Absturz beim IQB-Viertklässler-Test: KMK macht die höhere Zahl der Migrantenkinder verantwortlich – und die Inklusion

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BERLIN. Mieses Zeugnis für Deutschlands (Grund-)Schulpolitik: Deutschlands Viertklässler haben sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre im Schnitt in Mathematik, beim Zuhören und in Rechtschreibung verschlechtert. Immerhin, die Lesekompetenz ist auf ähnlichem Niveau geblieben wie 2011. Das geht aus der Studie IQB-Bildungstrends hervor, die die Kultusministerkonferenz (KMK) am Freitag in Berlin veröffentlichte. Die KMK selbst macht die höhere Zahl an Migrantenkindern für den Absturz verantwortlich – und die Inklusion.

Die Viertklässler in Deutschland zeigen im Schnitt schlechtere Leistungen als 2011. Foto: Shutterstock
Die Viertklässler in Deutschland zeigen im Schnitt schlechtere Leistungen als 2011. Foto: Shutterstock

„Im Vergleich zwischen 2011 und 2016 haben sich die Bedingungen an Grund- und Förderschulen im Hinblick auf die Zusammensetzung der Schülerschaft geändert. Zum einen ist der Anteil der Kinder mit Zuwanderungshintergrund gestiegen. Zum anderen besuchen im Zuge der Umsetzung der Inklusion mehr Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine allgemeine Schule. Der Anteil der Viertklässlerinnen und Viertklässler mit Zuwanderungshintergrund liegt im Jahr 2016 bei etwa 34 Prozent und ist damit gegenüber 2011 um mehr als ein Drittel gestiegen“, so heißt es in einer Pressemitteilung der KMK zur Studie.

„Große Stärke des Bildungsförderalismus“

KMK-Präsidentin Susanne Eisenmann (CDU), Kultusministerin von Baden-Württemberg, sagte, die heterogene Schülerschaft stelle die Länder vor große Herausforderungen. „Die Ergebnisse der Studie zeigen einen bundesweiten Handlungsbedarf bei der Förderung in den Kernfächern Deutsch und Mathematik.“  Zuversichtlich ergänzte sie: „Die Länder werden die große Stärke des Bildungsföderalismus nutzen, im Wettbewerb der Ideen voneinander zu lernen.“

Bei der IQB-Studie zeichnet sich ein Desaster ab – Kultusminister stellen fest: Ohne Lehrer keinen Bildungserfolg!

Tatsächlich haben sich die Leistungen der Grundschüler vor allem in Baden-Württemberg massiv verschlechtert. Im Fach Deutsch belegen die Schüler aus dem Südwesten im Ländervergleich demnach Platz 13 – nach dem fünften Rang im Jahr 2011. Der Anteil derer, die den Mindeststandard nicht erreichten, lag in Baden-Württemberg bei 13,4 Prozent. Beim Zuhören kamen die im Jahr 2016 geprüften Viertklässler nur noch auf den neunten Rang, nachdem sie zuvor Zweitplatzierte waren. In Mathematik stürzte das Landesergebnis regelrecht ab: Nur 62 Prozent erreichten den Mindeststandard oder übertrafen ihn. Das ist ein Minus von zehn Prozentpunkten im Vergleich zu 2011. Im Ländervergleich wich Baden-Württemberg am stärksten vom Wert aus 2011 ab.

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Schlusslicht im Bundesländervergleich ist Bremen. Die Viertklässler der Hansestadt schneiden im bundesweiten Kompetenzvergleich in Mathematik, beim Lesen und Zuhören sowie in Rechtschreibung am schlechtesten ab. Der Anteil der Schüler, die mindestens den Regelstandard in allen vier Bereichen erreichten, fällt in Bremen signifikant geringer aus als in Deutschland insgesamt, heißt es.

Zweiter Bundesländervergleich

Im IQB-Bildungstrend 2016 untersucht das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Auftrag der Kultusministerkonferenz zum zweiten Mal, inwieweit Viertklässlerinnen und Viertklässler die bundesweit geltenden Bildungsstandards der KMK in den Fächern Deutsch und Mathematik für den Primarbereich erreichen. Durch einen Vergleich mit den Ergebnissen des IQB-Ländervergleichs 2011 ist es möglich zu prüfen, inwieweit sich das Kompetenzniveau der Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe in den einzelnen Ländern in einem Zeitraum von fünf Jahren verändert hat.

Am IQB-Bildungstrend 2016 haben 29.259 Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe in 1.508 Grund- und Förderschulen aus allen 16 Ländern teilgenommen. Im Fach Deutsch wurden die Kompetenzbereiche Lesen, Zuhören und Orthografie geprüft. Im Fach Mathematik wurden die Bereiche „Zahlen und Operationen“, „Raum und Form“, „Muster und Strukturen“, „Größen und Messen“ sowie „Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit“ getestet. Die Bildungstrends werden auf Grundlage der von der KMK vereinbarten Bildungsstandards durchgeführt und richten sich damit stärker an den Lehrplänen und Unterrichtspraxis aus als andere internationale Erhebungen (wie PISA), an denen Deutschland ebenfalls regelmäßig teilnimmt. News4teachers / mit Material der dpa

 

