Karneval wider Willen: Wie lustig müssen Eltern sein?

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Wer sich als Erwachsener weder für Verkleidung noch für Bonbons auf dem Boden erwärmen kann, hat es zu Karneval schwer. Kita und Schule nehmen auf Faschingsmuffel keine Rücksicht.

Verkleidungen als Frosch oder Prinzessin gehören selbstverständlich dazu. Müssen Eltern ihren Kindern zuliebe so tun, als ob sie Karnevalsschlager und Kamelle toll finden? Oder dürfen sie ungeniert den Spaßverderber raushängen lassen? Von beidem ein bisschen, findet Ulric Ritzer-Sachs. Er arbeitet bei der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.

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Eltern sollten auswählen: Sie können ihrem Nachwuchs zuliebe mit zum Faschingsumzug gehen, oder auch beim Verkleiden und Schminken helfen: «Und beim Rest darf ich sagen: „Das ist nichts für mich, da zieh ich nicht mit“. Damit kommen Kinder klar», sagt Ritzer-Sachs. Und selbst wer das Verkleiden furchtbar findet: Wer sieht, wie viel Spaß die Kinder daran haben, kann dem Ganzen vielleicht doch etwas Freude abgewinnen. dpa

«Für Gott ein Gräuel»: Kirchengemeinde zensiert Kinderkostüme

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Cavalieri
6 Jahre zuvor

Nicht angesprochen wird: Was ist eigentlich mit den Faschingsfeiern in Schule und Kindergarten? Ist die Teilnahme verpflichtend? Eigentlich doch nicht, wenn sie außerhalb der üblichen Zeiten stattfinden. Zu meiner Schulzeit wurde ich allerdings gezwungen, nachmittags zu Faschingsfeiern in der Schule zu gehen, obwohl ich das nicht mochte. Auch Kinder mögen nicht immer das Verkleiden und das ganze Getue drum herum.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Was ist eigentlich, wenn eine muslimische Schülerin sich an diesen heidnischen Gebräuchen stört? Dann muss sicherlich eine jahrzehntelange Tradition auf freiwilliger Basis auf Weiberfastnacht, 15 Uhr verlegt werden.

dickebank
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Hallo! – Wenn Karneval heidnisch wäre, dann dürfte der nicht unter den Dömen in MZ und K geschehen. Das ist streng katholisch – also erst sündigen und dann an Aschermittwoch beichten.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Stimmt, ich atheistischer Id**t habe vergessen, dass Karneval das letzte Haudrauf vor der Fastenzeit ist. Ich streue Asche auf mein Haupt, schäme mich und setze mich auf die Stille Treppe.

Trotzdem dürften sehr konservative Moslems aus religiösen Gründen gegen Karnevalsveranstaltungen an Schulen haben. Darauf bezog sich mein Einwand, natürlich auch in Bezug auf das Theater in Lüneburg kurz vor Weihnachten 2017.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ist dieser Fall von muslimischen SchülerInnen denn eingetreten? Ansonsten muss man sich da nicht erhitzen, wir haben noch andere Probleme. Übrigens sind die Kirchen gar nicht davon begeistert, dass jetzt statt Reformationstag mehr und mehr Halloween gefeiert wird, nur weil das in USA so ist. Müssen wir jeden Quatsch mitmachen? Demnächst auch noch Thanksgiving mit Truthahnessen oder so?
Was sagen denn nun die Juristen? Ist eine Feier außerhalb der regulären Schulzeit nun verpflichtend oder nicht? Wenn nicht, dann spielen die Gründe doch wirklich keine Rolle. In der Arbeitswelt sind solche Feiern außerhalb der Arbeitszeit jedenfalls nicht verpflichtend.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Ich gebe Ihnen recht. Ich weiß nicht, ob sich Moslems jemals über Karneval aufgeregt haben, noch nicht einmal über die Alkoholexzesse in Köln & co.

Halloween wird aus rein kommerziellen Gründen vom Handel initialisiert, wovon ich überhaupt nichts halte.

Bernd
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Wie jetzt? Karneval verpflichtend nur für muslimische Schüler – und freiwillig für die christlichen/atheistischen, damit die Cavalieris nicht mehr hin müssen?

