„Große Zumutung und Belastung“ – Tonne hält an geplanten Lehrerabordnungen fest

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HANNOVER. Erstmals hat sich der neue niedersächsische Kultusminister zu einem Austausch mit den Bildungsverbänden getroffen. Dabei ging es unter anderem um Entlastungen von Lehrkräften und Schulleitungen. Der GEW und der FDP gehen die Vorschläge nicht weit genug.

Neue Schulmöbel können Schadstoffe freisetzen. Foto: hpeguk / flickr (CC BY 2.0)
Der Lehrermangel führt nach wie vor zu viel Unmut. Foto: hpeguk / flickr (CC BY 2.0)

An den Schulen in Niedersachsen werden auch im zweiten Halbjahr Lehrer «in erheblichem Umfang» an andere Schulen abgeordnet. Das kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne  an. Ihm sei klar, dass dies eine große Zumutung und Belastung für alle Lehrkräfte sei, sagte der SPD-Politiker in Hannover. Genaue Zahlen konnte Tonne noch nicht nennen.

«Wir stellen jetzt noch quasi täglich neue Lehrkräfte ein.» Er hoffe, dass sich die Situation im Sommer normalisiere. Seine Vorgängerin Frauke Heiligenstadt (SPD) stand nach den Sommerferien in der Kritik, weil sie Hunderte Gymnasiallehrer kurzfristig zum Aushelfen an Grundschulen geschickt hatte. Dort hatten mehr als 150 Stellen nicht besetzt werden können.

Das neue Halbjahr startet nach den Zeugnisferien am 5. Februar, bis zu diesem Tag hofft das Land auf Neueinstellungen. Vor Weihnachten wurden die Gymnasien darüber informiert, wie viele Unterrichtsstunden sie gegebenenfalls abgeben müssen. «Selbstverständlich sind die Gymnasien auch an ihrer Schmerzgrenze», räumte der Minister ein.

Nach Angaben des niedersächsischen Philologenverbandes muss an den Gymnasien derzeit in Einzelfällen Unterricht gekürzt werden oder er fällt sogar ganz aus. «Es betrifft besonders die musischen Fächer, aber auch Erdkunde oder Religion», sagte Verbandschef Horst Audritz. Seit den Sommerferien wurden nach seinen Angaben 1600 Lehrkräfte von 260 Gymnasien an andere Schulen geschickt, davon knapp die Hälfte an Grundschulen. «Manche von ihnen wurden nur für Aufsichten eingesetzt», kritisierte er. So etwas soll laut Tonne im kommenden Halbjahr nicht passieren.

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Nichts anderes als ein Trostpflaster?

Bei einem Gespräch mit den Spitzen der niedersächsischen Bildungsverbände standen am Donnerstag auch Entlastungen für Lehrkräfte und Schulleitungen auf der Tagesordnung. So müssen sich vom 1. März an die Leiter von rund 1900 Grundschulen und kleinen Schulen im Land nicht mehr um die Formalitäten bei der Einstellung pädagogischer Mitarbeiter kümmern. «Das ist ein Zeitfresser», sagte der Minister. Verwaltungsaufgaben soll zunehmend zentral die Landesschulbehörde übernehmen.

Die GEW begrüßte die Entlastung der Lehrer von Verwaltungstätigkeiten. Landeschefin Laura Pooth sagte: «Letztlich darf dieser Schritt jedoch keinesfalls die Novellierung der Arbeitszeitverordnung mit spürbaren Entlastungen für Lehrkräfte ersetzen.» Andere Bundesländer bezahlten die Lehrer außerdem jetzt schon besser.

Der Bildungsexperte der FDP-Fraktion im Landtag, Björn Försterling, bezeichnete die von Tonne vorgeschlagenen Entlastungen als «nichts anderes als ein Trostpflaster». Notwendig sei eine neue Arbeitszeitverordnung. «Auch bei der Bezahlung für alle Lehrer nach A 13 und damit einhergehend die Mindestbezahlung der Schulleiter nach A 14 sollten sich CDU und SPD an ihre Versprechen aus dem Wahlkampf erinnern», sagte der FDP-Abgeordnete.

In diesem Jahr soll Kultusminister Tonne zufolge ein Zeitplan für weitere Schritte hinsichtlich der Arbeitszeit und des Gehaltsgefüges der Lehrkräfte erstellt werden. Konkrete Zusagen machte er aber noch nicht. dpa

Lehrermangel-Chaos – Kurzfristige Abordnungen von Kollegen noch nach Schuljahresbeginn setzen Stundenpläne außer Kraft

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88 Kommentare
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Emil
6 Jahre zuvor

Nun ja, scheint doch deutlich mehr Gymnasiallehrer im Vergleich mit den Lehrern anderer Schulformen zu geben. Warum nur?
Wenn die Gymnasiallehrer jetzt vollständig im Grundschulunterricht („und nicht nur zur Pausenaufsicht“) eingesetzt werden, merken die Kollegen wenigstens mal, dass die Ursachen für den sinkenden Lernstand nicht bei den Grundschulkollegen liegen! Oder schimpfen sie dann auch auf ihre eigenen Kollegen, die doch so überdurchschnittlich klug und fleißig sind? (Ironie!?)
Im Ernst, vielleicht ist es ganz gut, dass der Berufsstand der Gymnasiallehrer mal mit der Realität in den Grundschulen in Kontakt kommt. Das birgt vielleicht die Chance, deren Vorurteile abzubauen….

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Würden Sie das für Ihre eigenen Kinder wollen?

Klugheit und Fleiß hat nichts mit einer Eignung für den einen oder anderen Beruf zu tun. Einen Allgemeinmediziner oder dar einen Spezialisten machen sie doch auch nicht zwangsweise zum Kinderarzt.

Und jetzt auch mal ernsthaft: Ein kurzzeitiger Schulformwechsel auf Hospitationsbasis könnte wirklich etwas bringen. Dazu gehört aber auch die Korrekturphase. Ich bin gespannt, wie lange die Korrektur zweier Leistungskursklausuren Deutsch im Vergleich zu allen Klassenarbeiten, Tests usw. eines Halbjahres in Klasse 4 in Deutsch/Rechtschreibung mit derselben Schülerzahl dauert. Ebenso auch mit anderen Fächern. Aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit mal ohne spezielle Arbeiten wegen Inklusion o.ä.

palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Warum sollen denn die Aufgaben der Inklusion ausgespart werden, wo gerade in Ndsalle iKinder Lernen in den Grundschulklassen geschult werden,täglich Zieldifferenzen Unterricht benötigen, Dokumentation, Förderpläne und anderes zum Alltag gehören. Auch die Kontrolle jeglicher Hausaufgabe und genaue Korrektur quasi jedes Schriftzeichens in Klasse 1 gehören dazu.
Wer Äpfel mir Birnen vergleicht, kann Kerngehäuse oder Schale betrachten, sollte aber jeweils den gleichen Aspekt in Betracht ziehen.

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  palim

30 x einen Satz genau korrigieren und 30 x einen bis zu 10- und mehrseitigen Aufsatz genau korrigieren ….. ja, palim sagt es ja selbst, Äpfel mit Birnen vergleichen.

Oder meint palim, Aufsätze an Gymnasien werden nicht genau korrigiert, sondern mal eben so, also irgendwie „schlampig“?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

mehrseitig din a4 in kleiner schrift werden palims aufsätze nur selten sein und selbst wenn wird es auf den tiefgang des inhalts kaum ankommen.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  palim

Sie und andere schimpfen immer darüber, dass die Gymnasien die Inklusion verweigern. Um also die Arbeit zu vergleichen, muss man sich zwingend auf die Äpfel beschränken. Inklusion lernbehinderter Kinder gehört eindeutig nicht dazu, die Korrektur jeder Hausaufgabe jedes Kindes nur, wenn grundschullehrer wie sie, palim, dienstrechtlich dazu verpflichtet sind. Sonst vergleichen wir nämlich nicht Äpfel mit Birnen, sondern eher einen riesigen Sack (wahrscheinlich kleiner) Grundschuläpfel mit einem einzigen (wahrscheinlich großen) Gymnasiumsapfel.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

xxx schrieb: „Sonst vergleichen wir nämlich nicht Äpfel mit Birnen, sondern eher einen riesigen Sack (wahrscheinlich kleiner) Grundschuläpfel mit einem einzigen (wahrscheinlich großen) Gymnasiumsapfel.“

Schönes, treffendes Bild.

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Dann sind die abgeordneten Gymnasiallehrer sicher dankbar für die Verringerung ihrer Arbeitsbelastung ;-). Eigentlich könnten dann doch noch mehr rüberkommen, den Grundschulen fehlen ja bekanntlich die Lehrer.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Irgendwann merken auch die letzten, dass sie ein Spiel spielen, das es gar nicht mehr gibt. (Peter Handke)

sofawolf
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@ xxx, genau!

Es war übrigens palim, die meinte, wer nicht selbst an einer Grundschule arbeite, könne sich auch kein kompetentes Urteil über die Arbeit an einer Grundschule leisten.

So muss dann im Umkehrschluss auch gelten, dass sich kein kompetentes Urteil über die Arbeit an einem Gymnasium erlauben kann, wer nicht an einem Gymnasium arbeitet.

Gegenseitiges intensives Hospitieren (und Mitmachen !) könnte womöglich wirklich helfen.

