Arbeitgeber fordern mehr Investitionen in Bildung – „Jeder Euro (für Schulen und Kitas) ist bestens eingesetzt“

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BERLIN. Die Arbeitgeber in Deutschland erwarten von der künftigen Regierung politische Priorität für Investitionen in Bildung. «Jeder Euro für die Verbesserung unseres Bildungssystems ist bestens eingesetzt», sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer. «Junge Menschen, die sich schwer tun, beruflich durchzustarten, brauchen in der Schule bessere Unterstützung.»

Kramer erläuterte: «Man muss kein Hellseher sein, um zu ahnen, was der demografische Wandel für unseren Arbeitsmarkt und unsere Sozialsysteme bedeutet. Schon 2030 werden uns sechs Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter fehlen.» Es gelte, «alle Potenziale in unserem Land zu aktivieren, damit es in unserer Volkswirtschaft auch in zehn oder zwanzig Jahren rund läuft».

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Damit Frauen mehr Chancen im Beruf bekämen, benötigten Eltern eine bessere, flächendeckende Ganztags-Kinderbetreuung. Und: «Wir brauchen mehr Anreize für flexible Rentenübergänge, damit jeder so lange arbeiten kann, wie er will. Zudem müssen wir Hürden beseitigen und dafür werben, dass mehr Talente aus dem Ausland zu uns in Ausbildung und Beschäftigung kommen.»

Die Digitalisierung sei eine wirtschaftliche Revolution. «Wenn wir die Weichen richtig stellen, stehen am Ende mehr Arbeitsplätze als vorher. Das gelingt nur, wenn wir mehr Wirtschaft wagen. Und bei der Bildung muss Deutschland Weltspitze sein: Das gilt für die Kitas bis zum lebenslangen Lernen.» dpa

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18 Kommentare
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sofawolf
6 Jahre zuvor

Damit der Staat mehr investieren kann, braucht er auch mehr Einnahmen.

Das geht aber nicht, wenn alle immer weniger Steuern zahlen und mehr netto vom Brutto im Portmonee haben wollen.

Ich sah dieser Tage einen interessanten Fernsehbericht. Es ging darum, dass Ladendiebstähle Millionenschäden beinhalten und der Handel diese Verluste gleich in die Preise einrechnet (!!!). Das ist das eine. Das andere war, dass Ladendiebstähle nicht in Griff bekommen werden, weil die Diebe / Banden wissen, oft passiert ihnen gar nichts, weil die Delikte wegen Geringfügigkeit nicht weiterverfolgt werden. Warum? Weil die Justiz überlastet ist. Warum ist sie das? Weil sie zu wenig Personal hat. Warum haben sie zu wenig Personal? Weil Personal abgebaut wurde u/o. nicht eingestellt wird. Und da sind wir wieder beim mehr Netto vom Brutto. Am Ende zahlen wir alle die Zeche – aber jeder unterschiedlich!

Gäbe es genügend Personal in der Justiz, würden alle Diebstahldelikte verfolgt, würde weniger geklaut werden, könnten die Waren billiger sein. Dann hätten wir auch schlussendlich mehr im Portmonee !

Alles hängt mit allem zusammen!

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Wer’s nicht glaubt und denkt, das spinnt sich sofawolf mal wieder zusammen, lese dieses Buch dazu:

Das Ende der Gerechtigkeit: Ein Richter schlägt Alarm

https://www.amazon.de/Das-Ende-Gerechtigkeit-Richter-schl%C3%A4gt/dp/3451377292

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Die Einnahmen sind da, sie werden nur falsch ausgegeben.

Und wenn nicht, könnten die Einnahmen durch politisch extrem linke und damit in der Umsetzung extrem unwahrscheinliche Maßnahmen massiv erhöht werden:

Erbschaftssteuer auf ein vernünftiges Maß anheben; Abschaffung des Ehegattensplittings; Steuersätze für Gutverdiener hoch (inkl. Linearem Steuerzuwachs ohne Mittelstandsbauch); Kranken- und Sozialversicherungsbeiträge auf alle Einnahmen ohne Beitragsbemessungsgrenze; Wiedereinführung der Vermögenssteuer; Tabak- und Benzinsteuer rauf

Nur die reichsten 10% oder so würden wirklich draufzahlen, fast alle anderen profitieren davon. Daher wird das nie umgesetzt.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Irrtum, die Einnahmen dienen lediglich der Rückführung von Staatsschulden in Zeiten, in denen die Bundesregierung Geld für die Aufnahme neuer Krediten von der EZB bekommt.

Ignaz wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Der Ersatz des Ehegattensplitting durch Familiensplitting wäre gerechter als der derzeitige Zustand des Ehegattensplittings.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz wrobel

Finde ich auch.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ xxx,

warum extrem links? Warum extrem unwahrscheinlich?

Von der Ersetzung des Ehegattensplittings durch ein Familiensplitting; von der Vermögenssteuer u.a. sprechen doch nicht nur extrem Linke (wen meinen Sie eigentlich damit)?

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ xxx (2)

Wo 150 Millionen für einen Fußballspieler gezahlt werden können, aber Polizeidienstellen geschlossen, Lehrerstellen abgebaut und Kriminalität wegen Personalmangels nicht verfolgt wird, da stimmt was nicht in der politischen Prioritätensetzung.