Oder ist das einfach nuir wieder ein Anlass für Sie, xxx, Ihre AfD-Platitüden abzusetzen? Wie wäre es noch mit ein bisschen Gehetze gegen die Genderwissenschaft an dieser Stelle? Mensch, xxx – „Altweiber“! Wer da nicht hellhörig wird …

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Siehe hier:

https://www.news4teachers.de/2017/12/keine-weihnachtsfeier-aus-ruecksicht-auf-muslime-lueneburger-schule-antwortet-mit-weihnachtsbasar/

Ansonsten müssen Sie ob des andauernden Gegenwindes hier bei n4t und in Ihrem realen Leben sehr frustriert sein, wenn Sie aus meinem Kommentar all das herauslesen konnten.

Ansonsten, liebe Redaktion, sollten Sie Kommentare wie die von Bernd & co auch zwischendurch mal auf Löschbedürftigkeit prüfen. Vielen Dank.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

„Löschbedürftigkeit prüfen“
Das sehe ich auch so. Manchen hier wird bei allem und jedem unterstellt, das sei AfD-Politik, obwohl das mit der wirklichen AfD gar nichts zu tun hat. „AfD“ wird so zu einem Allerweltsvorwurf, so ähnlich wie „Klassenfeind“ in der DDR oder „Volksschädling“ bei den Nazis. Der Tagesschau habe ich übrigens entnommen, dass sich Meuthen klar gegen rassistische Äußerungen in den eigenen Reihen gewehrt hat (da ging es um den „Halbneger“).

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

@ Redaktion: Bei der Gelegenheit möchte ich nochwas ansprechen. Vor kurzem wurde „tichyblick.de“ von Ihnen als rechtsextrem charakterisiert, weswegen solche Links zu löschen seien. Hier steht aber, dass z.B. Josef Kraus etliches dort geschrieben hat, und Lehrer dürfen doch wohl hoffentlich lesen, was ihr (ehem.) Verbandspräsident da schreibt:
https://www.tichyseinblick.de/autoren/josef-kraus/
Die Welt ist halt nicht eindimensional, sondern kompliziert.

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Sehr geehrte Redaktion,

aus meiner Sicht begehen Sie wie auch „Bernd“ den Fehler, meine Islamkritik gleich mit Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus zu identifizieren, was ich schon mehrfach als asymmetrische Berichterfassung moniert habe:

https://www.focus.de/politik/deutschland/kisslers-konter/nein-zu-sprechverboten-islamkritik-ist-kein-rassismus_id_5613469.html

Nicht nur Ihnen dürfte andererseits die derzeitige Rechtslage, dass Sie als Pressemedium auch für die Kommentare auf verlinkten Seiten verantwortlich gemacht werden können, ein Dorn im Auge sein.

Hier habe ich lediglich auf ein Szenario zurückgegriffen, das aufgrund eines ähnlich gelagerten Ereignisses in der Vergangenheit leider nicht mehr auszuschließen ist. Ich bin viel zu unkreativ, mir einen solchen Unsinn inkl. der Reaktion seitens der Schule auszudenken.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

„wenn … gegen Migranten gehetzt wird.“

Das Problem ist nur, was das eigentlich bedeutet. Ich denke, es sollte mal eine vernünftige Definition von „hetzen“ genannt und auch angewandt werden. Ist „hetzen gegen …“ immer gleich definiert, egal, was „…“ im einzelnen ist (Trump, der Kapitalismus, der Sozialismus, der Klerus, der Islam, Erdogan, Israel, pädagogische Methoden, deren Protagonisten, …) ? Oder liegt immer eine subjektive Wertung darin (d.h. gegen das eine darf man schon hetzen, gegen das andere keineswegs) ?

Papa 51
6 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Werte Redaktion,
Ihre Kommentareinschränkungen bzw. -löschungen oder Verlinkungsverbote haben also drei Gründe:
1) Die Webseite selbst fällt bei Ihnen unter „rechtspopulistisch“.
2) Die Seite selbst gilt zwar als o.k., aber es finden sich unter den Artikeln Leserkommentare, die Sie als „rechts“ einstufen.
3) Negative Bemerkungen über Muslime gelten als Hetze.

Ich frage mich, ob das nicht reichlich viel an einseitiger Einschränkung ist, wodurch Sie jede Diskussion meinungsarm machen und in die von Ihnen gewünschte Richtung drängen können.
Außerdem spielt noch Ihre unterschiedliche Beurteilung vom Bruch der Nettiquetteregeln eine Rolle. Was der eine Diskutant sich an Beleidigung von Meinungsgegnern herausnehmen darf, ist dem anderen (selbst auf viel harmloserer Stufe) noch längst nicht erlaubt. Dies wurde schon öfter bemängelt, weil Sie über diese Schiene auch noch Auslese betreiben.