Emil
6 Jahre zuvor

Es geht hier nicht um Hospitation, sondern die Abordnung von überzähligen Gymnasiallehrer an die völlig unterbesetzt Grundschulen. Und wer lesen kann, ist klar im Vorteil 😉

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Sie beziehen sich hoffentlich auf sich selbst und meinen Kommentar.

Meine Vorurteile gegenüber Grundschullehrer basieren auf Erfahrungen an der Universität, genauer die laut der Studenten ach so schweren, im Vergleich zu den Sek ii-Lehrern und Diplomern fast schon lächerlich einfachen fachwissenschaftlichen Veranstaltungen.

Sie lieber Emil, scheinen aber mindestens genauso große Vorurteile gegenüber den Studienräten zu haben. Die Heterogenität an den Gymnasien wird auch immer größer, Elite ist da nicht mehr unter sich. Früher war einmal Volksschule und „die Elite“ am Gymnasium, heute bzw. perspektivisch bald ist eher Volksschule (= Gymnasium) und „der Rest“ an Real-/Haupt-/Sekundar-/Mittel- usw. schulen. Problematisch daran ist, dass die Gymnasien in der Regel zur allgemeinen Hochschulreife führen sollen, nicht zum mittleren Schulabschluss o.ä.

Also nochmal: Eine Hospitation könnte helfen, eine aus personalnot von oben erzwungene Abordnung führt zu maximal Dienst nach Vorschrift ohne den Idealismus, den Sie und palim für zwingend erforderlich halten.

Aus reiner Neugier: Wie viel kriegt ein Grundschullehrer in zwei bis drei Zeitstunden im Fach Deutsch korrigiert? So lange dauert die Korrektur einer einzigen lk-klausur in Deutsch. Das multipliziere man dann noch mit 20-25.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Es geht auch gar nicht um Korrekturen, es geht nicht um einzelne Förderstunden, um Aufsicht oder darum, dass sich einzelne KollegInnen, die während des laufenden Schuljahres für ein knappes Halbjahr mit wenigen Stunden in die Grundschulen abgeordnet fühlten nicht günstig oder nicht nach ihren Vorstellungen eingesetzt waren.
Es geht darum, dass es Schulen gibt, die weit unter 100% liegen und den Unterricht nach Stundentafel nicht erteilen können, in diesem Fall Grundschulen in Niedersachsen.
Zusätzlich benötigen die Schulen Stunden für die Inklusion, da es FöS mit Schwerpunkt L in Nds. im Grundschulbereich nicht mehr gibt und auch dafür nicht genüg Förderschullehrer, sodass die Schulen die pauschalen 2 Std. pro Woche pro Klasse, mehr ist es nämlich nicht, nicht erhalten.

Bisher mussten HS und RS häufig abordnen, Gym waren außen vor. Da es aber immer weniger HS und RS gibt, können von diesen Schulformen keine Stunden mehr an die Grundschulen gehen. Stattdessen heißen die Schulformen nun anders UND Gymnasien sind nun AUCH mit im Abordnungs-Karussell.
Obwohl es also schon LANGE Mangel in der Grundschule gab und KollegInnen der HS/RS schon seit über 10 Jahren in die Grundschulen abgeordnet wurden, wurde der Mangel nicht anderweitig aufgefangen oder gegengesteuert. Durch weitere Bedinungen hat sich dieser Mangel an Grundschullehrkräften nun drastisch verstärkt, nicht nur, aber auch in Nds.
Eine der Alternativen war es schon im Sommer, Gymnasiallehrkräfte an die IGS zu schicken und Lehrkräfte der IGS an die Grundschule. Das bedeutet aber, dass an allen 3 Schulen Stundenpläne zu koordinieren sind. Die andere Alternative war, die Gymnasiallehrkräfte direkt in die Grundschulen zu schicken.

Wenn nun gefragt wird: „Wollen Sie das für Ihre Kinder (am Gymnasium)?“ muss man auch fragen, was die Alternative ist, und sagen: „Wollen Sie das für Schüler (innerhalb der Grundschule)?“
Bekommen die Grundschulen keine Abordnungen anderer Schulen, müssen sie den Unterricht dennoch irgendwie auffangen, das ist aber nicht so einfach:
– Eine Vertretungsreserve durch Lehrkräfte gibt es nicht.
– Der Unterricht kann über Mehrarbeit der Grundschullehrkräfte nicht aufgefangen werden, da die Lehrkräfte den kompletten Vormittag schon in den Klassen unterrichten und sich ja nicht klonen können.
– Neu eingestellte Lehrkräfte gibt es nicht genügend, obwohl Stellen ausgeschrieben sind, können Stellen für Grundschule-Deutsch nicht besetzt werden. Auch Stellen mit der Fachauswahl „beliebig“ bleiben offen.
– Vertretungsstellen (für Feuerwehrlehrkräfte) gibt es zwar, können aber nicht besetzt werden, da es nicht genügend Bewerber gibt.
Die Grundschulen können also eine odere mehrere ihrer Vollzeitlehrstellen nicht besetzen, damit fehlt eine Klassenleitung sowie Fachlehrerstunden.

Vertretung für den Alltag und kurzfristigen Ausfall ist an Grundschulen in Nds. so organisiert, dass pädagogische Mitarbeiter mit sehr unterschiedlicher Qualifikation die „Aufsicht“ in Klassen führen. Da geht es nicht um Studierende oder Quereinsteiger, sondern um pädagogisch mehr oder weniger versierte Menschen (die, das sei angemerkt, zu sehr geringem Lohn eine sehr wertvolle Arbeit erbringen). Die Materialien und Aufgaben für Vertretungsstunden müssen von einer Lehrkraft vorbereitet werden, sodass die Kinder unter Anleitung und Aufsicht der pädagogischen Mitarbeiterin arbeiten können.
Dieses „Modell“ wird nun ausgedehnt, also zur Dauereinrichtung.
Vielleicht sollte im nächsten Zeugnis für diese Fächer dann keine Bewertung stehen, sondern besser ein „nicht erteilt“?

Und da bleibt die Frage: Wollen Sie das für die Kinder in Klasse 1-4, in einem Alter, in dem die Kinder Schule beginnen und lesen, schreiben und rechnen erst einmal erlernen müssen, wie auch Herangehensweisen, den Umgang mit Büchern/ Arbeitsmaterialien überhaupt, Methoden u.a.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Die einen nennen es Vorurteil, die anderen Erfahrungswerte.

Nur werter @xxx, ich finde es ja prinzipiell nett, dass Sie sich noch an ihre Studienzeit zurück erinnern können. Tempi passati – Willkommen im 21. Jahrhundert. Die Ausbildung und nicht nur die Ausbildungszeit der Kollegen und Kolleginnen der Primarstufe hat sich geändert. Was sich nicht geändert hat, ist die tatsache, dass das Berufsbild Primarstufen-Lehrkraft einen bestimmten Typus Mensch anspricht/anlockt. Und dieser Typus unterscheidet sich eindeutig von Lehrkräften der SekI+II. Um es einfach zu machen, die einen wollen Kinder unterrichten, die anderen ihre Fächer.

Warum aber Leute aufgrund unterschiedlicher Motive bei der Wahl ihres Berufes hinsichtlich der Entgelteingruppierung unterschieden werden sollen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Außer ich schlussfolgere, dass Räte die ihrem Hobby nachgehen – also ihr Fach unterrichten – weniger bekommen müssten.

Spannend an der Gehaltsstrukturdebatte ist für mich letztendlich der Aspekt, dass es scheinbar nur zwei Gruppen von Lehrkräften gibt. Auf der einen Seite die unterbezahlten Lehrkräfte an GS und auf der anderen die überbezahlten an den Schulen der Sekundarstufen I und II. Dass ein erheblicher Teil der Lehrkräfte an Schulen der Sekundarstufe I, die die Jahrgänge 5 bis 10 an allgemeinbildenden Schulen unterrichten, ebenfalls lediglich zu den Bedingungen der Primarstufe besoldet/vergütet wird, geht in der Diskussion vollkommen unter. Und dieser Teil der Lehrerschaft umfasst einen nicht unerheblichen Anteil an der Gesamtlehrerschaft.

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht!
Ich gehe auch ganz stark davon aus, dass diese Lehrergruppe ebenfalls A13 bekommt, es heißt bei der GEW auch A13 für alle.
Etwas anderes ist für mich völlig undenkbar!!! Aber in der Diskussion geht es tatsächlich unter, leider.

Emil
6 Jahre zuvor

Ich verstehe das nicht, Sie sprechen schon wieder von Hospitation. Der Artikel spricht aber von Abordnung. Das ist etwas völlig anderes.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

ich schreibe über Hospitation und einen Mehrwert für alle, Tonne von einer Abordnung und ins kalte Wasser werfen. Wenn Sie das Peh haben, eine unmotivierte Abordnung mit ausschließlich Dienst nach Anweisung zu bekommen, dann Prost Mahlzeit. Sie werden durch so einen Lehrer mehr Arbeit haben als ohne. Am meisten leiden darunter die Kinder, weil ein großer Teil des Ihrer Meinung nach notwendigem wie z.B. die immerwährende Korrektur aller Hausaufgaben, Materialschlachten ohne Ende dienstrechtlich unter pädagogischer Freiheit laufen.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Wenn ich eine unmotivierte Abordnung habe, erteilt sie den Unterricht, der zugewiesen wurde und gibt diesen Unterricht – wie sonst an der anderen Schule ja auch, selbst wenn sie dort „unmotivierte Lehrkraft“ ist.

