Gedicht über Blumen und Frauen wird von Studenten als sexistisch empfunden

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Nach einer heftigen öffentlichen Diskussion entscheidet die Alice Salomon Hochschule heute in Berlin, was mit einem angeblich sexistischen Gedicht auf ihrer Fassade passieren soll. Angehörige der Hochschule hatten moniert, das Gedicht des Schweizer Lyrikers Eugen Gomringer könne Frauen gegenüber als diskriminierend aufgefasst werden.

Das ist das als sexistisch empfundene Gedicht.                                            Foto: Alice-Salomon-Hochschule Berlin

Zunächst hatte es eine Online-Abstimmung unter den Hochschulangehörigen gegeben. Nun will der Akademische Senat abschließend entscheiden, ob das Gedicht bleibt, übermalt oder ergänzt wird. Der Fall hatte international Aufsehen erregt. Die Schriftstellervereinigung Deutsches PEN-Zentrum warnte vor Zensur.

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Dass Gedicht „avenidas“ von Eugen Gomringer lautet: „avenidas / avenidas y flores / flores / flores y mujeres / avenidas / avenidas y mujeres / avenidas y flores y mujeres y / un admirador“ (alleen / alleen und blumen / blumen / blumen und frauen / alleen / alleen und frauen / alleen und blumen und frauen und / ein bewunderer).

Die Alice Salomon Hochschule im Berliner Stadtteil Hellersdorf ist eigenen Angaben zufolge mit 3700 Studierenden die deutschlandweit größte staatliche Hochschule für Soziale Arbeit, Gesundheit und Erziehung. dpa

Ein Maulkorb für die Kunst? Schriftsteller lehnt Übermalung seines Gedichts an Hochschulfassade ab

 

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7 Kommentare
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xxx
6 Jahre zuvor

Bei Soziologinnen muss man heutzutage leider mit allem rechnen. Andererseits werden dort auch Menschen ausgebildet, die später mit Menschen arbeiten. Ich hoffe, dass sie im Berufsleben vernünftig werden.

Laut Homepage ist die Hochschule extrem durchgegendert mit zwei direkten Professuren und mindestens acht Professuren, die sich zumindest teilweise um Genderforschung kümmern, übrigens ausschließlich Frauen. Da ich schon genug Schlechtes über die Genderfans gelesen habe, wundern mich die Proteste über das Gedicht überhaupt nicht mehr.

Die Hochschulleitung sollte mal den Mut haben, und den Protestierenden versprechen, das Gedicht zu entfernen, wenn die Studierenden zweifelsfrei nachweisen, dass das Gedicht sexistisch ist. Dazu gehört eine vernünftig durchgeführte Studie mit vernünftiger Auswertung. Die Beweislast liegt bei den Studierenden, emotionales Geschreie wie sehr wahrscheinlich bei der Umfrage gilt nicht.

Luk
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

„Emotionales Geschreie“ hat leider auf vielen Gebieten die Oberhand gewonnen und den Verstand ins Abseits geschickt.

mississippi
6 Jahre zuvor

Probleme gibt es…Kopfschüttel.

Kylling
6 Jahre zuvor

Armselig, engsternig, borniert.

Genderwahn at its best.

Küstenfuchs
6 Jahre zuvor

Mir fällt zu dem Gedicht alles mögliche – auch für den Autor wenig schmeichelhafte – ein, aber warum um alles in der Welt sollte es sexistisch sein?
Das ist schlicht dummes Zeug!

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor

Das kommt bei einer Indoktrination durch eine Ideologie heraus, der verdrehte Blick auf die Realität mit seiner soziopathischen Wahrnehmung der Realität.

Kpt. Uwe Koch
5 Jahre zuvor

…was wird demnächst noch verboten???? ich erlebe ähnliches am 22.April in einem öffentlichen Gebäude in Eutin, da ging es um ein Kunstobjekt, welches auf latente Kriegsgefahren verwies.
Nach einem „Wink “ einer Behördenangetellten mit dem Verweis auf „Pietätsgefühle“ wurde es entgegen dem Urteil der Künstlerjuri, diese hatte der Ausstellung des Objekts einstimmig zugestimmt, von der Vorsitzenden des „Föderverein bildende Kunst Ostholstein“ entfernt.
Brandgefährliche Entwicklung das Ganze ….