GEW demonstriert für „A13 für alle!“ – und erstmals unterstützt ein Elternverband die Aktion

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MÜNCHEN. Die GEW hat für den heutigen Donnerstag zu Kundgebungen in Nürnberg und München zu unter dem Motto „JA 13 für alle!“ aufgerufen. Hintergrund der Aktion, die bundesweit eine Angleichung der Besoldung für alle Lehrämter auf A 13 beziehungsweise E 13 einfordert, ist die niedrigere Bezahlung von Grund- und Mittelschullehrkräften gegenüber Realschul- und Gymnasiallehrern. Ein Novum: Der Bayerische Elternverband unterstützt die Aktion.

Das Logo der Aktion. Screenshot

„Trotz gleichwertiger Arbeit“, so erklärt die GEW, erhalten Grund- und Mittelschullehrkräfte in Bayern sowie den meisten übrigen Bundesländern (lediglich Berlin hat eine Angleichung beschlossen) weniger Gehalt als ihre Kolleginnen und Kollegen an Realschulen und Gymnasien. Während diese im Regelfall nach den Entgeltgruppen A 13 / E 13 entlohnt werden, ist im Grund- und Mittelschulbereich trotz einer höheren Anzahl von Pflichtstunden die Besoldung nach A 12 / E 12 Standard. Lediglich eine kleine Minderheit der dort Beschäftigten erhält der GEW zufolge, abhängig von – nur scheinbar objektiven – Dienstbeurteilungen, eine Zulage beziehungsweise A 13. Gerade vor dem brisanten Hintergrund des sich weiter verschärfenden Lehrkräftemangels an Grund- und Mittelschulen fordert die GEW Bayern jetzt eine Angleichung der Gehälter. Die Arbeit müsse attraktiver gestaltet werden.

„Es kann nicht sein, dass die Kolleginnen und Kollegen an den Grund- und Mittelschulen ein höheres Pflichtstundenmaß haben und auch noch weniger bezahlt bekommen. Wir fordern gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit!“, betont Martina Borgendale, stellvertretende Vorsitzende der GEW Bayern. „Auch an Bayerns Grundschulen gilt leider immer noch, dass vermeintlich typische‘Frauenberufe im Schnitt schlechter bezahlt werden. Dabei werden doch gerade im Grundschulbereich entscheidende Grundsteine für den schulischen Erfolg von Kindern gelegt“,  sagt Kathrin Frieser, Mitglied im Landesvorstand der GEW Bayern und selbst Grundschullehrerin.

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Der Bayerische Elternverband (BEV) unterstützt die Kundgebungen und die diesbezüglichen Forderungen der GEW Bayern.  Angesichts des sich stetig zuspitzenden Mangels an Lehrern hält der BEV eine Angleichung der Gehälter für überfällig, so heißt es in einer Pressemitteilung. „Schon jetzt, nur wenige Wochen nach Schuljahresbeginn, melden sich Eltern bei uns, deren Kinder zwar rein rechnerisch mit Unterricht versorgt waren“, sagt der BEV-Vorsitzende Martin Löwe. „Dennoch ist dort bereits jetzt, mit dem Auftreten der ersten Krankheitsfälle, die Situation eskaliert. Die mobilen Reserven sind komplett verplant.“ Diese Zuspitzung rücke von Jahr zu Jahr immer weiter nach vorne.

Die Abdeckung der Unterrichtsstunden sei dem bayerischen Kultusministerium zwar auf dem Papier gelungen, allerdings um den Preis des Einsatzes von Kräften mit nur erstem Staatsexamen, Quereinsteigern von Realschulen oder Gymnasien, Externen und Pensionären. Dies lehnt der BEV ab. Löwe: „Mit derartigen Notlösungen kann die Qualität des Unterrichts nicht aufrechterhalten werden. Hinzu kommt bei jüngeren Kindern die Bedeutung der Kontinuität ihrer Bezugspersonen. Häufige Vertretungen, Aufteilungen von Klassleitungen auf mehrere Personen oder notdürftige Verteilung ‚lehrerloser‘ Klassen auf andere Klassen machen diesen Anspruch zunichte.“ Da helfe auch nicht weiter, dass bayerische Schüler im vergangenen Schuljahr in „nur“ 2,5 Prozent der Unterrichtsstunden nach Hause geschickt werden mussten – auch der Rest könne unter diesen Umständen dem Anspruch eines geregelten Unterrichts nicht genügen.

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Momentan lasse sich das Problem des fehlenden Lehrernachwuchses nicht anders lösen. „Es muss jedoch sofort etwas geschehen, um den Beruf des Lehrers, insbesondere für Grund- und Mittelschulen, attraktiver zu machen. Die Forderungen von GEW und BLLV nach Erhöhung der Bezüge wie auch die nach einer geänderten Ausbildung weisen den Weg in die richtige Richtung“, so erklärt der Elternvertreter. N4t

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