KIEL. Lehrer stehen in ganz Deutschland unter enormen Druck, weil sie mit immer größer werdenden Herausforderungne zu kämpfen haben. In Schleswig-Holstein wurden nun erste Ergebnisse einer Umfrage des Bildungsministeriums veröffentlicht, wonach sich insgesamt 90 Prozent der Lehrer durch Lärm und Geräusche am Arbeitsplatz belastet fühlen. 63 Prozent leiden unter Termin- und Leistungsdruck, 62 Prozent unter zusätzlichen Aufgaben.
Für die Umfrage wurden im November 30.442 Lehrkräfte und schulische Assistenzkräfte angeschrieben. Die Rücklaufquote habe über alle Schularten etwa 30 Prozent (9106 Fragebögen) betragen.
«Vor allem die Bedingungen für Lehrkräfte an den Grundschulen müssen wir in den Blick nehmen und verbessern», betonte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). So gaben 77 Prozent der Grundschullehrkräfte an, emotionale Belastungen zu haben. 78 Prozent gingen trotz Krankheit zur Arbeit. Und sogar 93 Prozent der Grundschullehrkräfte fühlen sich durch Lärm belastet.
Nur jeder zweite Lehrer (52 Prozent) gibt sich «eine gute bis sehr gute Arbeitsfähigkeit». 79 Prozent empfinden aber eine gute bis ausgezeichnete Gesundheit. Mehr als zwei Drittel der Lehrer (72 Prozent) sind mit ihrer Arbeit im Allgemeinen zufrieden.
65 Prozent gaben den Vorgesetzten für ihre Führungsqualität eine sehr gute beziehungsweise gute Bewertung. Nahezu einmütig (95 Prozent) loben die Lehrer das gute Gemeinschaftsgefühl in den Kollegien und die gegenseitige soziale Unterstützung (96 Prozent).
Als erstes Bundesland habe Schleswig-Holstein seine Lehrkräfte zu den Belastungen in der Schule befragt, betonte Prien. Im April werde der Landtag einen ausführlichen Bericht über die Ergebnisse erhalten. Ziel sei es, ein Konzept zu erstellen, um die Gesundheitssituation der Lehrkräfte nachhaltig zu verbessern. dpa
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„Als erstes Bundesland habe Schleswig-Holstein seine Lehrkräfte zu den Belastungen in der Schule befragt, betonte Prien.“
Niedersachsen hat auch schon gefragt, letztes oder vorletztes Jahr als Gegenpol zur großen Arbeitszeit-Studie der GEW.
An der Ministeriums-Studie in Nds. haben aber nur wenige Lehrkräfte teilgenommen und die Auswertung besteht aus lediglich einem Bericht. Es sollten weitere Auswertungen bis März 17 folgen, die bisher nicht auf der Seite des Ministeriums eingestellt wurden.
Berichtigung:Der Abschlussbericht steht auf einer anderen Seite des Ministeriums, ist also einsehbar.
ZITAT: „So gaben 77 Prozent der Grundschullehrkräfte an, emotionale Belastungen zu haben. 78 Prozent gingen trotz Krankheit zur Arbeit. Und sogar 93 Prozent der Grundschullehrkräfte fühlen sich durch Lärm belastet.“
Wieder etwas belegt, was ich hier nunmehr schon seit Jahren schreibe. Es sind die Belastungen im Berufsalltag, die uns die Arbeit schwer und sie für andere unattraktiv machen, es ist nicht ein angeblich zu geringes Gehalt. Wir brauchen massive ENTLASTUNGEN – und da wir nicht alles haben können (die sprudelnden Steuereinnahmen nur für die Lehrer, schwön wär’s ja – oder auch nicht), bin ich für ENTLASTUNGEN. Alles andere ist am Thema vorbei und hilft uns gar nicht.
Und wie ich sage, die Unterrichtsstörungen und die Auseinandersetzungen damit (z.B. die Wiederherstellung von Ruhe) kosten uns pi mal Daumen einen Monat Unterricht pro Schuljahr !!! Was hätte da alles gelernt und geübt werden können!
Meine Rechnung:
5 min. (für Störungen) bei 30 U-Stunden wöchentlich = 150 min.
150 min. x 40 Wochen pro Schuljahr = 6000 min.
6000 min. : 45 min. (1 U-Stunde) = 133,3……. Unterrichtsstunden
133 min. : 30 U-Stunden pro Woche = 4,43 Wochen = 1 MONAT