Studie: Lehrer arbeiten länger als andere Beschäftigte

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HANNOVER. Nach einer neuen Studie der Georg-August-Universität Hannover arbeiten Lehrkräfte in Deutschland im Durchschnitt länger als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Dies gefährde nicht zuletzt die Gesundheit vieler Betroffener. Im Schnitt arbeiten Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen, Gesamtschulen und Gymnasien 48:18 Stunden wöchentlich gegenüber der Vergleichsbasis von 46:38 Stunden, die sich rechnerisch ergibt, wenn man die 40-Stunden-Woche der Verwaltungsbeamten auf die Schulwochen umrechnet. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert eine umgehende Entlastung der Lehrkräfte.

Wissenschaftler haben die Arbeitszeit von Lehrern erhoben. Illustration: Shutterstock
Wissenschaftler haben die Arbeitszeit von Lehrern erhoben. Illustration: Shutterstock

Bei einer Pressekonferenz der GEW in Hannover legten die Göttinger Sozialwissenschaftler Dr. Frank Mußmann und Dr. Thomas Hardwig die Ergebnisse einer Vergleichsanalyse von 20 Studien aus sechs Jahrzehnten zur Lehrkräftearbeitszeit vor. „Lehrkräfte sind aufgrund zu hoher Arbeitszeitvorgaben gegenüber vergleichbaren Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Mittel schlechter gestellt. Die Arbeitszeitverkürzungen der letzten Jahrzehnte kamen nur verspätet und nicht vollständig an“, sagte Mußmann. Dies sei das konsolidierte Ergebnis der untersuchten Studien aus 60 Jahren mit verschiedensten Methoden und von unterschiedlichsten Auftraggebern.

Sein Team hatte die Forschungsarbeit im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung und der GEW von August 2016 bis Dezember 2017 durchgeführt. Zwischen 14 und 19 Prozent der Lehrkräfte bewege sich sogar im Bereich überlanger Arbeitszeiten von mehr als 48 Stunden in der Schulwoche. „Es fehlen Erholungsmöglichkeiten in den Schulpausen, die Sieben-Tage-Woche ist in der Schulzeit quasi obligatorisch und die Entgrenzung der Arbeitszeit ist fast die Regel“, führte der Wissenschaftler aus. Selbst unter  voller Einrechnung der Ferienzeiten (die in der Praxis aber zumeist erhebliche Arbeit zu Hause bedeuteten) kämen Lehrkräfte im Mittel auf 48:18 Stunden, also 1:40 Stunden über der Vergleichsbasis.

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„Ständig weitere Aufgaben“

„Lange Zeit wurde die Ermittlung der Arbeitszeit von Lehrkräften für unbestimmbar gehalten. Die neue Göttinger Studie kommt jetzt zum gegenteiligen Ergebnis: Sie ist sehr wohl bestimmbar. Und sie ist im Durchschnitt der drei genannten Schulformen deutlich zu hoch“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Eine Übersicht zur Entwicklung der Pflichtstundenzahlen in allen Bundesländern zeige, dass statt einer Senkung häufig sogar mehr Pflichtstunden angeordnet werden. „Seit rund 20 Jahren werden den Lehrkräften ständig weitere Aufgaben draufgesattelt, ihre Pflichtstundenzahl wurde aber nicht grundsätzlich reduziert. Die Gesundheitsrisiken sind inzwischen immens. Hier brauchen wir dringend Entlastungen“, betonte Tepe.

Schon die Arbeitszeitstudie, die die GEW Niedersachsen 2016 präsentiert hat, und die Arbeitsbelastungsstudie, die 2017 vorgestellt wurde, haben den Handlungsbedarf deutlich gemacht. „Mit den damaligen Studien konnten die Wissenschaftler belegen, dass Lehrkräfte hochbelastet und trotzdem hochmotiviert sind“, erläuterte die niedersächsische GEW-Vorsitzende Laura Pooth. „Nun liegen sämtliche Fakten auf dem Tisch, es gibt keinen weiteren Forschungsbedarf. Die Unterrichtsverpflichtung muss runter, damit gute Qualität gewährleistet werden kann“, verlangte sie. News4teachers

