Wissenschaft: Neuer Mitbewohner für das Columbus Weltraumlabor

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BREMEN. Groß war die Euphorie, als das Weltraumlabor Columbus vor zehn Jahren ins All startete. Doch dann kam die Ernüchterung. Wer dort forschen wollte, brauchte viel Geduld. Mittlerweile sind die Wartezeiten kürzer. Jetzt will die Esa mehr industrielle Experimente an Bord locken.

Das Weltall - unendliche Weiten. Und sehr viele Neurinos. (Foto: NASA Gaddard Photo and Video/ Flickr CC BY 2.0)
Das Weltall wird viel geforscht.                        Foto: NASA Gaddard Photo and Video/ Flickr CC BY 2.0

Zu seinem 10. Geburtstag bekommt das Weltraumlabor Columbus der Internationalen Raumstation ISS einen neuen Bewohner: Er heißt Cimon, ist so groß wie ein Medizinball und reagiert auf die Befehle des deutschen Astronauten Alexander Gerst. «Er soll ihm wie in einem Science-Fiction-Film hinterherfliegen und bei der Arbeit helfen», sagt Andreas Schön von der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Gerst kehrt Anfang Juni auf die ISS zurück.

Sein – und Cimons – Arbeitsplatz ist mit fast sieben Metern Länge und rund 4,5 Metern im Durchmesser zwar eher klein, hat es aber in sich: «Columbus ist das kleinste Forschungslabor auf der ISS. Aber es ist gut bestückt», sagt Akos Hegyi vom Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus, der Columbus für die Esa gebaut hat und betreibt. Im Bremer Werk schwebt noch immer ein originalgetreues Modell des Weltraumlabors in luftiger Höhe, für Besucher über einen Laufsteg erreichbar. Hegyi zeigt auf die zehn Experimentierschränke – Racks genannt – an den Seiten. «Jedes Rack ist ein Labor mit einer wissenschaftlichen Ausrichtung.»

 

Alexander Gerst wird bei seinem zweiten Einsatz auf der ISS seinen intelligenten Begleiter Cimon ausführlich testen. Kennengelernt haben sich die beiden schon auf der Erde. «Er kann am Gesichtsausdruck von Alexander Gerst erkennen, wie es ihm geht und darauf reagieren», erläutert Schön. In Zukunft könnte Cimon auch an Orten zum Einsatz kommen, wo Menschen in Sekundenschnelle wichtige Entscheidungen treffen müssen. Zum Beispiel auf Intensivstationen im Krankenhaus, bei der Feuerwehr oder in Atomkraftwerken. Auch bei der Betreuung von alten Leuten könnte er helfen. dpa

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