Immer mehr Schüler mit Migrationshintergrund – Schulen sind „Integrationsorte Nummer eins“

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DÜSSELDORF. Jeder dritte Schüler in Nordrhein-Westfalen hat einen Migrationshintergrund Wie das Statistische Landesamt mitteilte, lag der Anteil von Schülern mit Zuwanderungsgeschichte im vergangenen Schuljahr bei 33,6 Prozent. Im Schuljahr 2010/11 hatte nur etwa ein Viertel der Schüler einen Migrationshintergrund (26,2 Prozent). Die Zahl sei in den vergangenen Jahren stets gestiegen, sagte ein Sprecher.

Die Herausforderungen sind groß, aber es mehren sich die Stimmen, die Deutschlands Schulen zur Integration von Flüchtlingen gut aufgestellt sehen. Foto: Enno Lenze / flickr (CC BY 2.0)
Flüchtlingsrat in NRW kritisiert: Flüchtlinge kommen zu spät an die Schulen. Foto: Enno Lenze / flickr (CC BY 2.0)

Als Schüler mit Migrationshintergrund gelten jene Kinder und Jugendliche, die entweder im Ausland geboren wurden, mindestens einen ausländischen Elternteil haben oder zu Hause kein Deutsch sprechen. Von insgesamt rund 2,5 Millionen Schülern in NRW waren im vergangenen Schuljahr 8,6 Prozent selbst zugewandert. 2015/16 lag dieser Wert noch bei 6,5 Prozent. Grund für die Steigerung ist nach Angaben des Statistikamtes vermutlich die Zuwanderung von Flüchtlingen nach NRW.

„Die Zahlen belegen erneut: Die Schulen sind neben dem Arbeitsplatz die Integrationsorte Nummer eins“, erklärte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). „Die in den letzten Jahren sehr stark gestiegenen Zuwanderungszahlen sind eine Herausforderung für die Schulen, genauso wie für die Gesellschaft insgesamt.“

Flüchtlingskinder kommen zu spät an Schule

Jeder zweite Hauptschüler in NRW (49,6 Prozent) hatte nach Angaben des Statistikamtes im vergangenen Schuljahr einen Migrationshintergrund. Deutlich niedriger lag dieser Wert an den Berufskollegs mit nur 23,4 Prozent. Am höchsten war der Anteil von Schülern mit Zuwanderungsgeschichte in den Städten Gelsenkirchen (53 Prozent) und Duisburg (47 Prozent), während die Kreise Borken (18,4 Prozent) und Coesfeld (14 Prozent) die niedrigsten Quoten aufwiesen.

Der Flüchtlingsrat in NRW kritisierte den späten Einstieg von Flüchtlingskindern in die Schulausbildung. „Oft bleiben Asylbewerber bis zu sechs Monate lang in den Landes-Aufnahmeeinrichtungen und werden nicht auf die Kommunen verteilt“, sagte die Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats, Birgit Naujoks. „Viele Kinder kommen deshalb erst viel zu spät in die Schulen.“ dpa

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2 Kommentare
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JudithK
6 Jahre zuvor

Ich kann diesen „Weichspüler-Schwachsinn“ einfach nicht mehr hören und lesen!!! Ist es nicht klar, dass ineinem Schulsystem, welches seit Jahren chronisch unterfinanziert ist, indem auch dem letzten motivierten Lehrer der Spaß am Unterrichten vergeht („Sparen Sie bitte an Kopien, wir haben kein Geld dafür!!!!), sich die Migranten ganz HINTEN ANSTELLEN MÜSSEN????!!!!! Wer hier lebt und mit Leib und Leben davongekommen ist, muss sich hier demütig zeigen und hat KEINERLEI FORDERUNGEN zu stellen, außer ein Dach über dem Kopf und Kleidung und Nahrung!!!! Das ist die Wahrheit, die vermutlich 70 Prozent aller Deutschen teilen, aber die sich keiner unserer Weichei-Politiker je zu äußern traut!!!!!!!!!!!!!!!

Eine intelligente Lehrerin, die die Nase „gestrichen voll“ hat!!!

Anna
6 Jahre zuvor
Antwortet  JudithK

Wie kommen Sie darauf, dass Migranten Flüchtlinge sind? Im Text heißt es: „Als Schüler mit Migrationshintergrund gelten jene Kinder und Jugendliche, die entweder im Ausland geboren wurden, mindestens einen ausländischen Elternteil haben oder zu Hause kein Deutsch sprechen.“

Das sind Millionen von Kinder in Deutschland, und viele davon mit deutschem Pass. Wieso sollen die sich hinten anstellen? Wer sind Sie denn, bitteschön, dass Sie hier wie der liebe Gott Bildungs- und Lebenschancen nach deutschem oder Migrationshintergrund verteilen wollen? Von Forderungen, die von Flüchtlingen erhoben werden, ist auch nirgends im Beitrag die Rede (ich wüsste auch sonst von keinen solchen Forderungen).

Sie versuchen hier, Migrantenkinder für die Unterfinanzierung des Schulsystems verantwortlich zu machen. Tatsache ist: Der deutsche Staat verdient an den hier lebenden Ausländern. „Demnach zahlte 2012 jeder in Deutschland lebende Ausländer durchschnittlich 3300 Euro mehr Steuern und Sozialabgaben als er an staatlichen Leistungen erhielt. Insgesamt sorgten die 6,6 Millionen Menschen ohne deutschen Pass so für ein Plus von 22 Milliarden Euro.“ Diese Menschen finanzieren also Ihren Arbeitsplatz mit. So viel zum Thema „intelligent“.