GEW-Studie zur Lehrer-Arbeitszeit: Zwei Drittel arbeiten an fast jedem Wochenende – Teilzeitkräfte besonders benachteiligt

 

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Vice-Principal
6 Jahre zuvor

Die Lösung des Problems ist (eigentlich) ganz einfach: In der Schule werden Lehrerarbeitsplätze eingerichtet, 5-Tage-Woche, 40 (Zeit-)Stunden, Unterrichtsverpflichtung rund 25 Unterrichtsstunden und 6 Wochen Erholungsurlaub in den Ferien. Der Rest der Ferien kann für Fortbildungen, schulische Konzeptarbeit in der Schule etc. genutzt werden (natürlich auch per 40h-Woche). Wer möchte, kann Überstunden in der Schulzeit machen, um diese in den Ferien abzubummeln.
Ergebnis: Keine Arbeitszeitstudien mehr, geregelte Arbeitszeit per elektronischer Zeiterfassung, freie Wochenenden/Abende, vereinfachte außerunterrichtliche Arbeit in den Kollegien.

Problem: Wer traut sich daran? Und wer übernimmt die Kosten für die Arbeitsplätze? In der privaten Wirtschaft und im sonstigen öffentlichen Dienst geht es doch auch…

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Vice-Principal

Problem an Ihrem Vorschlag sind die von Lehrern gerne für Korrekturen genutzten Wochenenden. Stellt der Arbeitsgeber dann auch die Infrastruktur für den Lehrer unentgeltlich zur Verfügung (PC, Internet, Literatur)? Zur Literatur gehören ausdrücklich nicht nur die eingeführten Bücher, sondern auch die anderer Verlage, Kopiervorlagen usw? Wer die Schulferien frei haben möchte, muss etwa 47 Zeitstunden am Arbeitsplatz verbringen, inkl. kurzer Pause also etwa 10 Zeitstunden pro Tag bei freiem Wochenende.

Vice-Principal
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Der gesamte Arbeitsplatz muss vom Arbeitgeber eingerichtet werden. Welcher Finanzbeamte oder Ministeriumsmitarbeiter bringt seinen privaten PC mit zur Arbeit?
Um auf die 47 Stunden pro Woche zu kommen (damit man in den Ferien frei hat), kann man natürlich auch gerne samstags arbeiten (und korrigieren).

OMG
6 Jahre zuvor
Antwortet  Vice-Principal

Die Arbeitszeit der Lehrkräfte ist – wohlwissend – abgekoppelt von der „Tarifarbeitszeit“ der Angestellten und der Verwaltungsbeamten.
die U-Woche mit 27 Unterrichtsstunden entspricht einer Wochenarbeitszeit von 46,75 Arbeitsstunden, da die Lehrer ja auch die Ferien, die über dem Urlaubsanspruch hinaus gehen, rausarbeiten müssen.
Würde man also die 40 Std. Woche einführen mit den Urlaubstagen anderer Bereiche also von 28 bis 35 je nach Lebensalter usw., würde eine Lehrkraft ca. 20 Std. je Woche Unterricht geben, wobei die anderen Dienstpflichten natürlich nicht entfallen.
Da auch Beamte unterschiedliche Urlaubsansprüche haben, ergebe sich da schon das erste Problem bzgl. Unterrichtsausfall.
Klar wird auch: Für die Lehrer wäre eine Umstellung nicht unbedingt von Nachteil, käme man raus aus der „Faule-Säcke-Ecke“.
Schule und Unterricht würden aber zusammenbrechen, denn die SuS hätten je nach Schulform nur noch 15 bis 20 Std. Schule in der Woche, der Ganztag wäre nicht mehr organisierbar, die Energiekosten würden in einem niedrigen zweistelligen Bereich für die Schulträger steigen, was bei unserem einen mittleren sechsstelligen Betrag ausmachen würde usw.
Angemessene Arbeitsplätze ließen sich nur durch bauliche Erweiterungen realisieren.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor

In der NOZ heißt es zum selben Thema: „Den Studien zufolge reißen vor allem Gymnasiallehrer die Stundenvorgaben. Doch in den vergangenen Jahren haben demnach auch die Grundschullehrkräfte bei der Arbeitszeit massiv draufgelegt.“
https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/1012952/studie-lehrer-arbeiten-viel-zu-lange
Davon ist in der News4teachers-Version nichts mehr zu lesen.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Das ist verständlich. n4t ist wohl doch eher grundschullehrerorientiert. Das sieht man an den vielen Grundschullehrerthemen, Grundschullehrerdiskussionen (und die selbst klagen schon darüber) und der Übernahme von Artikeln aus Grundschullehrerzeitungen.