Zentrale Ergebnisse der IQB-Studie

Die wichtigsten Ergebnisse im Fach Deutsch

  • Die Kompetenzen von Schülerinnen und Schüler bleiben im Bereich Lesen stabil gegenüber dem Vergleichsjahr 2011.
  • Etwa zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler erreichen mindestens die Regelstandards in den Kompetenzbereichen Lesen und Zuhören; im Bereich Orthografie sind es über die Hälfte der Viertklässlerinnen und Viertklässler.
  • In den Bereichen Zuhören und Orthografie weist die Entwicklung der Kompetenzen in Deutschland insgesamt einen negativen Trend aus. Der Anteil der Kinder, die die Regelstandards im Bereich Zuhören erreichen oder übertreffen, ist von 74 auf 68 Prozent gesunken, im Bereich Orthografie von 65 auf 55 Prozent.

Die wichtigsten Ergebnisse für das Fach Mathematik

  • Gegenüber dem Vergleichsjahr 2011 kann der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die Regelstandards im Fach Mathematik erreichen oder übertreffen, für Deutschland insgesamt nicht gehalten werden. Der Anteil ist von 68 auf 62 Prozent gesunken.

Leistungsunterschiede nach Geschlecht, sozialer Herkunft und Zuwanderungshintergrund

  • Die bereits 2011 festgestellten geschlechtsbezogenen Disparitäten sind wieder festzustellen. Mädchen weisen bessere Leistungen in allen Kompetenzbereichen im Fach Deutsch auf, insbesondere im Bereich Orthografie. Jungen erzielen im Durchschnitt bessere Leistungen im Fach Mathematik. Mädchen schätzen ihre mathematische Kompetenz niedriger ein als gleich kompetente Jungen.
  • Nach wie vor gibt es einen Zusammenhang zwischen den gezeigten Leistungen und der sozialen Herkunft. Die Kopplung von sozialem Hintergrund und erreichten Kompetenzen hat sich aber nicht verstärkt.
  • Viertklässlerinnen und Viertklässler mit Zuwanderungshintergrund erreichen in den Fächern Deutsch und Mathematik geringere Kompetenzen als Kinder ohne Zuwanderungshintergrund. Die Unterschiede sind im Bereich Zuhören am größten, im Bereich Orthografie am kleinsten. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungshintergrund sind allerdings zum Teil durch soziale Hintergrundmerkmale zu erklären.
  • Die Unterschiede in den Leistungen zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund haben sich zwischen 2011 und 2016 kaum verändert.

Weitere Ergebnisse

  • Schülerinnen und Schüler mit und ohne Zuwanderungshintergrund fühlen sich in ihren Schulen gut integriert. Hier bestätigt sich der bereits im IQB-Bildungstrend 2015 für die Sekundarstufe I festgestellte Befund, dass den Schulen in Deutschland die soziale Integration sehr gut gelingt.
  • Den Schulen gelingt es außerdem, den Unterricht so zu gestalten, dass auch leistungsstarke Schülerinnen und Schüler motiviert sind. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, ihr Potenzial zu fördern.

Hier lassen sich die komplette Studie, eine Zusammenfassung sowie dazugehöriges Material herunterladen.

 

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GriasDi
6 Jahre zuvor

Vielleicht liegt es ja auch an den Reformen der letzten Jahre, scheinbar laufen diese ins Leere. Stichwort Kompetenzorientierung – vielleicht doch nicht so gut.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Oder die Reform an sich, die sämtliche Arbeit bei den Lehrkräften ablädt und anschließend die Änderung der Änderung der Änderung?

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Es liegt also doch nicht einfach am Hochschulstudium, ob gute Lehrer „entstehen“ und gute Schülerleistungen „bewirken können“.

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Sie haben Ihre Vorredner nicht verstanden, oder wollen Sie nicht verstehen?? (Die meisten hier kennen die Antwort ;-))

GriasDi
6 Jahre zuvor

Wer kennt sich damit aus:
Was hat sich in Baden-Württemberg in den letzten Jahren in der Grundschule so verändert, dass dieser Absturz im Vergleich zu 2011 erklärt werden kann?

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

DAS ist eine gute Frage! Das wüsste ich auch gern.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Es ist auch ein Leichtes die Herkunft der Schüler für deren schlechtes Abschneiden in den IQB-Studien verantwortlich zu machen, so wie hier die Kultusministerien,damit man seine eigene Methodenvielfalt und das an deutschen Universitäten vermittelte Wissen und dessen Theorien zur Grundschulpädagogik, welche nicht in der eigenen Praxis der Professoren erdacht wurden, weiter anwenden kann.
Es werden jetzt wieder die Rufe nach nochmehr offenen Unterrichtsmethoden erklingen und beschwichtigende Erklärungen abgegeben werden, damit man alles beim inzwischen Altbewährten lassen kann.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Vor allem wird es noch mehr Reformen geben, deren Arbeit in den Grundschulen abgeladen wird.