Wenn ich keine Abordnung habe, kann der Unterricht nicht erteilt werden.
Dann habe ich eine oder mehrere Klassen, die die komplette Woche ohne Lehrkraft sind.

Emil
6 Jahre zuvor

Um Ihre Neugier zu stillen, die Korrektur eines Aufsatzes dauert mindestens. eine Stunde. Das multiplizieren Sie dann bitte mit 28-30. Dazu rechnen Sie bitte die Korrekturen aus den anderen zahlreichen Fächern, die 28 Unterrichtsstunden (Gymnasiallehrer unterrichten weniger und haben weniger Fächer/Kurse, oder) mit sich bringen.
Ganz ehrlich, ich bin diese Rechnerei leid.

Die Aussage des Artikels besagt, dass der Lehrermangel in den Grundschulen nach wie vor so groß ist, dass weiterhin die im Verhältnis gut besetzten Gymnasien abordnen müssen.
Dass Sie meinen, Ihre Kollegen würden dann nur Dienst nach Vorschrift machen, ist eigentlich eher traurig. Schließlich sollten diese Lehrer ihren Unmut ja nicht an den Kindern auslassen, oder???

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

ehrlich geschrieben kann ich mir nicht vorstellen, dass die Korrektur eines Aufsatzes in Klasse 4, der kaum mehr als 100-150 Wörter umfassen dürfte, auch nur 30 min dauern kann. Deswegen auch die Hospitation. Mathematik sollte in maximal 5-10 min pro Arbeit korrigierbar sein.

Dienst nach Vorschrift kann im Extremfall vorkommen, die Regel wird Dienst nach bestem Wissen und Gewissen sein. Ob das gut genug oder sogar gut ist, steht auf einem anderen Blatt.

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ihre Zeitschätzung zeigt lediglich, dass Sie auch nicht ansatzweise eine Vorstellung von der Arbeit in der Grundschule haben….

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Dann klären Sie mich bitte auf. Ich finde es halt wenig plausibel, über jedes einzelne Wort in einem Aufsatz eines Grundschulkindes 30 Sekunden nachdenken zu müssen. Intellektuell hochtrabende Texte sind nicht zu erwarten; Rechtschreibung bzw. Grammatik sind von der Kategorie entweder richtig oder falsch und damit vergleichsweise einfach zu korrigieren. Theoretisch vorstellen kann ich mir noch, dass Sie für jeden Schüler noch einen detaillierten und individuellen Notenkommentar verfassen. Das kostet viel Zeit, besonders, wenn das verpflichtendes Dienstgeschäft ist. Ich hoffe, der Kommentar wird auch gelesen und verstanden.

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Es reicht in der GS nicht, einfach falsch drunter zu schreiben. Da müssen Sie schon Verbesserungen vorschlagen, Wortwahl und Satzbau korrigieren, etc.
Wenn Sie die manchmal sehr verqueren Sätze und Texte (es sind die ersten im Leben der Grundschulkinder) lesen würden (wenn sie denn überhaupt lesbar sind), wüssten Sie was jeder Grundschulkollege meint. Da Sitz man an den kurzen Texten oft sehr lange um überhaupt zu verstehen, was die Kinder meinten und um genau die Verbesserungsvorschläge zu machen, die etwas bringen aber trotzdem nicht dazu führen, dass das Kind nie mehr schreiben will. Das geht oft sehr ins Detail, ist mühsam, anstrengend und zeitraubend. Und dann noch der selbstverständliche ausführliche Kommentar und der Abgleich Dr geübten Kriterien mit dem tatsächlich geschriebene. Da ist eine Stunde nix!
Mit einfach richtig oder falsch ist in Dr Grundschule rein Gratuliere nicht erledigt!
Im übrigen sind die Texte der guten, künftigen Gymnasialkindr am leichtesten zu korrigieren. Da stehen nämlich wirklich mal ein paar sinnvolle, verständliche Söhne hintereinander. Damit ist man dann schnell durch.

Emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Blödes Textvrbesserungsprogramm, es sollte heißen rein gar nichts statt Gratuliere und natürlich Sätze statt Söhne….

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Danke für die Erläuterungen. Ob in gymnasialen Aufsätzen tatsächlich ein paar sinnvolle SÖHNE hintereinander stehen, wage ich zu bezweifeln. Lang lebe die Autokorrektur ;-).

ysnp
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

So ist es, Emil. Am längsten braucht man immer für die Texte der schwachen Kinder. Manchmal muss man diese erst einmal rechtschriftlich richtig abtippen und dann korrigieren. Nicht umsonst gibt es in der Grundschule Methoden wie immer eine Zeile auslassen oder die rechte Seite auslassen, damit der Lehrer seine Kommentare und Verbesserungsvorschläge sozusagen textnah dazuschreiben kann.

xxx: Tut mir Leid, Sie haben wirklich eine falsche Vorstellung, wie Korrekturen in der Grundschule laufen.

unverzagte
6 Jahre zuvor

@xxx haben sie deutsch in der gs unterrichtet? ihrem vorstellungsvermögen entsprechend scheint dies so gar nicht der fall zu sein: insbesondere beim phantasiefördernden, freien schreiben entwickeln kinder eine enorme stofffülle, die stets die zentrale frage berücksichtigen sollte, welcher idee das kind vor der verschriftlichung folgte bzw. welche logik in seinem handlungsverlauf sichtbar wird bevor eigene verbesserungsvorschläge angemerkt werden. sicher wäre das auch in 3o min zu schaffen, aber dann sollte man sich doch besser keinen geisteswissenschaftlichen unterricht anmaßen.

F. H.
6 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

Von jemandem, der Deutsch in der GS unterrichtet, wünsche ich mir, dass weniger lax mit der Rechtschreibung (Groß- und Kleinschreibung) umgegangen wird. Eigentlich wünsche ich mir die kleine Mühe, zu der auch die Schüler angehalten werden (sollten), von allen Lehrern.
Wenn Sie keine Lehrerin sind, brauchen Sie sich nicht angesprochen zu fühlen, auch wenn ich bei jedem eine halbwegs korrekte Rechtschreibung schätze.

unverzagte
6 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

liebEr F.H.: der wunsch ist ansatzweise nachvollziehbar und bleibt hier dennoch unberücksichtigt, da ich mir wünsche, wir würden uns diesbezüglich an anderen sprachen orientieren.

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  unverzagte

@UNVERZAGTE
SO HAT DOCH JEDE MIT LATEINISCHEN BUCHSTABEN GESCHRIEBENE SCHRIFTSPRACHE EINE EIGENE ORTHOGRAPHIE; UM DAS ERLERNEN DES SCHREIBENS ZU VEREINFCHEN:
So sähe übrigens ein mittelalterlicher Text im lateinischen Schriftbild aus.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor

Unabhängig von der inhaltlichen Diskussion freut es mich, dass News4Teachers die dpa-Zusammenfassung der Aussagen des nds. Kultusministers, die ich an anderer Stelle als Einzellinks anderer (schnellerer) Quellen zusammengesucht hatte, veröffentlicht. Danke dafür!

mississippi
6 Jahre zuvor

Ich verstehe das alles nicht:
1. Wenn das Grundschulpädaggogikstudium so einfach ist im Vergleich zum Gymnasiallehramt, warum fehlen dann überall Grundschullehrer im Gegensatz zu Gymnasiallehrern?
2. Wenn die Arbeit des Grundschullehrers so wenig zeitaufwendig ist im Vergleich zur Arbeitszeit der Gymnasiallehrer, warum fehlen sie überall?
3. Warum sind die sich hier beklagenden Philologen nicht Grundschullehrer geworden? Ihr Leben wäre viel leichter gewesen?
4. Warum gibt es immer noch begrenzte Studienplätze für Grundschullehrer? Das Ansehen derselben, WIE MAN HIER LIEST, ist ja offensichtlich unter dem der anderen Lehrer. Warum sollte jemand mit einem Abischnitt von 1,8 oder 2,0 dann noch Grundschullehrer werden? Kein Wunder, dass sich das niemand antun will.

mississippi
6 Jahre zuvor

@ Emil: Das Textverbesserungsprogramm ist knuffelig.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor

Der nds. Philologenverband meldet heute das hier:

„In einem Schreiben an Kultusminister Tonne haben wir vor zwei Wochen nochmals gegen die erheblichen Abordnungen von Gymnasien an andere Schulformen, insbesondere auch an Grundschulen, protestiert und auf die unzumutbaren Belastungen für die Lehrkräfte und die Auswirkungen auf die Unterrichtsversorgung hingewiesen, die Kürzungen des Pflichtunterrichts einschließlich des Förderunterrichts und Ganztagsangebots an vielen Gymnasien unvermeidbar machen.

In einem weiteren Gespräch vor einer Woche haben wir dem Minister auch und insbesondere noch einmal eindringlich den Unmut in den Kollegien dargestellt, wenn eine abgeordnete Lehrkraft an der Grundschule als zweite Lehrkraft oder für Aufsichten oder Betreuungen am Nachmittag oder im Kindergarten eingesetzt wird, während am Gymnasium der Pflichtunterricht gekürzt wird oder ausfällt. Hier waren wir jetzt erfolgreich: Der Minister hat die Landesschulbehörde endlich angewiesen, dies zu unterbinden.