Pass auf, gleich macht jemand aus dieser Bemerkung wieder eine vermeintliche Grundschullehrerhetze.

*schnellweg* 🙂

mississippi
6 Jahre zuvor

@Vince-Principal: Dafür bin ich auch. Kommt noch dazu, dass kein Lehrer ein zusatzliches Arbeitszimmer anmieten oder beim Neubau einplanen muss, keine Heizkosten dafür aus eigener Tasche zahlen muss, keinen Arbeits-PC zur Verfügung stellen muss, keine Erreichbarkeit an den Wochenenden und Abendstunden bieten kann, keine spontane Vertretung übernehmen kann, die spätabends noch hereinflattert und schnell vorbereitet werden muss. Keine abendlichen e-mails von Eltern! Juhu!

mississippi
6 Jahre zuvor

@ xxx: Vince schreibt von 6 Wochen Erholungsurlaub. Dann kommt es hin. Dafür sind die Wochenenden frei.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Die 6 Wochen Sommerferien entsprechen den üblichen 30 Tagen Urlaubsanspruch. Dafür muss niemand in den anderen 46 Wochen länger arbeiten. Rechnet man dann noch aus den Weihnachts- und Osterferien die gesetzlichen Feiertage heraus, bleiben auch nur wenige Tage die zusätzlich herausgearbeitet werden müssten.

Vor allem tarifbeschäftigte Lehrkräfte hätten es besser, kämen sie doch endlich in den Genuss der üblichen Arbeitszeitverpflichtungen im ÖD. Soll heißen Beamte in der Verwaltung haben 41 WS, Tarifbeschäftigte u.a. wg. der schlechteren Dotierung nur 38,5 WS. D.h. sie arbeiten rd. 6% je Woche weniger. Für z.B. tarifbeschäftigte Lehrkräfte an GeS in NRW würde das zur Absenkung der Unterrichtsverpflichtung von 25,5 auf 24 WS bedeuten. Also: Her mit den „9 to 5 Job“.

Übrigens, wenn ich schon in den Ferien Präsenspflicht haben sollte, dann habe ich auch das Recht auf freie Wahl des Zeitpunktes des Freizeitausgleiches.

Vice-Principal
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Wenn man von 12 Wochen Ferien (unterrichtsfreie Zeit) ausgeht und nur von 6 Wochen Erholungsurlaub, dann bleiben immer noch 6 Wochen unterrichtsfreie Zeit, in denen ebenfalls 40h/Woche gearbeitet werden muss. Feiertage sind eh frei! Wenn Lehrer also auch in diesen 6 Wochen unterrichtsfreie Zeit nicht arbeiten möchten, dann müssen sie zwangsläufig in den 40 Schulwochen mehr als ihre 40h/Woche arbeiten (6 x 40h = 240 h). Dies entspricht 6h/Woche Mehrarbeit in den 40 Schulwochen (z.B. jeden Samstag von 8 bis 14 Uhr). Dazu müsste man den Schulen aber Regelungen vorgeben, wie diese dann z.B. schulische Konzeptarbeit oder schulinterne Fortbildungen leisten können, auch wenn nicht immer alle Kollegen „an Bord“ sind (der eine hat Urlaub, der andere baut Überstunden ab und der dritte hockt alleine in der Schule). Man müsste nur frühzeitig die Urlaubsanträge haben, damit man weiß, wer wann vor Ort ist. Privatwirtschaft lässt grüßen.