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

GriasDi
Man hat sich die belasteten Professoren aus NRW und Bremen ins Land geholt, siehe die Fachhochschule Schwäbisch-Gmünd, (Prof.Erika Brinkmann,vorher Uni Bremen/Prof.Vorster,ehem.Paderborn,Münster) und hat dann die bereits dort gescheiterten reformpädagogischen Methoden nach Brügelmann/Reichen übernommen.
Da kann man die Schwaben zu ihrem märchenhaften Glück nur beglückwünschen, die Migranten durch deren Heterogenität für die Misere verantwortlich machen, damit man mit noch mehr offenen Unterrichtsmethoden noch mehr Unheil anrichten kann.Vielleicht ziehen die Schwaben dann auf Grund ihrer von verschiedenen Dialekten gefärbten Sprache noch an den Bremern vorbei.

Jürgen Will
6 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Hallo GriasDi!
Die Vorgängerregierung unter Rot/Grün!
Die SPD führte hier verschiedene Änderungen ein z.B. Schreiben nach Hören!!! Gab#s dann keine Noten mehr für rechtschreibfehler!!!
Und dann natürlich die Merkelsche Flüchtlingskriese, die sogenannte „Inklusion“ usw.
Kann keiner Klasse guttun wenn mehheitlich Migranten mit schlechtem Deutsch und vorhandener kulturellen Vorbildung die „fast schon“ Regel ist!

Wolfgang Kuert
6 Jahre zuvor

Pressemitteilung Deutscher Lehrerverband:

Große Besorgnis beim Deutschen Lehrerverband über
Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2016

Meidinger befürchtet Abwärtsspirale,
wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird

Mit großer Besorgnis hat der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-.Peter Meidinger, auf die Ergebnisse des heute veröffentlichten IQB-Bildungstrends 2016 reagiert.
Er betonte: „Ein hochtechnisiertes Industrieland und ein Kulturstaat wie Deutschland darf sich nicht damit abfinden, dass innerhalb von 5 Jahren bei den grundlegenden Kulturtechniken wie Lesen, Zuhören, Schreiben und Rechnen derart massive Leistungsabfälle zu beobachten sind wie dies laut IQB-Bildungstrend 2016 nicht nur in einzelnen Bundesländern, sondern bundesweit der Fall ist. Außerdem zeigen sich bei den getesteten Grundschülern zwischen Bundesländern wie Bremen, NRW, Sachsen-Anhalt, Berlin und Niedersachsen auf der negativen Seite und Sachsen und Bayern auf der positiven Seite dermaßen große Kompetenzunterschiede, dass von vergleichbaren Bildungschancen nicht mehr gesprochen werden kann. Ein Lernjahr Unterschied bereits in der 4. Jahrgangsstufe zwischen Bayern und Bremen, das ist ein Skandal, für den es keine Rechtfertigung gibt.“
Meidinger forderte eine offene, ungeschminkte und schmerzhafte Debatte über die Ursachen dieses Leistungsabsturzes in verschiedenen Bundesländern, insbesondere was die Bereiche Zuhören, Orthographie und Rechnen angeht. Er vermute ein Bündel an Ursachen, angefangen von einem stark gestiegenen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, der nicht ausreichend gefördert werde, über die Vernachlässigung des Rechtschreibunterrichts bzw. die Verwendung fragwürdiger Lehrmethoden wie „Lesen durch Schreiben“ bis hin zu überhastet eingeführten Schulreformen, die Ressourcen für die eigentliche Kernaufgabe Unterricht gebunden hätten. Auch hätten eine Reihe von Ländern auf den sich verstärkenden Lehrermangel nicht rechtzeitig reagiert und massiv auf nicht ausreichend nachqualifizierte Seiteneinsteiger gesetzt.
Der Verbandspräsident stellte aber auch fest, dass es erfreulicherweise auch Länder gebe, die trotz ungünstiger gesellschaftlicher Entwicklungen und trotz herrschenden Lehrermangels die Qualitätsstandards gehalten oder sogar leicht verbessert hätten. Er betonte: „Bildungspolitik ist also nicht machtlos, sie muss aber qualitäts- und leistungsorientiert sein und die nötigen Finanzmittel für Bildung bereitstellen.“
Abschließend verwies Meidinger auf die Gefahr, dass der im IQB-Bildungstrend für die Grundschulen festgestellte negative Trend auch die weiterführenden Schulen erfasse und in eine Abwärtsspirale hineinziehe. Er befürchte, dass somit auch bei der nächsten PISA-Studie ein Absturz drohe, wenn jetzt nicht rechtzeitig massiv gegengesteuert werde.

Vice-Principal
6 Jahre zuvor

Das Ergebnis der Studie überrascht nicht. Das ist genau das, was Lehrer im Alltag seit Jahren bemerken. Die Leistung sinkt, die Noten bleiben gleich gut. Nun werden wieder Gründe gesucht, dieses schlechte Ergebnis zu erklären. Ändern am System wird sich leider nichts. Dieses Leistungsdefizit zieht sich auch in der Sekundarstufe hinauf.