Wir konnten erreichen:

die Gymnasiallehrer sollen grundsätzlich nur für die ‚reine Unterrichtserteilung‘ an Grundschulen eingesetzt werden
der Einsatz soll nur in den Klassenstufen 3 und 4 erfolgen
er soll möglichst nicht fachfremd erfolgen
Gymnasiallehrer sollen nicht für Betreuungsangebote in den Randstunden eingesetzt werden“

http://phvn.de/

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Beudeutet im Umkehrschluss:

– Die Grundschullehrerinnen müssen generell das 1. und 2. Schuljahr führen und dort jeglichen Fachunterricht schultern, in dem die Anforderungen an Erziehung und Unterrichtsgestaltung weit höher sind.
– Die Grundschulkolleginnen müssen den Sprachförderunterricht in den Kindergärten übernehmen, der ebenfalls hohe Anforderungen an Gestaltung stellt, da die SuS ja noch jünger sind.
– In Ermangelung von Lehrkräften müssen Förderstunden, so es sie überhaupt an Grundschulen gibt, gestrichen werden. Somit erhält weder ein gymnasiales noch ein anderes Kind Förderung in der Grundschule zu einem Zeitpunkt, wo Grundsätzliches vermittelt wird.
– Es wurde schon angekündigt, dass der Sprachförderunterricht im Sommer gestrichen werden soll – er findet angesichts des Lehrermangels ohnehin kaum regelmäßig statt. Woher die KiTa die Erzieherinnen nehmen soll, ist unklar. Dann findet eben keine Sprachförderung vor der Einschulung statt. Das baden die Grundschullehrerinnen dann auch aus, da den Kindern, die Sprachförderung erhalten sollten, diese verwehrt wird und sie mit noch größerer Benachteiligung eingeschult werden müssen.
– In Ermangelung von Leherkräften müssen in den Grundschulen Quereinsteiger oder Vertretungskräfte eingesetzt werden, die von den Grundschullehrerinnen zu betreuen sind. Dies können aus anderen Berufen/ Studiengängen ohne pädagogischen Anteil stammen oder aber Studierende des Lehramtes in frühen Semestern sein.
– Da diese Vertretungskräfte auch nicht verfügbar sind, werden pädagogische Mitarbeiterinnen auch langfristig für die Unterrichtsversorgung eingeteilt, deren Unterricht die Grundschullehrerinnen planen und ausarbeiten müssen.
– Die Grundschulkolleginnen müssen sämtliche Aufgaben rund um die Inklusion auf sich nehmen.

Danke Philologen!
und
Danke Herr Tonne!
Verstehen Sie das unter „Attraktivitätspaket“ für die Lehrkräfte an Grundschulen?

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Da können Sie so lange schimpfen wie Sie wollen. Es bleibt dabei:
„- die Gymnasiallehrer sollen grundsätzlich nur für die ‘reine Unterrichtserteilung’ an Grundschulen eingesetzt werden
– der Einsatz soll nur in den Klassenstufen 3 und 4 erfolgen
– er soll möglichst nicht fachfremd erfolgen
– Gymnasiallehrer sollen nicht für Betreuungsangebote in den Randstunden eingesetzt werden”

Und Sie und Ihre Kolleginnen dürfen sich jetzt fragen, warum der Minister so entschieden hat, obwohl er ganz sicher auch um die Situation an den Grundschulen weiß.

Ich wiederhole mich und sage noch einmal: Alles andere ist der Öffentlichkeit nicht mehr vermittelbar. Speziell jenen Eltern nicht, die Kinder sowohl auf der Grundschule als auch auf dem Gymnasium haben – und wo dann im blödesten Fall der Deutschunterricht des Gymnasial-Kindes ausfällt, weil der Gymnasiallehrer als Zweitkraft im Reli-Unterricht des Grundschul-Kindes sitzt.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

„Und Sie und Ihre Kolleginnen dürfen sich jetzt fragen, warum der Minister so entschieden hat, obwohl er ganz sicher auch um die Situation an den Grundschulen weiß.“

Ja, das frage ich mich.

Vermittelbar ist auch nicht, dass die Klassenlehrkraft eine Vertretungskraft ohne Uni-Abschluss ist, die die Klasse leitet und die Hauptfächer unterrichtet.
Aber das merkt ja keiner.
Der Protest der Gymnasien ist so groß, weil sie schlichtweg Unterricht streichen.
DAS kann an Niedersächsischen Grundschulen nicht passieren, weil ja immer die pädagogischen MitarbeiterInnen zur Not eingesetzt werden und die Grundschulkolleginnen auch das doppelte Deputat Unterricht vorbereiten dürfen.

Aber der Philologenverband weiß offenbar, Medien und Minister besser zu nehmen als sämtliche anderen Verbände… und Herrn Tonne sind die Zahlen wichtiger, als alles andere.

Ich frage mich auch , wie ein SPD-Minister (innerhalb einer GroKo) so deutlich die CDU-Forderungen umsetzen kann.

Im übrigen zeigt Ihr Beitrag deutlich, dass Sie von Inklusion und „Zweitkraft im Unterricht“ keinen blassen Schimmer haben.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

1. Palim schrieb: „Der Protest der Gymnasien ist so groß, weil sie schlichtweg Unterricht streichen.“
Korrekt muss es heißen: „Der Protest der Eltern ist so groß, weil die Gymnasien schlichtweg Unterricht, auch in den Hauptfächern, streichen müssen – und die Gesellschaft plötzlich merkt, dass auch Gymnasiasten kurz vor dem Abitur ein Recht auf Unterricht haben.“

2. Palim schrieb: „Aber der Philologenverband weiß offenbar, Medien und Minister besser zu nehmen als sämtliche anderen Verbände…“
Da haben Sie völlig recht. Deshalb lautete mein Vorschlag an anderer Stelle ja schon, lieber mal ’ne schlagkräftige Interessenvertretung für die Grundschulkolleginnen auf den Weg zu bringen, statt immer nur neidisch auf jene der Gymnasiallehrer zu starren.

3. Palim schrieb: „Ich frage mich auch , wie ein SPD-Minister (innerhalb einer GroKo) so deutlich die CDU-Forderungen umsetzen kann.“
Vielleicht hilft Ihnen bei der Beantwortung dieser Frage die folgende Textpassage aus der Braunschweiger Zeitung: „Auf die Frage, ob Vorgängerin Frauke Heiligenstadt (SPD) sich mit Großprojekten von Ganztag bis zu Inklusion nicht verzettelt und die Probleme damit drastisch verschärft habe, wollte Tonne nicht eingehen. Es bringe nichts, nach hinten zu schauen, sagte der Minister […] Großzügige Stundenzuschläge für Ganztagsbetrieb waren schon unter Heiligenstadt teilweise wieder gekürzt worden, um Ressourcen zurückzugewinnen.“ https://www.braunschweiger-zeitung.de/mitreden/antworten/article213296657/Gymnasiallehrer-muessen-weiter-an-Grundschulen-aushelfen.html

4. Palim schrieb: „Im übrigen zeigt Ihr Beitrag deutlich, dass Sie von Inklusion und “Zweitkraft im Unterricht” keinen blassen Schimmer haben.“
a) Sie müssen es ja wissen… Nur: Wer ist dann diese Frau, die an meinem Gymnasium mit in diese eine Klasse geht? Wo kamen diese Schüler her, die an der „gemeinsamen inklusiven Musical-AG“ teilnahmen? Wieso ist es gelungen, dass nach Monaten der Aktenhuberei endlich die Schulpsychologin zu einer Unterrichtsbeobachtung eines Schülers in meine Klasse (an ein Gymnasium!) kommt? Wieso sind Unterrichtsräume vom Schulträger umgebaut worden? Genau: Weil wir am Gymnasium mit Inklusion nichts zu tun und deshalb keine Ahnung haben…
b) Viel interessanter ist die Frage, warum die Inklusion trotzdem vor die Wand gefahren wurde. Dazu habe ich bereits mehrfach Michael Felten, Otto Speck und andere zitiert.
c) Vielen Dank für die erneute Demonstration des Hochmuts und der Ignoranz einzelner Grundschullehrer hier im Forum. Die Kolleginnen, mit denen mein Gymnasium zusammenarbeitet sind Gott sei Dank anders drauf – und oft übrigens gleichzeitig Eltern meiner Schüler.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Wow, ein ganzes Kind der Inklusion an Ihrer Schule.
Mit Umbau? Also eine körperlicher Unterstützungsbedarf. Prima.

Diese eine Frau, die mit in diese eine Klasse geht, könnte tatsächlich eine Integrationshilfe oder eine pädagogische Mitarbeiterin sein. Oder wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass eines Ihrer I-Kinder eine rund-um-Betreuung einer FöS-Lehrkraft erhält, wo ihm bis zu Rucksackstunden in der SekI zustehen?
An welcher anderen Schule diese dringend benötigten Stunden dann wohl fehlen?
An Grundschulen sind Sie nicht ab und an in irgendeiner von zig Klassen mit einem einzelnen i-Kind betroffen, Sie haben in jeder Klasse jeden Tag mehrere dieser Kinder, die zu beschulen sind, wohlgemerkt meist zieldifferent.

Während Sie unterstellen, Philologen seien als Zweitkraft im Religionsunterricht der Grundschule eingesetzt, kann ich Ihnen sagen, dass womöglich die einzige zusätzliche Stunde in der Religionsstunde liegen könnte, man diese sicher aber für die Förderung nutzen würde.