Ich gehe aber davon aus, dass solche Arbeitszeitregelungen Aufruhr in den Kollegien auslösen werden. Obwohl die Arbeitszeit/der Stress dann laut Studie reduziert wäre. Es wäre mit großer Umgewöhnung bei Lehrern verbunden. „Meine Arbeit mache ich ab sofort in der Schule und nicht mehr zu Hause.“

In US-Schulen wird es ähnlich gehandhabt, dort gibt es Präsenzzeit, die über die reine Unterrichtszeit/Schulzeit hinaus geht.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Vice-Principal

… von den 6 Wochen ziehen Sie die gesetzlichen Feiertage ab sowie die mindestens 2 Präsenstage zu Beginn eines Schuljahres. Ferner berücksichtigen Sie die unbezahlte Mehrarbeit bei Klassenfahrten, Elternsprechtagen, Schulgremiensitzungen, sonstigen Schulveranstaltungen (Tag der offenen Tür etc.). Da bleibt nicht vielmehr an wöchentlicher zusätzlicher Arbeitszeit übrig – vor allem nicht für Angestellte, die im Bereich Schule ohnehin zeitlich schlechter gestellt sind als in anderen Bereichen des ÖD.

Vice-Principal
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank: So richtig verstehe ich Sie nicht ganz. Warum soll ich die Feiertage abziehen? An denen wird doch nicht gearbeitet. Wenn ich eine 40h-Woche habe und in der Woche ist ein Feiertag, dann habe ich meine 40h-Woche erfüllt! Kein Plus, keine Minus!
Präsenztage gibt es in dem Sinne nicht mehr, da eh alle ihre normale Arbeitszeit auch in der unterrichtsfreien Zeit haben. Es gilt dann nur eine Urlaubssperre, damit dann alle an Bord sind. Natürlich werden Elternsprechtage, Dienstbesprechungen, Tag der offenen Tür, etc. als Arbeitszeit gerechnet. Eine einheitliche Regelung müsste es für Klassenfahrten geben (gelten Ruhe-/Schlafzeiten als Arbeitszeit oder nicht?!, wieviel Arbeitszeit ist ein Klassenfahrtstag?).
Klar, da kann man schon einige Überstunden sammeln, und wenn es dann passt weil ich hier viel zusätzliche Arbeit gemacht habe, dann passt es mit den 240h vielleicht schon. Man sollte dies aber nicht überschätzen, wenn ich sowieso schon von 7.30 bis 16.00 Uhr (8h plus 0,5 Mittagspause) in der Schule bin, wird z.B. am Tag der offenen Tür kaum Mehrarbeit anfallen (sind wir mal großzügig und schreiben 2h auf). Dienstbesprechungen finden während der Kernarbeitszeit nach dem Unterricht statt, Zeugniskonferenzen finden vielleicht an 4 Tagen im Jahr statt (macht etwa 16h). Wenn für eine Klassenfahrt jeden Tag 8 Überstunden angerechnet werden, komme ich auf 32-40h. Dazu im Schnitt zwei zusätzliche Ordnungskonferenzen (je 2h abends). Damit komme ich auf 62h. Zu den 240h nötigen Stunden fehlt dann aber noch ein Stück.
Zu den Angestellten gäbe es dann auch keinen großen Unterschied mehr. Die Angestellten müssen z.B. in NDS 39,8 Std. arbeiten. Die Angestellten könnten dann vielleicht eine Arbeitszeit von generell 38h/Woche haben, die Beamten 40h/Woche. Dann hätte man die Klage beim Gehaltsunterschied auch nicht mehr.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ganz einfach, es geht um’s Brücken bauen wie in anderen Arbeitsbereichen auch. Sie tun so, als ob andere Arbeitnehmer mit ihren 28 bis 30 Tagen Tarifurlaub auch nur ca. 6 Wochen Urlaub machen würden.

In meiner rechnung geht es darum, dass die 6 Wochen Sommerferien durch Tarifurlaub abgegolten werden. die weiteren 6 Wochen unterrichtsfreie Zeit sind aber nicht zwangsläufig 30 Arbeitstage. Deshalb sollen die von mir angegebenen Zeiten und Tage von dieser Zahl abgezogen werden. Es bleiben dann evtl. noch knapp 20 Tage bzw. 4 Wochen, die durch Mehrarbeit an anderer Stelle ausgeglichen werden müssen. Diese rd. 160 Zeitstunden umgelegt auf die 40 Wochen Unterricht führen dann zu 4 zusätzlichen Stunden je Woche – also einer am Tag 9:00 bis 17:00 Uhr).