Dabei scheint es aber die Schulformen unterschiedlich zu treffen. Da passt es ganz gut, dass das Land Niedersachsen im letzten Jahr begonnen hat, die Schulformen bei den Abschlussarbeiten im Fach Deutsch unterschiedlich zu behandeln. Obwohl die Zentralen Abschlussarbeiten für den Realschulabschluss eigentlich identisch sein sollten. Man hat wohl befürchtet, dass die favorisierte Schulform in NDS (die Integrierte Gesamtschule IGS), bei den Abschlussprüfungen im Vergleich zu Real- oder Oberschulen zu schlecht abschneidet. Und prompt wurde eine spezielle (und deutlich vereinfachte) Version der Abschlussarbeit Deutsch für die IGS entwickelt. Diese Version war nicht nur im Umfang abgespeckt, sondern enthielt auch keine definierten Vorgaben für die Bepunktung! Freie Wahl der Note war somit möglich. Ein Betrug an allen Schülern der anderen Schulformen!!! Interessiert hat es weder die Politik (Regierung und Opposition) noch die Presse! Normalerweise ein Fall für einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Aber scheinbar haben sich alle damit abgefunden, dass schlechte Leistungen, wo es nur geht, geschönt werden. Zunächst profitiert man davon. Irgendwann rächt sich das!

Ich würde rein subjektiv das Ergebnis der IQB-Studie auch nicht auf Flüchtlingskinder und Inklusion abschieben. Meistens wird bei solchen Studien nur eine Auswahl an Schülern einer Schule getestet. Falls dort ein Flüchtlingskind, dass kein Wort Deutsch kann, auf der Liste steht, wird das höchstwahrscheinlich intern in der Schule durch ein anderes Kind ersetzt. Papier ist geduldig und anonym! So würden es auch meine Kollegen machen, damit man als Schule nicht so schlecht wegkommt. Und trotzdem noch ein desolates Ergebnis. Das zeigt noch mehr die Dramatik des Leistungsverfalls. Es einseitig auf Lehrer oder Schulausstattung zu schieben, ist zu einfach. Da wurde in den letzten Jahrzehnten zu viel im Bildungssystem falsch gemacht. Genau den Fehler auszumachen, schafft wohl niemand mehr so einfach.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Vice-Principal

In Niedersachsen werden wohl auch viel zu viele Schüler auf das Gymnasium gehen, auf die IGS wohl sehr viele offizielle oder eigentliche Hauptschüler. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Abschlussarbeit auf Realschulniveau die eigene Schülerschaft überfordert.

Mich würde es auch nicht wundern, wenn die Inklusions- und Flüchtlingskinder am Prüfungstag inoffiziell frei bekommen haben oder inoffiziell individuell beschult wurden, nur um nicht an der Prüfung teilnehmen zu müssen. Diese Schüler würden im Zweifel das Ergebnis noch weiter verschlechtern und der Schulleitung (noch) mehr Ärger mit dem Dezernenten bereiten.

Vice-Principal
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Richtig, wenn zu viele Schüler an der falschen Schule sind, dessen Kompetenzforderung sie nicht erfüllen können, dann ist das Ergebnis wie es ist. Trotzdem, die Möglichkeiten zur Schönung sind nahezu unendlich! Hinter vorgehaltener Hand wird so ein Vorgehen auch von „oben“ empfohlen!

Schade nur, dass die Opposition die Vorlage beim Betrug mit den Abschlussarbeiten nicht im Wahlkampf genutzt hat. Vielleicht fanden sie diese Idee auch so gut und nutzen sie demnächst selbst. Mal abwarten!

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Vice-Principal

Das ist genau das, was Lehrkräfte seit Jahren an VERA kritisieren.

Aber was bringt es denn, die Ergebnisse zu schönen?
Dadurch kommt man trotz sinkendem Niveau und schlechteren Ergebnissen zu angeblich tollen Leistungen und das System wird noch weiter entkernt und Ressourcen eingespart – es geht ja auch ohne Förderunterricht, Unterstützung etc.

Vice-Principal
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Es bringt natürlich nichts, die Ergebnisse zu schönen. Außer natürlich, dass sich alle Beteiligten sich brav auf die Schulter klopfen, es keine kritischen Nachfragen durch Eltern gibt und dass sich damit Wahlen gewinnen lassen.

Förderstunden für Inklusionsschüler gibt es meist auch nur auf dem Papier bzw. für die Statistik (zum Schönen). Von den etwa 40 vorgeschriebenen Zusatzstunden für Inklusionsschüler, haben wir nur etwa 20 Stunden tatsächlich von der Förderschule bekommen. Die restlichen 20 Stunden müssen aber trotzdem den Inklusionsschülern zugeordnet werden. Also was tun? Man nimmt die 20 Stunden aus dem normalen Stundenkontingent: Heißt, es wird normaler Unterricht gekürzt und die eigentlichen Förderschullehrer sind dann normale Lehrer. Diese werden dann gerne für Vertretungsunterricht wieder abgezogen. Ich schiebe die Löcher immer nur von der einen zur anderen Stelle.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Sprechen Sie wieder über Nds?

Die Stunden, die die Schule von der Förderschule nicht bekommt, werden der Regelschule ins Soll (Stundenkontingent) geschrieben.
Sie sind also im System, müssen aber von Regelschullehrkräften erteilt werden, denen die sonderpädagogische Ausbildung in der Regel fehlt.

Dafür muss aber kein Pflichtunterricht gekürzt werden.

Vice-Principal
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

@Palim
Ja, es geht um Niedersachsen!