Die Ignoranz, die Sie mir unterstellen, rührt daher, dass Sie beklagen, die Gymnasien seien so schlecht gestellt. Ich sehe, welchen Kernunterricht wir nicht mit Lehrkräften besetzten können und kenne die Unterrichtsversorgung der umliegenden Schulen, während Sie laufend unterstllen, der Mangel an Grundschulen sei nicht da oder bestehe nur durch den Ganztag. Dem ist nicht so!
Zudem ist deutlich, mit welchen Maßnahmen die allgemeine Unterrichtversorgung auf dem Papier im Sommer 100% betragen wird OHNE weitere Lehrkräfte einzustellen! Man streicht einfach Stunden zusammen und erklärt jegliche Beaufsichtigung von Klassen zu „Unterricht“.
Wie das wohl wäre, wenn die Abiturkurse 2 Stunden eigenständig üben würden, Aufsicht benötigen sie in dem Alter doch nicht mehr, oder? Legen Sie doch einfach Aufgaben bereit!

Das Floriansprinzip ist ein ganz tolles … bis das eigene Haus brennt und niemand zum Löschen kommen will.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass noch vor wenigen Jahren (vielleicht 10) davor gewarnt wurde, ein Studium im Grundschullehramt zu beginnen, weil man wegen des demographischen Faktors und der sinkenden Zahl der Geburten nicht mehr so viele davon brauchen würde. Leider habe ich keinen Link dazu. Bestimmte gymnasiale Fächer dagegen galten praktisch immer als Mangelfächer (z.B. Physik), andere als Überflussfächer (z.B. Deutsch). Diese Schieflage ist nicht zu übersehen. Wer nun wirklich daran Schuld hat, ist leider schlecht festzustellen. Jeder einzelne verhält sich immer entsprechend der Logik der Bedingungen, die er vorfindet. Das schließt das „Floriansprinzip“ mit ein. Der „Run“ auf Lehramtsstudiengänge hat in dem Maße nachgelassen, als es Alternativen gab, besonders durch Bachelor und Master. Und jetzt ist — populär ausgedrückt — „die Kacke am Dampfen“.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

1. Palim schrieb: „Wow, ein ganzes Kind der Inklusion an Ihrer Schule.
Mit Umbau? Also eine körperlicher Unterstützungsbedarf.“

Nö, nicht nur eins. Das war ein Beispiel. Aber schon das können Sie sich ja offensichtlich kaum vorstellen.
Übrigens: Eine Schulpsychologin rückt in der Regel nicht wegen körperlicher Beeinträchtigungen an – wenn sie denn überhaupt jemals anrückt.

2. „Während Sie unterstellen, Philologen seien als Zweitkraft im Religionsunterricht der Grundschule eingesetzt, kann ich Ihnen sagen, dass womöglich die einzige zusätzliche Stunde in der Religionsstunde liegen könnte, man diese sicher aber für die Förderung nutzen würde.“

Ich unterstelle gar nichts. Ich habe Zeitungsartikel wie diesen verlinkt, in denen sich E l t e r n so äußern: „Der Gymnasialunterricht falle in Kernfächern aus, Inhalte gingen für die Schüler unwiederbringlich verloren. Inzwischen würden Klassen und Kurse zusammengelegt.
Nicht nur Zusatzangebote wie der Schulchor oder die Hausaufgabenhilfe würden gestrichen, sondern ganze Oberstufenprofile.”

3. „Die Ignoranz, die Sie mir unterstellen, rührt daher, dass Sie beklagen, die Gymnasien seien so schlecht gestellt.“
Nö! Die Ignoranz, die Sie hier bei bestimmten Themen immer wieder für jeden sichtbar an den Tag legen, besteht darin, dass Sie irgendwelche Dinge unbelegt behaupten und auf belegte Erwiderungen dann keine inhaltliche Antwort haben. (Wie auch?)
Ein schönes Beispiel dafür ist

4. „[…]während Sie laufend unterstllen, der Mangel an Grundschulen sei nicht da oder bestehe nur durch den Ganztag.“
Das habe ich nie und nirgends behauptet. Das ist wieder eine reine Interpretation Ihrerseits – wie so oft.
Ich bezweifle (wie die meisten Menschen) allerdings sehr stark, dass man Löcher an den Grundschulen sinnvoll stopfen kann, indem man an den Gymnasien welche aufreißt. Und ich weise darauf hin, dass es in erster Linie E l t e r n sind, die die bildungspolitischen Entscheidungen bestimmen.

Aber die sind Palim ja eh noch verhasster als die Gymnasiallehrer, wie jeder Interessierte in diversen Statements lesen kann, in denen Palim sich über die Eltern Ihrer Schüler auslässt.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Verhasst ist mir, dass diejenigen, die ohnehin schon begünstigt sind, sich so laut und massiv äußern, dass sich ihre Bedingungen weiter verbessern und sie Pfründe behalten,
während die, die ohnehin mehr Unterstützung bräuchten, leer ausgehen,
aber diese Kinder und deren Eltern aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, sich medienwirksam zu wehren.

Statt ein ehrliches Soll vorzugeben (und nicht durch Streichungen zu schönen) und auf dieser Grundlage für ausgeglichene Verhältnisse zu sorgen, ist es natürlich besser, Gymnasien bei ihrer sehr guten Stundenversorgung zu lassen, AGs, Zusatzangebote und Ganztag für ausgewählte Schulen und Schüler zu ermöglichen,
dafür aber Grundschulen mit unter 75% zu fahren und Unterricht durch Betreuung zu ersetzen
und Sek-I-Schulen die seit Jahren längst existierenden Abordnungen weiter ausbauen zu lassen.

Und statt in Frühförderung, vorschulische Einrichtungen und die frühe Förderung in der Grundschule zu investieren, die allen Kindern zu Beginn ihres Lebens und ihrer Schulzeit zu Gute käme, ist es natürlich besser, mehr Geld in die gymnasiale und universitäre Ausbildung 1/3 der Gesellschaft zu stecken.

Vielleicht wäre es auch sinnvoll, wenn Gymnasien für ihre „gymnasialen Schüler“ selbst Grundschulklassen einrichten, die ordentlich ausgestattet und subventioniert werden.

emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Um es einfach auszudrücken, Palims Ausführungen entsprechen der Realität.
Persönliche Beleidigungen finden sich bei anderen Kommentatoren….

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Und wieder kein einziges inhaltliches Argument gegenüber dem, was andere vorbringen. Nur Frust und Ärger darüber, dass die eigenen Schüler, deren Eltern und man selbst kein Gehör finden.

Könnte das eventuell auch daran liegen, wie man sich äußert bzw. auf welche Art und Weise man die eigenen Interessen öffentlich vertritt?

P.S. Dass die nds. Gymnasiallehrer „begünstigt“ seien, wollte das OVG Lüneburg offensichtlich nicht bestätigen und verwarf 2015 die Argumentation der damaligen Landesregierung, mit der diese die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für eben diese Gymnasiallehrer begründete, als verfassungswidrig. Und das, obwohl die nds. Grundschullehrer eine höhere Unterrichtsverpflichtung haben.

emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

… was schlicht und ergreifend daran liegt, dass Grundschullehrer nicht geklagt hatten.
Warum sind Sie eigentlich so verbissen? Inhaltliche Argumente bringen Sie doch selbst schon lange nicht mehr, statt dessen immer wieder dieselben Zeitungsartikel von einzelnen Eltern aus einzelnen Städten. Und Beleidigungen satt. Wo ist denn Ihr Problem?? Sie machen selbst viel mehr als jeder andere hier den Eindruck, verzweifelt um Aufmerksamkeit zu Ringen. Gibt es einen konkreten, persönlichen Anlass dafür? Vielleicht berichten Sie dann einmal davon.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Wie hätten denn Grundschullehrer gegen eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung klagen sollen, die ausschließlich für Gymnasiallehrer vorgenommen worden war? Das war ja gerade der Grund für die Verfassungswidrigkeit dieser Maßnahme.

emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Merken Sie eigentlich selbst noch, wie verdreht Sie argumentieren?
Erst stellen Sie es so dar, als ob die Gerichte die Arbeitszeit der Gymmis als verfassungswidrig bezeichnen, die der Grundschullehrer aber nicht.
Nachdem Ihnen die Begründung dafür geliefert wird, meckern Sie erneut- als ob die Arbeitszeit der Grundschulen überhaupt in diesem Zusammenhang untersucht worden wäre!
Ganz ehrlich, Sie beleidigen, Sie verdrehen Tatsachen, Sie reden völlig konfus,
ergo: es ist nahezu sinnlos mit Ihnen zu diskutieren!
Allerdings sollten Sie Ihren moralischen Unterton einstellen und sich statt dessen so langsam mal an die eigene Nase fassen!

emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Überheblichkeit ist der sicherste Weg zum Scheitern.“
―William Butler Yeats

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

„Erst wenn die tatsächliche Arbeitsbelastung der Lehrkräfte an niedersächsischen G y m n a s i e n in einem transparenten Verfahren aufgeklärt worden ist, lässt sich feststellen, ob die Einschätzung des Verordnungsgebers – es sei ein Rückgang der außerunterrichtlichen Verpflichtungen der niedersächsischen Gymnasiallehrkräfte erfolgt, so dass die entsprechend ‚frei‘ gewordene Arbeitszeit für die Erteilung von Unterricht genutzt werden könne, ohne die Gesamtarbeitszeit zu erhöhen – offensichtlich fehlsam, insbesondere willkürlich ist.