Diese Ungleichbehandlung ist m. E. kein Aushängeschild für ein Bildungsmagazin, das für „Demokratieunterricht“ und überhaupt für demokratische Tugenden wirbt.

Papa 51
6 Jahre zuvor

Warum weisen Sie nicht auch Bernd in seinem Kommentar auf dieses Thema hin, der nur wieder einen Mitdiskutanten übel verunglimpft und sich keineswegs „konstruktiv zum Thema des Beitrags“ äußert?
Das sprint doch nun mal ins Auge und vermutlich nicht nur mir.
Ihre Einladung, Themen der Beiträge konstruktiv zu diskutieren, klingt ja schön und gut, ist aber bei ausgeprägter Parteilichkeit des Moderators kaum mehr als ein Lippenbekenntnis.

ysnp
6 Jahre zuvor

Zurück zum Ausgangsthema:
Ehrlich wundert mich, was Frau Ritzer- Sachs sagt und dass man für so etwas Eltern beraten muss. Ist das wirklich ein Problem, dass faschingsmuffelige Eltern ein Problem damit haben mit ihren Kids auf Faschingsumzüge zu gehen und auch ein Problem mit der Verkleidung der Kinder haben? Das ist mir noch nie so aufgefallen. Eltern sollten doch ganz klar differenzieren können. Auch wenn man selbst mit Fasching nicht so viel anfangen kann, geht man doch seinen Kindern zuliebe auf Umzüge, weil sie Spaß haben. Das wäre ungefähr dasselbe, wie wenn man mit seinen Kindern nicht auf einen Spielplatz ginge, weil man dort nicht spielen will oder nicht zum Streichelzoo, weil man selbst keine Tiere streicheln will. ; -)

xxx
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

So sehe ich das auch. Meine Eltern können mit Karneval nichts anfangen, aber kostümieren durfte ich mich, kostümiert zur Schule gehen, zum Umzug ist zumindest meine Mutter mitgegangen, aber auch froh, als sie mich aufgrund des Alters alleine hingehen lassen konnte. Mittlerweile besteht Karneval für mich auch nur noch aus Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht.

Cavalieri
6 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Ich bin schon mit meinen Kindern zum Karnevalsumzug gegangen, um ihnen das zu zeigen, habe also kein so grundsätzliches Problem damit.
Aber wie xxx die Halloween-Hype dem Kommerz zugeordnet hat, möchte ich mal fragen, ob nicht auch der Karneval ähnlich zu sehen ist. Es gibt ja Karnevals-Hochburgen im Lande (Köln, Mainz) und auch das Gegenteil davon. In so einer Anti-Karnevals-Stadt bin ich zur Schule gegangen, aber es musste dennoch in der Grundschule Fasching gefeiert werden. Warum eigentlich? Im öffentlichen Leben sah man nichts davon. Rosenmontag war ein normaler Werktag, in Geschäften hingen ein paar Papierschlangen, und beim Bäcker gab’s jenes Gebäck, das auch zu Silvester immer angeboten wird: die „Berliner“. Das war nach außen hin alles.
Es gab allerdings Karnevalsveranstaltungen im Saal (Sitzungen). In so eine bin ich als junger Mensch zufällig hineingeraten und habe gelauscht, was da geboten wurde. Die Büttenreden bestanden zum guten Teil aus Türkenwitzen und Schwulenwitzen, dass es schon peinlich wurde. Ich habe nur darauf gewartet, dass man auch Judenwitze erzählte, aber das geschah nicht. War wohl verboten.
Frage: kann es sein, dass schon damals (und jetzt erst recht) von oben der Karneval sozusagen gesponsert wurde, und dass sich die Schulbehörden da einspannen lassen ? Immerhin gab und gibt es wohl sowas wie eine Karnevals-Industrie.
Ich hoffe, das gilt jetzt nicht als Hetze gegen die legitimen Interessen bestimmter Vertriebs-Manager hinsichtlich ihrer Gewinn-Erwartungen. Ich weiß schon, diese sind die Grundlage unseres Gemeinwesens.