Theoretisch werden die nicht vergebenen Förderstunden dem Stundenkontingent zugerechnet. Richtig. Wenn die Unterrichtsversorgung nur bei tatsächlichen 94% liegt, hilft mir das auch nicht weiter. Ich habe diese Stunden nicht. Und wenn dann die nächst höhere Ebene an der Statistik herumschönt, damit diese auf den -von wohl noch höherer Stelle- vorgegebenen Wert von 97% gebracht werden muss, fällt einem nichts mehr dazu ein. Dazu muss man sagen, dass die Unterrichtsversorgung locker um 3 bis 4% nach oben „korrigiert“ werden kann, mit ein und denselben Ausgangsdaten und ohne dass ich auch nur eine Stunde mehr habe.

Wolfgang Kuert
6 Jahre zuvor

Vice-Principal schreibt: „Die Leistung sinkt, die Noten bleiben gleich gut.“ Ich frage schon seit geraumer Zeit: „Wann hört endlich das GESUNDLÜGEN auf?“

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Kuert

Ganz einfach, wenn die Politik es nicht mehr zulässt, dass Eltern wegen einer 3 vor Gericht ziehen oder vorher schon aus Angst und auf Druck der Schulaufsicht vor dem Gericht (Skandal?!) die Wunschtermin hinterhergeworfen bekommen.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Es könnte vielleicht schon reichen, dass Notenklagen nicht mehr von der Rechtsschutzversicherung gedeckt werden.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@ xxx,

soweit ich weiß, kann doch gegen normale Noten gar nicht geklagt werden.

Allerdings kann man sich bei den Vorgesetzten beschweren und dann kommt es eben darauf an, wie sich die Vorgesetzten verhalten.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ja, und die Erde ist eine Scheibe …

Es wird gegen Versetzungsbeschlüsse oder Warnungen (Blaue Briefe) geklagt. Sowohl die Versetzungswarnung als auch der Versetzungsbeschluss können aber nur aufgehoben werden, wenn in einzelnen Fächern die Minderleistungen anders bewertet werden – aus der 5 eine 4- wird.

Welche Lehrkraft hat schon Spaß daran, die ausführlichen Dokumentationen zu erstellen, um im NAchgang die 5 in seinem fach zu begründen? Dann doch lieber der Hinweis, dass eine besondere Lernleistung aus Versehen nicht mit in die gesamtnote eingeflossen ist …

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wolfgang Kuert

Wolfgang Kuert schrieb: „Ich frage schon seit geraumer Zeit: ‚Wann hört endlich das GESUNDLÜGEN auf?‘ “
Es wird nicht aufhören, denn es ist ein Prinzip in unserer Gesellschaft geworden. Alles wird „politisch korrekt“ schöngeredet. An den Rändern formulieren dann Leute aus Protest das Gegenteil, und prompt geschieht mit ihnen das, was mit der AfD geschah: erst werden sie verunglimpft, und dann radikalisieren sie sich tatsächlich. Daraufhin werden die „politisch korrekten“ Ausführungen noch verstärkt. Manche missgünstigen Leute ziehen schon Vergleiche mit der Situation in der DDR kurz vor der Wende. Dort gab es ja auch eine wachsende Kluft zwischen den parteipolitischen Sprüchen und der Realität.

Emil
6 Jahre zuvor

die Wunschnote sollte es natürlich heißen….

ysnp
6 Jahre zuvor

Wenn man die Testergebnisse ansieht, heben sich Bayern besonders positiv und die Sachsen und das Saarland positiv hervor. Ich frage mich, warum die Bayern und auch die Sachsen das immer hinkriegen und andere Bundesländer ihre Schwierigkeiten haben.
Was machen die Bayern und auch Sachsen im 3./4. Schuljahr anders? Offensichtlich haben die Kinder bessere Rechtschreibkenntnisse, können besser lesen und können – was mich verwundert- besser zuhören.
Da Bayern und Sachsen vom Rest der Republik als „speziell“ gesehen werden, glaube ich nicht, dass andere Bundesländer sich bayerische oder sächsische Konzepte anschauen. Es stimmt auch nicht das Vorurteil, dass Bayern ländlich gesprägt ist, wir haben genauso unsere schwierigen Schüler und wir haben ländliche und städtische Gebiete wie andere Bundesländer auch, wenn ich jetzt einmal das Ruhrgebiet herausnehme. Es wäre einmal eine Utersuchung wert, worin sich die Länder in ihrer Art des Unterrichts, der systematischen Bedingungen, der Schülerzusammensetzung und der Unterstützung unterscheiden. An irgendetwas muss es ja liegen.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Ja, das ist interessant.

Beide Bundesländer sind „Freistaaten“, aber daran liegt es wohl nicht. 🙂

Beide Bundesländer gelten allerdings auch als vergleichsweise konservativ und wurden lange alleine oder in Koalition von C-Parteien (CDU / CSU) regiert. Damit hat es vielleicht schon eher was zu tun?

Man könnte vermuten, dass in konservativ regierten Bundesländern auch im Bildungswesen eher konservative Methoden (also die alt-bewährten) praktiziert werden. Die sind dann womöglich doch die besseren, zumindest nicht schlechter als die neueren, die gerne die alten schlechtreden.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

O ……….. mir fällt gerade ein ………… beide Bundesländer haben auf Ost- und Westdeutschland bezogen den jeweils höchsten AfD-Wahlanteil.