Oder wie es so schön heißt:

Geld ist nicht weg – es hat nur jemand anders. 🙂

xxx
6 Jahre zuvor

die einzige Partei mit Forderungen in die Richtung ist die Linkspartei. die Medien unterstützen das nicht, weil sie von sehr reichen Familien kontrolliert werden, die zu den zahlern gehören werden.

der Vergleich mit dem Fußball ist schief, weil er dem Kapitalismus entspricht. Etwas ist so viel wert, wie jemand anders bereit ist, dafür zu bezahlen.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Deshalb wird für Bildung ja auch nichts gezahlt. Watt nix kost, is auch nix …

Pälzer
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Werden ARD und ZDF von extrem reichen Familien kontrolliert? Kennen Sie Namen?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Die werden mittelbar oder unmittelbar von Parteibüchern kontrolliert. Auch die Beiräte, die neben Politikern auch von anderen Personen besetzt sind die allerdings ohne Parteibuch niemals in die Position gekommen wären, die sie für den Beirat als würdig erscheinen ließ. Abgesehen davon ist ein großer Teil des öffentlich-rechtlichen Fernsehens Unterhaltung auf niedrigem Niveau oder Hofberichterstattung der aktuellen Bundespolitik. Den Redakteuren bleibt aber auch nicht viel übrig, weil sie als freie Mitarbeiter bei zu kritischen Berichten ihren Job schnell wieder los sind.

Die reichen Familien kontrollieren so ziemlich alle großen Zeitungen (Dumont, Axel Springer, Bertelsmann. Funke, Gruner+Jahr).

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ xxx,

also für die Abschaffung des jetzigen Ehegattensplittings setzen sich doch auch noch andere Parteien als die Linke ein. Und für die Vermögenssteuer doch auch die SPD.

Die Linke als „extrem links“ einzuschätzen, hm, naja, kommt wohl darauf an, von wo aus man das betrachtet (politisch). Die heutige Linke ist doch aber eigentlich realpolitisch, man schaue z.B. nach Thüringen mit einem „PDS-Ministerpräsidenten“, nichts weiter als eine „SPD light“.

Wird Zeit, dass die sich vereinigen.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Vielleicht war extrem links zu extrem formuliert. Sie haben aber verstanden, was ich meinte. In den neuen Bundesländern ist die Linkspartei wirklich auf dem Boden angekommen, in den alten Bundesländern ist sie noch eher auf Krawall gebürstet. Es wird wirklich Zeit, dass sich die SPD der Linkspartei öffnet, und sie auch mal in den alten Bundesländern ernsthafte Regierungsverantwortung überträgt. Dann schafft es die SPD auch mal wieder, sich von der CDU abzugrenzen und bei letzterer mal das Vakuum aufzuzeigen, das sich hinter Merkel über die vergangenen 15 Jahre so angehäuft hat.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ xxx (ZITAT):

„… der Vergleich mit dem Fußball ist schief, weil er dem Kapitalismus entspricht. Etwas ist so viel wert, wie jemand anders bereit ist, dafür zu bezahlen.“

So schief finde ich den Vergleich gar nicht. Es kann doch auch nur so viel gezahlt werden, wie jemand zahlen kann. 🙂 D.h. Preise steigen nicht nur, wenn die Leute mehr bereit sind zu zahlen, sondern auch, wenn sie dazu in der Lage sind – und umgekehrt !

Dabei sollte man nicht stehenbleiben, sondern weiterfragen, wo kommen die 150 Millionen her, die da gezahlt werden können – und wo fehlen sie also.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ich bleibe dabei, der Vergleich ist schief. Der Unterschied ist nämlich die Quelle des Geldes. Beim Fußballer ist es die Privatwirtschaft, also im Zweifel irgendwelche Öl-Milliardäre, wovon man allerdings halten kann, was man möchte. Die haben aber die freie Wahl, wofür sie ihr Geld ausgeben und wofür nicht. Die Polizeidienststellen sind aus dem öffentlichen Dienst, also der Steuerzahler, und der Staat hat nicht die freie Wahl, wofür er sein Geld ausgibt. Durch Gesetze und Verordnungen sind ihm z.T. enge Grenzen gesetzt.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Alles hängt mit allem zusammen. 😉

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ xxx,

Das sehe ich nicht ganz so, auch wenn wir uns damit immer weiter von den „Bildungsthemen“ entfernen. Die Privatwirtschaft hat doch auch nur das Geld „übrig“, das ihnen der Staat lässt (Stichwort Steuern und Abgaben) – wie bei uns Privatpersonen auch.

Gab es da nicht eine berühmt-berüchtigte Steuerreform unter Gerhard Schröder, die dem Staat Einnahmen entzogen und den Privaten gelassen hat (Stichwort Wettbewerbsfähigkeit), verbunden mit massiven Kürzungen im sozialen Bereich?

Den Privaten weniger lassen, bedeutet mehr für die Allgemeinheit haben. Das macht den Staat handlungsfähiger (siehe Personal in der Justiz, Polizeidienststellen, Bildungswesen, Renten, Sozialausgaben, Umweltpolitik). Fragen Sie mich aber nicht, wie man das durchsetzen könnte. Das habe ich ja hier schon oft geschrieben, dass dem wohl der Eigennutz des Einzelnen entgegenstünde.

Alles hängt mit allem zusammen!