Vice-Principal
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

@dickebank: Ok, dass meinen Sie!
Natürlich muss man an Feiertagen keinen Urlaubstag in Anspruch nehmen.
Wir sammeln mal die Feiertage, die in die Ferien fallen können (für NDS):
Neujahr: max. 1 Tag
Karfreitag: 1 Tag
Ostermontag: 1 Tag
Pfingstmontag: 1 Tag
Himmelfahrt: 1 Tag
Tag d. dt. Einheit: max. 1 Tag
Weihnachten: max. 2 Tage
Summe: 4-8 Tage (je nach Lage der Tage in der Woche)

Für diese Tage braucht man dann natürlich keine Überstunden ansammeln. 5 zusätzliche Überstunden pro Woche bleiben dann aber minimal immer noch (wenn man sie will).

Reisinger850
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Für eine 5 tätige Klassenfahrt hätte ich dann aber gern 16 Überstunden pro Tag, da ich auch nachts schon mal dienstlich aufstehen muss. Macht schon 80 Überstunden. 2 Fahrten im Jahr, mach also schöne 160 Überstunden. Nur her damit!

sofawolf
6 Jahre zuvor

Diese Mehrbelastung kann man nicht mit Geld ausgleichen; diese Mehrbelastung kann man nur durch Entlastung (Stundenreduzierung) verringern! Das ist ja mein Reden.

Andererseits traue ich den Zahlen nicht ganz. Viele Beschäftigte in Nicht-Lehrerberufen machen doch viele (unbezahlte) Überstunden. 2 Stunden mehr wöchentlich klingt daher für mich gar nicht so dramatisch. Ich denke, es ist noch viel mehr. Gefühlt sitze ich zu Hause noch mal die gleiche Zeit an schulischen Dingen wie in der Schule (ja, etwas übertrieben und von vielen Faktoren abhängig).

mississippi
6 Jahre zuvor

Bei dieser Anwesenheitspflicht würde auch deutlich sichtbar, dass der Gymnasiallehrer mit der Kombi Deutsch/Englisch seine Arbeitszeiten schneller überschreitet als bei der Kombi Mathe/Sport zum Beispiel. Es wundert mich immer wieder, dass das niemanden stört. Oder bekommen die Sprachenlehrer Korrekturzeiten angerechnet?

drd
6 Jahre zuvor

Lauter Rechenkünstler. Je mehr Rechenkunst, umso mehr Kleingeistigkeit. Ihr wollt wirklich einen Bürojob?

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  drd

JA – als Unterrichtsvollstreckungsbediensteter entsprechend der Eingruoppierung. Der pädagogische Eros ist eine in die Jahre gekommene Hure, die gerne einen Platz am warmen Ofen hätte.

Papa 51
6 Jahre zuvor

Im Focus, der sich ebenfalls der Studie widmet, sind die Leserbriefe erschreckend voll von Hohn und Spott über die Lehrer.
Einen fand ich jedoch bedenkenswert, weil er auf etwas aufs Korn nimmt, was mir an manchen Lehrern auch nicht so gut gefällt.

“…wie hat es noch ein schlauer Mensch gesagt. Entweder ist man engagierter Lehrer oder man ist für die Inklusion!”

https://www.focus.de/familie/schule/es-muss-mehr-luft-ins-system-neue-studie-warnt-vor-ueberlastung-so-viel-arbeiten-lehrer-wirklich_id_8391495.html

mississippi
6 Jahre zuvor

@ Papa51: Danke für den link. Jeder Lehramtsstudent sollte die Scheiße hinwerfen.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Machen doch schon alle außer denen, die keine Alternative haben.

Im übrigen gehen so 10 bis 15% auf dem Weg von der Erstimmatrikulation bis zum Ende des Vorbereitungsdienstes verloren. Also jeder Siebte lehramtsstudent kommt niemals an einer Schule an.