Hmmmmmmm ……..

Axel von Lintig
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Hä ? Und Baden-Württemberg ?
Die haben sich die Methoden von Brügelmann ins Land geholt. Seit dem ging es bergab mit den Leistungen in dem Musterländle von einst. Und AfD haben die auch verstärkt gewählt.

mestro
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Stimmt, „Lesen durch Schreiben“ war oder ist in BW sehr verbreitet.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintig

Das mit der AfD war doch nicht ernstgemeint (von mir).

Man kann darin höchstens einen Beleg für eine insgesamt stärker konservative Grundhaltung / Mentalität sehen, die sich wiederum auch im Bildungsbereich bei Lehrern und Eltern äußert und ebenso in den Lehrformen, der Unterrichtsorganisation usw.

Dann muss man also schauen, was „konservative Grundhaltung“ im Bildungsbereich bedeutet im Gegensatz zu rot-grüner Bildungspolitik und daraus seine Schlüsse ziehen.

mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

@ ysnp: Ob es eine Rolle spielt, dass es in Bayern und in Sachsen eine notenabhängige Grundschulempfehlung gibt? In Bayern braucht man in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht einen Durchschnitt von 2,3 um eine Empfehlung fürs Gymnasium zu kommen und in Sachsen braucht man sogar 2,0…..

Soweit ich informiert bin, ist auch der kompetenzorientierte Lehrplan in Bayern erst kürzlich eingeführt worden.

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Zum Lehrplan:
Die Viertklässer von 2016 waren in Bayern der letzte Jahrgang des alten Lehrplans, d.h. des Lehrplans aus dem Jahr 2000, der damals in der Grundschule ganz viel Neuerungen gegenüber dem vorgehenden brachte.
Inzwischen ist der kompetenzorientierte Lehrplan aktuell bei den 5. Klassen angelangt.

Ich habe jetzt keinen Vergleich zu anderen Bundesländern. Ich habe aber das Gefühl, dass zumindest im Grundschulbereich vieles zentral initiiert wird. Vielleicht ist es auch mit ein Grund, dass wir ein zentrales Lehrerfortbildungsinstitut in Dillingen haben, das immer wieder Konzepte erarbeitet und in den Schulen kommuniziert? Wenn ich nach Dillingen auf Fortbildungen gehe, treffe ich dort Leute aus ganz Bayern und ich merke, dass wir alle ähnlich Ahnung haben und ähnliche Dinge in unseren Schulen praktiziert werden. Wir können zudem die Fortbildungen aus ganz Bayern zentral einsehen, viele gehen in eine ähnliche Richtung, egal welches Schulamt diese veranstaltet. Man hat schon das Gefühl, dass vieles aus einem Guss ist.

Der Notendruck im 4. Schuljahr spielt sicher auch mit, denn da lernen einige Schüler plötzlich mehr. Vielleicht ist auch unserer spezielles Rechtschreibkonzept nicht schlecht mit der Mischung aus Grundwortschatz und Rechtschreibstrategien. Was man manchmal in Grundschulzeitschriften liest, wird bei uns nachhaltig verbreitet, wenn es Sinn macht, z.B. die Lautlesetandems, die nicht einmal in Bayern „erfunden“ wurden, jetzt einmal aufs Lesen bezogen. In Mathematik wurde das SINUS- Programm (entwickelt von der Uni Dortmund) systematisch mit allem Drum und Dran (viel schulinterne Arbeit und Austausch) verbreitet und ist jetzt in den Lehrplan eingeflossen.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Bayern ist in erster Linie ländlich geprägt. Bayern har im Vergleich zu anderen Bundesländern die höchste Zahl an Landkreisen, Regierungsbezirken sowie Marktgemeinden und die geringste Zahl an Großstädten bezogen auf die Gesamtbevölkerungszahl.

Die Ländervergleiche sind müßig. Um echte Vergleiche anstellen zu können, müsste man Ingolstadt mit Gelsenkirchen, München mit Köln und Holzkirchen mit Rahden vergleichen.

Bei der Stichprobe zur vorliegenden Studie wurden 30.000 SuS getestet. Allein NRW hat 640.000 Grundschulkinder in dem betreffenden Jahrgang. Von den 30.000 Kindern waren mit Sicherheit 6.000 aus NRW. Von diesen 6.000 leben 40% in Großstädten und 60% in Mittelstädten und Kleinstädten. Damit sind dann 2.400 der getesteten Kinder Stadtkinder. Hiervon dürften 25% aus Stadtteilen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status (Brennpunkt) kommen. – Also 600 Kinder.

In BY sind aufgrund der Verteilung der Stichprobe dann in etwa 5.600 Kinder getestet worden. In BY lebt etwa ein Siebtel der Bevölkerung in Großstädten bzw. städtischen Ballungsräumen. Das sind dann 800 Kinder. Setzt man dann etwa 20% für Kinder aus benachteiligten Vierteln an, dann ergibt sich ein Wert von 160 Kindern.

Im direkten Vergleich sind also in NRW viermal soviele der getesteten Kinder aus „armen Elternhäusern“ wie in BY und das bei annähernd gleich großen Bevölkerungszahlen.