Aus dem Vorstehenden folgt zugleich ein Verstoß gegen den in Art. 3 Abs. 1 GG geregelten Grundsatz der Gleichbehandlung, weil ein sachlicher Grund für die Ungleichbehandlung der Lehrkräfte an Gymnasien gegenüber den nicht von einer Erhöhung der Regelstundenzahl betroffenen übrigen verbeamteten Lehrkräften im niedersächsischen Schuldienst nicht feststellbar ist.“

https://www.oberverwaltungsgericht.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/normenkontrollverfahren-niedersaechsischer-lehrkraefte-und-schulleiter-an-gymnasien-ueberwiegend-erfolgreich-134384.html

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Lehramt GY/GE. Der vorteil ist, dass es sich hier um ein geschlossenes System handelt. Während alle anderen Lehrkräfte von Klasse 1 bis Klasse 10 an allen Schulformen allgemeinbildender Schulen eingesetzt werden können, können Lehrkräfte mit Lehrbefähigung für die SekI+II nur an GY, GeS und in Teilbereichen der BK eingesetzt werden.

Dass die GY-Lehrkräfte sich derzeit weigern, den Abordnungen an andere Schulformen nachzukommen, ist ein Verstoß gegen beamtenrechtliche Grundsätze. Des Weiteren übersehen die Räte, dass die Unterrichtsversorgung an Grundschulen und Schulen der SekI von den Ländern sicher zu stellen ist.
Die Unterrichtsversorgung der GY ist dagegen nicht zwingend sicher zu stellen, da die Abschlüsse der SekI auch an anderen Schulen erworben werden können. Die Aufrechterhaltung des geregelten Schulbetriebes an GS und allgemeinbildenden Schulen der SekI ist also eine staatliche Pflichtaufgabe. Um diese sicher zu stellen, hat ein Land das Recht entsprechende Abordnungen auszusprechen.

Im übrigen ist das ganze ein haushalterischer Trick der Schulministerium, die ja wissen, dass sie mit Wiedereinführung des G9 nicht über ausreichende personelle Ressourcen verfügen. Folglich parkt man in der Zwischenzeit Lehrkräfte der SekI+II außerhalb des Systems, um sie so nach und nach wieder in die GY aufznehmen. Es wird sich mit den derzeitige Abordnungen an die GS nur Zeit gekauft. Das grundlegende Problem der fehlenden Lehrkräfte und Studierenden für Lehramt Primarstufe und SekI wird dadurch ja nicht behoben. Es können auch keine Lehrkräfte der SekI an GS abgeordnet werden, da die Unterrichtsversorgung an Schulen der SekI derzeit ebenfalls nicht sicher gestellt werden kann.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Es ist so, dass in Nds. bisher die SekI-Schulen und Grundschulen, die im gleichen Dezernat angesiedelt sind, gegenseitig abgeordnet haben.
Durch die Umwandlung in GeSas sind diese Möglichkeiten verringert worden, denn aus HS+RS (Dezernat 2) wurden GeSas (Dezernat 3) und zunächst keine Abordnungen mehr von diesen Schulen in die Grundschulen getätigt, wie sonst die Jahre zuvor immer, denn auch da waren an den Grundschulen schon zu wenige Lehrkräfte.
Zusätzlich stieg der Lehrermangel in den letzten Jahren allmählich an, sodass er jetzt drastisch ist. Hintergrund ist auch, dass keine anderen Stunden im System sind und die Vertretungsreserve für kurzzeitige Vertretungen an Grundschulen nicht von Lehkräften, sondern von pädagogischen MitarbeiterInnen übernommen werden (bei Planung, Ausarbeitung und Organisation durch die LuL). Auch ist es den LuL an Grundschulen bei vollem Deputat quasi unmöglich, Vertretung zu erteilen, da sie am Vormittag alle Stunden eingebunden sind und am Nachmittag kein Unterricht erteilt wird.

Die Entscheidung, SekII-LuL abzuordnen, von Gym (neu) und GeSas (z.T. gleiche Lehrkräfte wie zuvor), fußt darauf, dass die Unterrichtsversorgung insgesamt ungleich verteilt war und auch die HS/RS nicht ausreichend versorgt sind, während die Gymnasien offenbar besser gestellt waren, SekII-Lehrkräfte für Neueinstellungen noch zur Verfügung standen und sicherlich auch darauf, dass man weitere SekII-LuL für G9 benötigen wird, die sonst in andere Bundesländer abwandern könnten.

Um die Belastung der Lehrkräfte am Gymnasium ging es dabei gar nicht.
Auch bestreitet das Urteil aus Lüneburg nicht, dass an anderen Schulen ebenfalls Arbeitszeit und Arbeitsbelastung zu hoch sind, wie die Studie aus Göttingen ebenfalls zeigt.

Und bei der einen Stunde Mehrarbeit aus dem Lüneburger Urteil ging es zu dem damaligen Zeitpunkt auch gar nicht um Abordnungen, sondern um Unterricht an den Gymnasien, da erst im jetzigen Schuljahr Abordnungen aus dem Gymnasium angeordnet wurden – als Notlösung.

Zudem werden die meisten Gymnasiallehrkräfte nicht komplett an die Grundschulen geschickt, sondern jeweils mit einigen Stunden. Aus diesem Grund müssen sie nicht mehr Unterricht erteilen, sondern versehen ihr Deputat an einer anderen Schule, ohne Abzug von Gehalt (A13/12). Aus diesem Grund sind auch die Zahlen der abgeordneten Lehrkräfte sehr hoch: es geht jeweils um einige Stunden, insgesamt darum, den Unterricht an den Grundschulen zu gewährleisten.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Mein Hinweis auf das Urteil des OVG bezog sich auf Emil, der über mich behauptete: „Sie beleidigen, Sie verdrehen Tatsachen, Sie reden völlig konfus.“ – und nun nochmal nachlesen kann, was in besagtem Urteil stand:

„Aus dem Vorstehenden folgt zugleich ein Verstoß gegen den in Art. 3 Abs. 1 GG geregelten Grundsatz der Gleichbehandlung, weil ein sachlicher Grund für die Ungleichbehandlung der Lehrkräfte an Gymnasien gegenüber den nicht von einer Erhöhung der Regelstundenzahl betroffenen übrigen verbeamteten Lehrkräften (also auch denen an Grundschulen!) im niedersächsischen Schuldienst nicht feststellbar ist.”

1. Dies stellte das Gericht in Kenntnis der Tatsache fest, dass die Unterrichtsverpflichtung der Grundschullehrer höher ist als die der Gymnasiallehrer. (D a s ist der entscheidende Punkt, der die Grundschullehrer so maßlos ärgert, sofern sie das Urteil denn wirklich gelesen haben.)
2. Die formale Gesamtarbeitszeit aller nds. Lehrkräfte liegt bei 40 Wochenstunden.
3. Sämtliche Studien (von Knight-Wegenstein vor Jahrzehnten bis zur GEW-Arbeitszeitstudie vor wenigen Jahren) weisen nach, dass die Gymnasiallehrer die längste tatsächliche Arbeitszeit haben.
4. Von dem Urteil des OVG war die damalige nds. Landesregierung ebenso überrascht wie Emil und die GEW, die dann flugs die Belastungsstudie hinterherschob, um nicht noch mehr Mitglieder zu verlieren, als sie es im Zuge der Arbeitszeitdebatte sowieso schon hatte.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

P.S. Die GEW war erst in letzter Sekunde überhaupt mit auf den Klagezug aufgesprungen. Das als Ergänzung für diejenigen, die jetzt mit dem Argument um die Ecke kommen wollen: „Aber die GEW hatte doch mitgeklagt.“

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Die GEW hat die Belastungsstudie nicht nachgeschoben, es handelt sich um den 2. Teil EINER Studie.
Deren Erhebungszeitraum lag vor der Auswertung und betrug 1 Jahr, die Daten wurden nach und nach ausgewertet, im ersten Schritt ging es um die Arbeitszeit, im zweiten um die Belastung. Diese liegt in den Grundschulen am höchsten, deren Lehrkräfte bei breiter Streuung annährend so viel arbeiten wie Gymnasiallehrkräfte.

Der Philologenverband wollte diese Studie nicht anerkennen, nun passt ihm aber das Ergebnis, sodass sich die Philologen darauf berufen.
Im übrigen hat auch die Arbeitszeit-Kommission der Landesregierung die Studie anerkannt.

So oder so hat die Studie aber mit den Abordnungen erst einmal gar nichts zu tun. Die Gymnasiallehrkräfte müssten ja keine Stunde mehr erteilen, wenn sie abgeordnet werden, sofern dies unterhälftig geschieht, und müssten auch kein Geld einbüßen (A13 auf A12 Stelle)
Wenn es an den Grundschulen so leichtes, entspanntes Arbeiten wäre bei gleichem Gehalt und weniger Belastung, müssten die SekII-Lehrer ja „hier!“ schreien und die Abordnung an die Grundschule begrüßen.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Palim

Palim schrieb: „So oder so hat die Studie aber mit den Abordnungen erst einmal gar nichts zu tun.“

Das habe ich auch nie behauptet – an keiner einzigen Stelle!
Ich verlinkte den Urteilstext als Antwort auf Emil, der meine Argumentation offensichtlich nicht nachvollziehen konnte oder wollte, weil er vermutlich weder den Urteilstext kannte – noch sich jemals überhaupt vorstellen konnte, dass ein Gericht von einer „Ungleichbehandlung der Gymnasiallehrer“ spricht. Und das auch noch konkret in Bezug auf die Anzahl der zu leistenden Unterrichtsstunden, die doch bei den Grundschullehrern eh schon höher liegt.

