschullehrer nur nach dem Geld schielen. Ich bezog mich dort auf die Aussage von ysnp u.a., dass junge Leute nicht mehr Grundschullehrer werden wollen, weil sie in anderen Lehrämtern mehr verdienen können. (Das habe ich immer als falsch bezeichnet.)

(3) Und ich erinnere daran, wie Sie eine Textstelle von mir zitierten, in der ich sinngemäß schrieb, dass sich sicher jeder über Gehaltserhöhungen freuen würde. Sie unterstellten mir anhand dieser Textstelle, dass ich ja auch nur mehr Geld wolle, ließen aber den Kontext weg, in dem ich schrieb, dass mehr Geld jetzt aber nicht das Wichtigste sei. Das war doch ein klassisches Beispiel für (böswillig?) „aus dem Zusammenhang gerissen“.

Ja, wie soll man denn diese ständigen Falschaussagen / Fehlinterpretationen werten (Absicht oder Unvermögen)?

Derriks
6 Jahre zuvor

Könnte daran liegen, dass Sachsen seine Lehrer nicht verbeamtet und meines Wissens Berufsschullehrer auch nicht in EG13 sondern EG12 eingruppiert.

Derriks
6 Jahre zuvor

Korrigiere mich: in Sachsen: Berufsschullehrer auch EG13