Dazu kommt die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlungen, die in BY zu einer höheren Quote an Nachhilfeunterricht im Grundschulalter führt, im Gegensatz zum freien Elternwillen in NRW.

Axel von Lintigl
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Und warum schneiden in NRW in den ländlich geprägten Gegenden mit überwiegend deutschstämmigen Kindern diese Gegenden genauso schlecht ab.
Außerdem wird man in Folge schlechter Rechtschreibung nur um eine halbe Note abgewertet.
Da darf sich dann zum Beispiel am Gymnasium ein Kollektiv von 4 Lehrern zusammensetzen und sich gegenseitig eine Deutscharbeit lautgetreu laut vorlesen, damit man das chaotische Geschreibsel überhaupt versteht und zu einer Beurteilung kommen kann. Lesen durch Schreiben macht es möglich.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Axel von Lintigl

… eben nicht, außer Sie nehmen „Espelsibirsk“.

Ahlen oder Beckum sind eben nicht vergleichbar mit Straubing oder Landsberg.

sofawolf
6 Jahre zuvor

ZITAT: „Viertklässlerinnen und Viertklässler mit Zuwanderungshintergrund erreichen in den Fächern Deutsch und Mathematik geringere Kompetenzen als Kinder ohne Zuwanderungshintergrund. Die Unterschiede sind im Bereich Zuhören am größten, im Bereich Orthografie am kleinsten. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungshintergrund sind allerdings zum Teil durch soziale Hintergrundmerkmale zu erklären.“

Nimmt das wunder? Ich habe auch solche Schüler, die mir sagen, dass sie zu Hause nicht nur nicht Deutsch sprechen, sondern auch keine deutschen Bücher lesen und keine deutsche Musik hören … Naja, und dann ist ja die Musik, die Werbung und Alleralltäglichstes heutzutage nicht mehr auf Deutsch ……….. Wo begegnen diese Kinder eigentlich noch der deutschen Sprache?

Wenn die Mitschüler auch Migrantenkinder sind und der Klassenlehrer alle Fächer abdeckt, dann ist er für viele wohl der einzige, von dem sie Deutsch hören ?!? (Und dem hören sie dann oft genug nicht mal zu!)

Wolfgang Kuert
6 Jahre zuvor

Auszug welt.de, 13.10.2017

Ab Januar 2019 soll es zwei neue Qualitätsinstitute geben, die die Standards in den Schulen überprüfen. Der inflationären Vergabe guter Noten, die Lehrerverbände immer wieder beklagen, könnte damit ein Ende gesetzt werden.

Bei den angestrebten Schritten kann sich Eisenmann offenbar an Hamburg orientieren. Auch in diesem Jahr schnitt der Stadtstaat vergleichsweise gut ab – und das trotz eines vergleichsweise hohen Migrantenanteils. Entsprechend entspannt saß der Hamburger Bildungssenator Ties Rabe (SPD) im Haus der Kultusministerkonferenz. „Wir haben in Hamburg vor fünf Jahren ein sehr genaues Testsystem eingeführt“, erklärte er.

Alle zwei Jahre würden Schüler im Rahmen eines wissenschaftlichen Tests in den Kernkompetenzen geprüft. Das helfe den Behörden, schulübergreifende Defizite eines Jahrgangs festzustellen. Das helfe aber vor allem auch den Lehrern, die Lernerfolge ihrer Schüler zu überprüfen.

Ein erstaunliches Resultat dieser Analysen: Schulen mit vergleichbarer sozialer Zusammensetzung und Personalzuweisung erzielten mitunter sehr unterschiedliche Ergebnisse.

Die Qualität der Bildung scheint also offensichtlich auch mit dem eigenen Verbesserungswillen der Schulen zusammenzuhängen.

dickebank
6 Jahre zuvor

Der eigentliche Punkt bei der Veränderung BaWüs im Ranking ist die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung.
Die bayrischen Standards sind halt nur mit sehr viel außerschulischer Unterstützung – aka Nachhilfe im Grundschulalter – zu erreichen. Folglich muss der private Nachhilfeunterricht besser sein als die staatlichen Schulprogramme. Mehr ist aus der Studie nicht abzulesen.

mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank: Das schrieb ich auch oben. Bayern und Sachsen halten an ihrem NC für die weiterführenden Schulen fest.

Bernhard Färber
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Für Sachsen gilt dies seit diesem Schuljahr nicht mehr, Das Sächsische Verfassungsgericht hat die Notenbindung des Übertritts mit Hinweis auf die Landesverfassung gekippt. Die Folgen wird man dann in den nächsten jahren sehen. Wenn man sich auch noch vergegenwärtigt, dass Sachsen zusammen mit Berlin den Lehrermangel an den Grundschulen nur mit der massenhaften Einstellung von Seiteneinsteigern bewältigen konnte, ist der baldige Abstieg Sachsens in den verschiedenen Leistungsrankings meines Erachtens nur eine Frage der Zeit.