Und jetzt darf Emil die Richter des OVG Lüneburg so mit Dreck beschmeißen, wie er es hier mit mir getan hat: „Sie beleidigen, Sie verdrehen Tatsachen, Sie reden völlig konfus.“

emil
6 Jahre zuvor

Sehr geehrte Frau Pause!
Auch wenn Sie sich noch so oft wiederholen, Sie werden sich noch wundern, was den Gymnasiallehrern noch blüht, wenn die Grundschule weiterhin so vernachlässigt wird. Dann wird auch der Philologenverband zwar weiterhin jammern, aber von keinem mehr gehört werden.

Außerdem frage ich mich, warum eigentlich nur ein Bundesland so jammert, alle anderen sind erstaunlich still. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt….

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  emil

„„Die E l t e r n sind auf dem Baum“, sagt die Geschäftsführerin des Verbandes, Petra Wiedenroth. Der Gymnasialunterricht falle in Kernfächern aus, Inhalte gingen für die Schüler unwiederbringlich verloren. Inzwischen würden Klassen und Kurse zusammengelegt.
Nicht nur Zusatzangebote wie der Schulchor oder die Hausaufgabenhilfe würden gestrichen, sondern ganze Oberstufenprofile.“
https://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-eltern-schlagen-alarm-_arid,1695751.html

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Bei der Umfrage des Elternverbandes weisen 28 Prozent der Schulen darauf hin, dass sie zwischen 100 und 130 Stunden, in Einzelfällen sogar 180 Stunden abgeben müssten. Die Unterrichtsversorgung an den Gymnasien werde auf unter 96 Prozent sinken, warnt der Elternverband. Wir fragen uns, ob durch diese neue Abordnungswelle der Unterrichtsausfall an den Grundschulen tatsächlich verhindert wird oder dies nur zu weiterem Unterrichtsausfall an den Gymnasien führt, sagt der Vorsitzende des Verbandes der Elternräte, Hartwig Jeschke. Immer wieder berichteten Elternvertreter, dass Gymnasiallehrer fachfremd an den Grundschulen eingesetzt würden oder Pausenaufsichten machten. Minister Tonne hatte schon im vergangenen Jahr versprochen, dass dies nicht mehr vorkommen werde. Grundschulen sollten nur Lehrer bekommen, die sie zur Sicherung des Kernunterrichts benötigten.
http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Elternvertreter-warnen-vor-noch-mehr-Lehrerabordnungen-im-2.-Halbjahr

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Ja, dagegen stehen Zahlen, dass an einigen Grundschulen eine Versorgung unter 75% gegeben ist.
Da fehlen eben mehrere Lehrkräfte und dennoch muss die Schule ohne weitere Hilfen irgendwie den Unterricht auffangen und die SuS in den Schulen lassen.

Und es geht nicht um geschönte Zahlen oder den Ganztag, Angebote, Hausaufgabenhilfe oder ähnliches, sondern darum, dass am Vormittag keine Lehrkräfte für den Unterricht in den Klassen vorhanden sind.
Bei 28 Deputat kann man tatsächlich auch keinen weiteren Vertretungsunterricht übernehmen, da man sich ja nicht verdoppeln kann. Zur Not muss man dann 2 Klassen beaufsichtigen oder Klassen zusammenlegen.

„Zweitlehrkräfte“ gibt es ohnehin kaum, werden die Stunden nicht von den Förderschulen geschickt, verfallen sie. Also gibt es keinerlei Förderstunden für die Inklusion… aber diese SuS erreichen das Gymnasium ja nicht, das kann Ihnen ja egal sein.

emil
6 Jahre zuvor

PS.: Ich freue mich schon darauf zu erleben, wie die Gymnasiallehrer wöchentlich Förderpläne für die Inklusionskinder schreiben. Das dürfte eine sehr heilsame Erfahrung werden….

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  emil

Die Welt dreht sich aber nicht nur um die Grundschule, sagen die Eltern. (Siehe oben) Und im Unterschied zu Emil hat Herr Tonne das erkannt.

Concholio
6 Jahre zuvor
Antwortet  emil

Wenn zwei sich streiten…

Das wird schön, wenn die Gymnasien immer mehr heruntergewirtschaftet werden, weil der Unterricht nicht mehr sichergestellt werden kann, werden immer mehr SchülerInnen ihr Abitur an Berufskollegs machen wollen. Das wird die Berufskollegs stärken (und deren Lehrer werden ja nicht abgeordnet), die Gymnasiallehrer werden bei ihren Aufgaben an den Grundschulen entlastet und die Grundschulen bekommen wieder mehr Lehrer (was im Grund beweist, dass wohl jeder Grundschullehrer sein kann – und daher langfristig zur Einführung eines Einheitslehrers für alle Schulformen führen dürfte).

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Concholio

Im umgekehrten Fall müssten Grundschullehrer stundenweise am Gymnasium aushelfen, bevorzugt aber nur in den Stufen 5 und 6. Fachfremd können sie kaum eingesetzt werden, weil sie nach eigener Aussage ja Universalisten sind. Ob das funktionieren kann, sei einmal dahin gestellt. Rein fachlich sind die Klassen 5 und 6 auch am Gymnasium noch nicht so wild, die Kinder müssen aber auf Klasse 7f vorbereitet werden, wo Niveau und Tempo massiv anziehen. Mit dem (für eigentliche Gymnasiasten sehr gemächlichen) Grundschultempo darf man in Klasse 5 und 6 nicht arbeiten. Das gilt auch für die abgeordneten Grundschullehrer.

Concholio
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Aber genau das Problem würde doch die Ausbildung zum Einheitslehrer und, so wie in einigen Bundesländern bereits passiert, die Zusammenfassung ungeliebter „Hassfächer“ wie Chemie und Physik (und zusätzlich Biologie)zu dem Fach „Naturwissenschaften“ (in BW)(also alles und nichts) oder das Aufheben als Pflichtfach (wie Informatik in HH) doch ganz einfach lösen…. wäre zwar schlecht für die Schüler und ihre Vorbereitung auf Ausbildung und Studium, aber seit wann interessiert das denn schon?

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Concholio

Pio/Ph/Ch werden nicht zusammengelegt, weil sie gehasst werden, sondern, weil es keine Physiker gibt. In einigen Bundesländern werden ja auch Ge/Ek/Pol zusammengelegt.

Beim Einheitslehrer könnte man auch gleich Einheitsschulen bilden und die Lehrer dann nacheinander Geschichte Klasse 8, danach Deutsch Klasse 1, danach Leistungskurs Geschichte, danach Deutsch Klasse 4 unterrichten.

Concholio
6 Jahre zuvor
Antwortet  Concholio

„Pio/Ph/Ch werden nicht zusammengelegt, weil sie gehasst werden, sondern, weil es keine Physiker gibt.“

Sagte ich doch… weil es Hassfächer sind.

„In einigen Bundesländern werden ja auch Ge/Ek/Pol zusammengelegt“

Wunderbar, aus drei mach 1. Jetzt sind wir schon bei 2 aus 6. Noch ein wenig mehr „Konsolidierung“ und der Einheitslehrer ist geschafft.

„Beim Einheitslehrer könnte man auch gleich Einheitsschulen bilden und die Lehrer dann nacheinander Geschichte Klasse 8, danach Deutsch Klasse 1, danach Leistungskurs Geschichte, danach Deutsch Klasse 4 unterrichten.“

Ich kenne bereits mehrere Schule, wo sich Grundschulen und Gesamtschulen in einem Gebäude befinden und sich die Schüler einen Schulhof teilen. Der konsequente nächste Schritt wäre, dass es zukünftig nur noch ein Lehrerkollegium gäbe.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  Concholio

Nennt sich PRIMUS-Schule. Läuft derzeit in NRW als Schulversuch.

Der Grund für diesen Schulversuch ist in der Erhaltung von Schulstandorten zu suchen. Es gibt ländliche Bereiche – auch in NRW -, wo nicht einfach eine GS zum Teilstandort einer anderen GS gemacht werden kann, weil dazu erst interkommunale Zweckverbünde als Schulträger gegründet werden müssten. In solchen regionen ist es organisatorisch und rechtlich einfacher für den Schulträger eine Schulform von Klasse 1 bis Klasse 10 an einem Standort in Gesamtverantwortung und vor allem wohnortnah zu unterhalten.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Nur, dass in vielen BL die Grundschullehrkräfte keine allein für die Primarstufe sind, sondern für Grund- und Hauptschulen oder Grund-, Haupt- und Realschulen und z.B. auch in der Ausbildung verpflichtend an verschiedenen Schulformen eingesetzt wurden.

Mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

D.h. im Gymnasium ziehe ich mein Tempo über die Köpfe der Kinder hinweg durch. „Und wer das nicht verstanden hat, der hat jetzt ein Problem.“ Mein Hauptfach dürfte ich bis einschließlich Klasse 10 unterrichten. Würde ich gerne mal.

