Rechtsextreme rufen einander dazu auf, Vormundschaften für junge Flüchtlinge zu übernehmen

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HAMBURG. Der Hamburger Kinderschutzbund hat die Justiz vor Anfragen Rechtsextremer gewarnt, die Vormund minderjähriger Flüchtlinge werden wollen. Das bestätigte ein Sprecher der Sozialbehörde auf Anfrage. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass wegen des Rückgangs der Flüchtlingszahlen derzeit nur wenige Vormünder benötigt würden.

Ein unbegleiteter Flüchtlinge unter 18 Jahren bekommt einen Vormund gestellt, der das Interesse des Jugendlichen vertreten soll. Foto: pixabay
Ein unbegleiteter Flüchtling unter 18 Jahren bekommt einen Vormund gestellt, der das Interesse des Jugendlichen vertreten soll. Foto: pixabay

Aktivisten der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ hatten zuvor dazu aufgerufen, Flüchtlingsvormund zu werden, um „über vorhandene falsche Erwartungen an ihr Gastland“ zu reden, wie das Portal „Vice“ berichtete. Ein Sprecher der vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppierung bestätigte einen entsprechenden Internetbeitrag. Demnach haben sich Aktivisten des Hamburger Ablegers bereits beraten lassen und planen Schulungen zu dem Thema.

Auch der Hamburger Verfassungsschutz hat auf die Pläne der „Identitären Bewegung“ reagiert und sie „fast schon zynisch“ genannt. „Vor dem Hintergrund der verfassungsfeindlichen Ideologie und zahlreichen fremdenfeindlich und völkisch motivierten Aktionen der vergangenen Monate ist die aktuelle Kampagne kaum als große soziale Tat zu verstehen“, teilte der Verfassungsschutz auf Anfrage mit. dpa

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