Schuldienst soll attraktiver werden: Angehende Lehrer können Referendariat in Teilzeit machen

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Die baden-württembergische Landesregierung hat angesichts des Lehrermangels ein Konzept beschlossen, wonach angehende Lehrer ihr Referendariat erstmals ab Frühjahr 2019 in Teilzeit machen können. So soll die Vereinbarkeit von Familie und Lehrerberuf besser werden, teilte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch mit. Lehramtsanwärter, die ein Kind betreuen, einen Angehörigen pflegen oder schwerbehindert sind, sollen auf Antrag von der Teilzeitregelung profitieren.

Statt in Vollzeit 18 Monate dauert es mit einer 60-Prozent-Teilzeitstelle 30 Monate. Individuelle Teilzeitquoten sind nicht möglich, hieß es. Unmittelbare Mehrkosten entstünden durch die Neuregelung nicht. Nach dem Beschluss des Ministerrats müssen noch das Beamtengesetz sowie Ausbildungs- und Prüfungsordnungen geändert werden. Zuvor hatte die «Schwäbische Zeitung» über die Pläne berichtet.

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«Die Möglichkeit, das Referendariat in Teilzeit zu absolvieren, ist ein wichtiger Beitrag dazu, die Attraktivität des Lehrerberufs zu steigern», sagte der Landeschef des Verbandes Bildung und Erziehung, Gerhard Brand. Die SPD begrüßte die Idee. «Nachdem unser Antrag zur Entwicklung und Einführung von Teilzeitmodellen im Referendariat letztes Jahr noch von der Regierung abgelehnt wurde, tut sich dank hartnäckigem Nachhaken nun doch etwas», sagte der Bildungsexperte der SPD-Fraktion, Gerhard Kleinböck. dpa

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11 Kommentare
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sofawolf
6 Jahre zuvor

Für junge Muttis sicherlich keine schlechte Idee (sofern sie nicht alleinstehend sind).

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Ach watt – „für junge Muttis“.

Wohl doch nicht ganz auf der höhe der Zeit.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

🙂

Nein, so tief gesunken bin ich noch nicht.

xxx
6 Jahre zuvor

hurra, 30 Monate für 700€ netto, wenn man das Glück hat, verbeamted das referendariat zu durchleben. hatz iv gibt mehr geld.

ist eigentlich aufstocken für beamte auf Widerruf möglich?

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Welches Bundesland verbeamtet denn noch LAA und Referendare? Dafür gibt es doch extra das öffentliche Ausbildungsverhältnis. Der Azubi zahlt die gesetzlichen Sozialabgaben bis auf die Beiträge zur GRV. Diese werden – der AG-Anteil – nach Beendigung des Ausbildungsverhältnisses nachentrichtet, wenn der vormalige Azubi nicht in ein Beamtenverhältnis übernommen wird, also arbeitslos oder tariflich weiterbeschäftigt wird.

Aufstockung ist für Beamte nicht möglich; der Dienstherr muss sie ja amtsangemessen alimentieren.
Als Tarifangestellte können sie allerdings aufstocken.

Kelpie
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

NRW verbeamtet die Refis noch als Beamte auf Widerruf.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Zumindest ich war noch Beamter auf Widerruf. Der Grund ist natürlich nicht, dass der Beamtenstatus für Referendare so toll oder sinnvoll ist, sondern damit das Land die Sozialversicherungsbeiträge sparen konnte.

Bei geschätzten 1300-1400€ pro Monat brutto für einen Referendar sind 60% die von mir genannten um 700€ netto. Ob das amtsangemessen ist, sei einmal dahingestellt.

Biene
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ich war auch Beamter auf Widerruf und mein Ref ist erst kurze Zeit her.

FrauS
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

BaWü verbeamtet auch noch auf Widerruf!

Frau SH
6 Jahre zuvor

Berlin verbeamtet ebenfalls im Ref noch auf Widerruf. Danach ja nicht mehr.

dmbdd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Frau SH

Typisch Berlin. Kein Wunder, dass dort alles gegen den Baum geht.