Sturm-Chaos an Schulen: Gebauer weist Kritik zurück

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DÜSSELDORF. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat Kritik wegen teils chaotischer Verhältnisse bei der Schließung von Schulen wegen des Sturmtiefs «Friederike» zurückgewiesen. Die Schulleitungen könnten in Abstimmung mit den Schulträgern frei entscheiden, ob sie aufgrund extremer Wetterverhältnisse die jeweilige Schule schließen oder den Unterricht vorzeitig beenden, sagte Gebauer am Donnerstag in Düsseldorf. Dies sei die verbindliche Rechtsgrundlage. Die Eltern könnten zudem für sich entscheiden, ihre Kinder zuhause zu lassen.

Hat einen "Masterplan Grundschule´" angekündigt - und der sorgt für Ärger. Foto: Martin Kraft (photo.martinkraft.com) CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
„Nicht von Vorteil, erst im Auge des Sturms zu entscheiden“: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer. Foto: Martin Kraft (photo.martinkraft.com) CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

In einigen Städten hatten Schulen unterschiedlich auf die Sturmwarnungen reagiert. Während einige bereits am Vortag die Schließung angekündigt hatten, beendeten andere Schulen erst am Vormittag nach der ersten oder zweiten Stunde den Unterricht. So wurden nach einem WDR-Bericht Eltern in Aachen aufgefordert, ihre Kinder wenn möglich abzuholen. „Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit und konnte noch umdrehen“, sagte der Vater eines Grundschulkindes dem Sender. Er bemängelte, dass man nicht schon am Morgen vor einem vorzeitigen Unterrichtsende gewarnt wurde: „Für anderthalb Stunden zur Schule zu gehen, ist nicht unbedingt sinnvoll.“

Sturm kam nicht unerwartet

In Neuss wurden alle Schulen geschlossen, der Beschluss dazu wurde Mittwochabend bekannt gegeben. In Essen bot laut Bericht die Stadtverwaltung Eltern an, ihre Kinder abzuholen. In Düsseldorf sei von Feuerwehr und Schulträgern empfohlen worden, die Schüler bis spätestens 10.30 Uhr nach Hause zu schicken. Kinder, die nicht abgeholt würden, könnten in der Schule bleiben, bis ein gefahrloser Heimweg möglich ist. In Mönchengladbach sei Schülern empfohlen worden, bis zum Abklingen des Sturms in den Schulgebäuden zu bleiben. Eltern könnten aber jederzeit die Kinder auf eigene Gefahr abholen. In Münster beendeten viele Gymnasien den Unterricht schon um neun Uhr, um den Schülern einen sicheren Heimweg zu ermöglichen.

Gebauer erinnerte die Schulen an ihre Fürsorgepflicht. «Die Schulen müssen offen gelassen werden, damit die Kinder in Sicherheit sind.» Es sei bekannt gewesen, dass es einen gewaltigen Sturm geben würde. In so einem Fall sei es «nicht von Vorteil, wenn man erst im Auge des Sturms eine Entscheidung trifft». Das Schulministerium habe bereits am Mittwochabend über alle Kanäle über die Rechtslage informiert. Sie dürfe aber nicht die Entscheidung für alle Schulen vorgeben, sagte Gebauer. News4teachers / mit Material der dpa

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