ysnp
6 Jahre zuvor

Hier ist ein Erklärungsversuch:
„Die Leiterin der Studie, Professorin Petra Stanat vom IQB, machte als Grund für das gute Abschneiden bayerischer Schüler vor allem „das gut organisierte Schulsystem sowie die hohe Stabilität in der Schulstruktur“ des Freistaates aus. Die Lehrkräfte könnten sich auf den Unterricht konzentrieren und müssten sich nicht ständig mit neuen Schulstrukturen befassen, sagte sie unserem Medienhaus. Mit stabilen Schulstrukturen gelinge es in Bayern auch besser als in anderen Bundesländern, Kinder mit Migrationshintergrund zu integrieren. Baden-Württemberg, das einen ähnlich hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund hat, schnitt im Test deutlich schlechter ab.“
Quelle: http://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/die-schueler-im-freistaat-glaenzen-21705-art1572644.html
Gestern habe ich, ohne dass ich den Artikel kannte, ebenso davon geschrieben, dass das Schulsystem gut organisiert ist. In der Lokalzeitung stand heute morgen, dass sich auch in Bayern die Zusammensetzung der Schüler deutlich verändert hat. Die Zahl der Viertklässler mit Migrationshindergrund betrug im Jahr 2016 in Bayern (da wurden die Flüchtlinge noch ausgeschlossen) 34 Prozent, also 1/3.

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Ich will jetzt nicht „eigen“ rüberkommen, aber den Kommentar in der gleichen Zeitung unterstütze ich.
http://www.mittelbayerische.de/politik-nachrichten/kein-grund-zum-ausruhen-21771-art1572603.html
Zum letzten Abschnitt: In den bayerischen Grundschulen war es vor 15 Jahren noch viel „strenger“. Die Anforderungen haben schon nachgelassen, die Notengebung ist lockerer geworden. Ich weiß nicht, ob ich einen weiteren Trend in diese Richtung unterstützen könnte.

sofawolf
6 Jahre zuvor

@ ysnp (ZITAT): „Die Leiterin der Studie, Professorin Petra Stanat vom IQB, machte als Grund für das gute Abschneiden bayerischer Schüler vor allem „das gut organisierte Schulsystem sowie die hohe Stabilität in der Schulstruktur“ des Freistaates aus. Die Lehrkräfte könnten sich auf den Unterricht konzentrieren und müssten sich nicht ständig mit neuen Schulstrukturen befassen, sagte sie unserem Medienhaus.“

Ja, das klingt auch einleuchtend.

Man sollte uns einfach mal in Ruhe unsere Arbeit machen lassen. Einen Rahmen muss man setzen, aber er sollte weit sein und innerhalb dieses Rahmens muss man sich frei bewegen dürfen, also der Erfahrung und dem Können des Lehrers ein großes Stück weit vertrauen. Jetzt hat man ja oft kaum und immer weniger Luft zum Atmen bei all den Vorgaben, Festlegungen, Erlassen, Bestimmungen, Bedingungen, Dokumentationspflichten und und und ……

Norman Kamiinski
6 Jahre zuvor

Ich bin kein Lehrer. Die Gründe für das schlechte Abschneiden sehe ich jedoch nur bedingt bei den Kindern von Asylsuchenden, oder Migranten, sicher fließt das mit ein und der Unterricht wird in manchen Fällen massiv behindert durch die zusätzlichen, der Sprache nicht ausreichend mächtigen und in ihrer Mentalität unterschiedlichen Kinder.

Das ist aber sicherlich kein Grund weshalb alle Kinder in ihren Fähigkeiten nachgelassen haben. Hier ist die Programmatische Ausrichtung des Unterrichts, der Versuch Erziehung der Schule aufzubürden, und dumme Konzepte wie Medienkompetenz usw. hauptsächlich verantwortlich.

In den letzten 100 jahren hat sich weder das Rechnen, die Mengenlehre geändert, Rechtschreibung, Grammatik ist zu großen Teilen unverändert, das Lesen birgt keine Probleme, es gibt immer noch massig Bücher,die Grundlagen der Physik (Werkunterricht, Sachunterricht), Gemeinschaftskunde, Sport, Musik. sind alle ohne Druck, alberne Wettbewerbe oder sonstige „Sozial“komponenten erlernbar.

Es braucht keine Konzepte für mehr Effizienz, Effektivität des Unterrichtes und schon gar keine Medienkompetenz oder Computer dann klappts auch wieder mit dem Unterricht.

Erziehung gehört ins Elternhaus, nicht in die KITA und nicht in die Schule, das normale Umfeld sozialisiert schon genug.

Die Behörden sind dann gefragt, wenn ein Kind die entsprechende Erziehung für einen stressfreien Schulbesuch nicht erhält, dann sind die Eltern zu schulen und Ihnen die notwendige Unterstützung zu geben, unabhängig und ohne Rücksichtnahme auf Weltanschauliche Besonderheiten. Hier gilt, freiheitlich, demokratisch Religionsfrei, das heißt es gibt keine Sonderbehandlung aufgrund religiöser weltanschaulicher Empfindlichkeiten. Nur das geschieht dann außerhalb der Schule und hat in der Schule auch nichts verloren!

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  Norman Kamiinski

Diese Personengruppen, welche Sie hier aufgeführt haben, wurden ebenso wie Kinder mit Förderbedarf gar nicht in die VERA- und IQB-Untersuchungen mit einbezogen.
Deshalb greift Ihre Argumentation ins Leere.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Welche Personengruppen wurden denn dann mit einbezogen, wenn nicht die, die Herr Kamiinski genannt hat?