Chemielehrerin zerbrach Thermometer im Unterricht: Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst

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HAMELN. Die Freisetzung hochgiftigen Quecksilbers in der Hamelner Wilhelm-Raabe-Oberschule hat am Mittwoch zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst geführt. Nach den bisherigen Erkenntnissen sei niemand verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Im Chemieunterricht einer fünften Klasse war am Vormittag unter unbekannten Umständen ein rund 30 Zentimeter langes Thermometer zerborsten, als die Lehrerin es in den Händen hielt. Dabei entwich das Schwermetall. Die 43-jährige Pädagogin, die möglicherweise mit dem Quecksilber in Kontakt gekommen war, wurde von Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht. Die Frau sei jedoch nach ersten Auskünften unverletzt geblieben, sagte der Sprecher. Auch bei den Kindern, für die im Krankenhaus eine Sammelstelle für vorsorgliche Untersuchungen eingerichtet wurde, seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden.

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Freigesetztes Quecksilber verdampft und belastet die Atemluft. Dadurch kann es zu Lungen- und Augenreizungen, Hautausschlag, Brechreiz oder Durchfall kommen, in schweren Fällen auch zu Schäden an Nerven, Gehirn oder Nieren. Die Feuerwehr setzte Spezialkräfte ein, um den ausgetretenen Stoff unschädlich zu machen. Dazu wurde der kontaminierte Teil des Gebäudes abgesperrt. Eine Fachfirma soll die Entsorgung übernehmen. dpa

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4 Kommentare
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xxx
6 Jahre zuvor

Glücklicherweise ist nichts passiert.

Ich gehe mal von Materialermüdung, weil die Lehrerin wissen sollte, wie man mit Quecksilberthermometern umzugehen hat, und von in der Hand halten nichts einfach so zerbricht. Die Schule sollte diesen Unfall zum Anlass nehmen, sämtliche Quecksilberthermometer zu ersetzen.

Pensionist
6 Jahre zuvor

Wie konnten wir nur vor mehr als 60 Jahren unsere Jugend überleben?

Damals haben wir noch das Gesetz von Boyle und Mariotte mit der Melderöhre überprüft und den Luftdruck mit einem großen Quecksilbermanometer gemessen. Dabei verwendeten wir offene Behälter mit Quecksilber.

Manchmal tropfte etwas davon auf den Boden und wir haben die kleinen Quecksilberkügelchen mit der Hand zu größeren zusammengeschoben und diese dann mit Papier aufgenommen.

Von den anderen Gefahren, wie Radfahren mit Festhalten an einem Lastwagen (waren damals noch nicht so schnell), Überqueren eines Baggersees auf Eisschollen, Trinken aus dem Dorfbach usw. ganz zu schweigen.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Pensionist

So gesehen haben Sie auch wieder recht. Damals hatten die Kinder auch kein oder deutlich seltender ADHS und keine Allergien. Eisschollen gab es damals auch noch.

Pälzer
6 Jahre zuvor

In den Lehrer-Fortbildungsmaterialien aus den 50er Jahren gibt es ausführliche Bauanleitungen, wie man aus selbstgeschmolzenen Glasrohren und Quecksilber Geräte zur Druckmessung baut…