Mississippi
6 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

Das sollte jetzt unter xxx stehen, wo er schreibt, dass man im Gymnasium nicht im Grundschultempo arbeiten darf.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

Ich glaube, Sie haben mich falsch verstanden. Ich habe es umgekehrt gemeint:

Wenn Sie als Grundschullehrerin mit dem Ihnen gewohnten Tempo in den Klassen 5 und 6 eines Gymnasiums arbeiten (wohlgemerkt, die bessere Hälfte einer Grundschulklasse und weitgehend ohne Inklusion nach LESE), schaffen Sie unmöglich den verlangten Stoff in der vorgegebenen Zeit. Sie müssen nur die Seitenzahlen der Bücher aus Klasse 3/4 mit Klasse 5/6 vergleichen. Das hat also nichts mit „Ich ziehe mein Tempo durch und wer es nicht verstanden hat, hat Pech gehabt“ zu tun.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

Nur dass Unterricht in der Grundschule kein „Buchunterricht“ ist, sonderen das Buch „Beiwerk“ und nebenher in der Differenzierung mit den einen viel Wiederholung und Unterstützung läuft, während die anderen ganz andere Themen bearbeiten.
Sie verkennen die Inhalte der Grundschule, weil Sie immer nur den scheinbaren Anspruch sehen, nie aber die Konzepte und Notwendigkeiten für jüngere SuS dahinter, und weil Ihnen nicht deutlich ist, dass das Erlernen von Schrift- und Zahlsystem eine Herausforderung für sich ist, die nicht darin besteht, mal 2 Wochen lang die Ziffern zu schreiben.
Aber es stimmt. Die „gymnasialen“ SuS beherrschen das erheblich schneller als die anderen, dafür erledigen sie ja dann auch andere Aufgaben.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

„Die “gymnasialen” SuS beherrschen das erheblich schneller als die anderen, dafür erledigen sie ja dann auch andere Aufgaben.“
Dieser Satz beschreibt doch gut das Grundproblem und das Dilemma bei dem „längeren gemeinsamen Lernen“, das immer so angepriesen wird. Die Geschwindigkeiten, in denen irgendwas gelernt wird, sind extrem unterschiedlich, ein Faktor von 10 dürfte nicht übertrieben sein. Dem kann man entweder durch „Sortieren“ der Kinder nach Klasse 4 oder später (oder sogar früher) begegnen, oder man kann sie „binnendifferenziert“ mit anderen Aufgaben beschäftigen. Das erste wäre die klassische Lösung mit einem Gymnasium für die besten Schüler, beim zweiten fragt man sich aber schon, worin denn noch die „Gemeinsamkeit“ beim Lernen besteht. Die könnte rein formal werden und sich auf Pausen und Schulfeste beschränken. Wenn im Extremfall alle nur noch separat Arbeitsblätter bearbeiten, dann könnten sie das ja auch zu Hause machen. Und die Formulierung „andere Aufgaben“ könnte auch darauf hindeuten, dass man sie irgendwie mit Routine beschäftigt, damit sie sich nicht zu sehr langweilen, dass sie dabei aber nicht wirklich etwas lernen, was sie nicht schon vorher konnten.
Anders gefragt: Wieso ist es ein „gemeinsames Lernen“, wenn die einen andere Dinge lernen als die anderen? Wenn sie aber letztlich doch dasselbe lernen sollen (nur besser oder schlechter), dann ist eben doch eine Nivellierung zur Mitte hin zu erwarten und nicht das, was ein Gymnasium leisten könnte (eben ein prinzipiell schnelleres Lernen, bei dem man dann erheblich weiter kommt).
Die besten Schüler systematisch als Hilfslehrer zu missbrauchen, halte ich für infam. Das könnte am Ende in „Schulstunden ohne Lehrer“ einmünden, ideal in der gegenwärtigen Mangelsituation. Das entwickelt seinen Charme nur für den Finanzminister.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

So wie Sie, Cavalieri, sehe ich das auch. Dazu kommt dann noch die extreme Zusatzarbeit für den Lehrer, der jede Unterrichtsstunde mindestens 3-4x vorbereiten darf / muss. Die Nivellierung auf niedrigem Niveau ist vielleicht sogar schon politisch gewollt, weil dumm gehaltene Menschen weniger protestieren und von den Arbeitgebern besser ausgebeutet werden können. Kritisches Denken ist derzeit unerwünscht.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

So wie Sie, cavalierei und xxx, sehe ich das nicht.
Wenn Sie sich differenzierten inklusiven Unterricht nicht vorstellen können, sollten Sie sich informieren oder hospitieren.

Warum muss unterstellt werden, die besseren SuS würden mit Routine ruhig gestellt? Machen Sie das so?
Eine Nivellierung auf niedrigem Niveau kann ich nicht feststellen. Das ist offenbar eher ein Problem der weiterführenden Schulen.

Gelungene Differenzierung ist eine immense Belastung, das stimmt. Der Aufwand und die Belastung sollten entsprechend gewürdigt und durch zusätzliches Personal unterstützt werden.

Entlastung kann ich angesichts der derzeit geplanten Maßnahmen nicht erkennen, vielmehr wird die Arbeit in den Schulen erschwert, da der Lehrermangel nicht aufgefangen wird, aber die Zahlen bis zum Sommer offenbar geschönt sein müssen und wichtige Bereiche (Sprachförderung vor der Einschulung, Stunden der Inklusion) nicht zugeteilt oder gleich ganz gestrichen werden.

In deren Folge können wir dann über die „Nivellierung auf nierigem Niveau“ sprechen.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Es gibt den reinen GS-Lehrer in NRW nicht. Primarstufe ist lediglich ein Schwerpunkt in der Ausbildung von Lehrkräften an GS, HS, RS und den entsprechenden Jahrgangsstufen an anderen Schulformen.

In den zeiten, in denen es de facto einen Einstellungsstopp an GS für ausgebildete GS-Lehrkräfte gab (so um 2000) sind viele GS-Lehrkräfte an HS und GeS abgewandert.

Palim
6 Jahre zuvor
Antwortet  emil

„Ich freue mich schon darauf zu erleben, wie die Gymnasiallehrer wöchentlich Förderpläne für die Inklusionskinder schreiben. Das dürfte eine sehr heilsame Erfahrung werden….“
Ja, das können sie machen, wenn sie mit ihren Fächern in Klasse 3+4 eingesetzt sind, z.B. Mathematik, und dann natürlich auch inklusiven Unterricht ohne „Zweitlehrkraft“ bewerkstelligen.

Und Freude kommt in der Elternschaft auf, wenn die Mathematiklehrkraft an 2 Tagen in der Woche je 3 Std. am Stück in Klasse 3 Mathe erteilt, weil es anderes nicht zu ermöglichen ist.
Die von Tonne genannten Bedingungen führen dazu, dass es nur in großen Ausnahmen dazu führen kann, dass Philologen an Grundschulen verantwortlichen Unterricht erteilen werden.

emil
6 Jahre zuvor

… und steht mit seiner Erkenntnis einsam und allein 15 anderen Bundesländern gegenüber 🙂

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  emil

Schon irgendwie blöd, wenn man kein einziges inhaltliches Argument hat, oder? Vor kurzer Zeit behaupteten Sie an anderer Stelle noch, die Gymnasial-Eltern beschwerten sich gar nicht wirklich über tatsächlich an den Gymnasien im Zusammenhang mit den Abordnungen stattfindenden Unterrichtsausfall, das seien nur Drohungen im Hinblick auf die Zukunft usw. usw.
Wieder eine „Argumentation“, die sich in Luft auflöst.

emil
6 Jahre zuvor

“Bei Damen sollst du fein
gar niemals nicht ironisch sein”
Wilhelm Busch

Mississippi
6 Jahre zuvor

Wie dem auch sei. Es muss eine andere Lösung her. Ich kann es verstehen, wenn man als Gymnasiallehrer nicht hurra schreit, wenn man in die GS muss. In BaWü werden junge Absolventen mit Lehramt Gymnasium und bestimmten Fächern wie Deutsch auch darauf angesprochen, ob sie nicht noch Grundschulpädagogik draufsatteln und dann für A12 in die GS gehen. Macht kaum jemand. Nicht nur wegen des Geldes. Die Gründe dürften bekannt sein.

Mississippi
6 Jahre zuvor

@ Wilma Pause: Wenn sie aktuell ein Grundschulkind in einer mit Grundschullehrern unterversorgten Schule hätten, hätten Sie dann die gleiche Meinung wie jetzt?

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

@ Mississippi: Wenn Sie meine Beiträge aufmerksam gelesen und/oder ein Kind an einem Gymnasium hätten, an dem die Hauptfächer gekürzt und/oder die Kurse zusammengelegt werden müssen, dann wüssten Sie’s.

emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Und wenn Sie die Beiträge der anderen mal überhaupt lesen würden, würden Sie vielleicht Ihren überheblichen Tonfall so langsam einstellen!!

emil
6 Jahre zuvor
Antwortet  Wilma Pause

Je leerer der Kopf, desto hochnäsiger lässt er sich tragen
© Ernst Ferstl

Mississippi
6 Jahre zuvor

So ein Kind habe ich.

Wilma Pause
6 Jahre zuvor
Antwortet  Mississippi

Dann wäre es sicher gut, wenn Sie alles in Bewegung setzten, um politischen Druck zu erzeugen, damit sich das ändert. Im Unterschied zu anderen hier merkt man Ihren Beiträgen nämlich durchaus an, dass Sie die wirklich für die Misere Verantwortlichen erkennen.