KÖLN. Kennen Sie das auch? In Ihrer Schule wird an zig Projekten herumgewerkelt, aber die Qualität des Alltagsunterrichts lässt zu wünschen übrig – und Sie suchen schon lange nach einer Maßnahme, die das Kollegium wirklich weiterbringt. Oder: Sie haben kürzlich eine qualifizierte Weiterbildungsmaßnahmen kennengelernt, die Sie anderen Kollegien empfehlen möchten. Oder: Sie bieten selbst Weiterbildung zum Thema „Lernwirksamer unterrichten“ an und suchen nach einer Möglichkeit, dies bekannter zu machen. Vielleicht möchten Sie auch „nur“ in Ihrer Region eine öffentliche bildungspolitische Veranstaltung zum Thema „Unterrichtsqualität“ anregen – und suchen Unterstützung.
Aktuelle Schulleistungsvergleiche lassen keinen Zweifel: In vielen Bundesländern zeigen sich an den systemischen Übergangsstellen (Grundschulende, Mittlerer Schulabschluss und Abitur) teilweise gravierende Kompetenzdefizite der Schüler – Tendenz steigend. Verantwortlich hierfür sind nicht nur zu geringe Personalressourcen oder eine überhastete Inklusion. Vielerorts wurde auch die Professionalität des Lehrpersonals vernachlässigt – im Zuge ideologischer Bildungspolitik wie unterschwelliger Forschungsskepsis. Die Folge: vielfach nur suboptimale, bisweilen gar schlechte Unterrichtsqualität – nicht zuletzt dank qualitativ wie quantitativ ungenügender Angebote an Lehrerweiterbildung.
Ein Initiativteam von Vertretern aus Eltern-, Lehrer- und Erziehungswissenschaft gibt sich mit diesem Zustand nicht länger zufrieden. Die neue Online-Plattform www.initiative-unterrichtsqualitaet.de sammelt und informiert ab sofort bundesweit über sinnvolle Maßnahmen und Exponenten der Lehrerweiterbildung – parallel zu den staatlichen Institutionen, aber ohne deren Schwerfälligkeit und Politikabhängigkeit. Die Angebote erfolgen auf drei Ebenen:
- Weiterbildungsmaßnahmen zur Steigerung der Unterrichtsqualität für Lehrerkollegien
- berufsbegleitende Qualifizierung von Seiten-/Quereinsteigern
- Coaching/Beratung einzelner Lehrkräfte in Problemphasen bzw. -situationen
Besonderes Kennzeichen: Die präsentierten Angebote orientieren sich am aktuellen Stand der Unterrichtsforschung – und müssen sich entsprechend akkreditieren. Die Initiative wird durch einen fachlichen Beirat begleitet, zu dem namhafte Forscher, erfahrene Unterrichtspraktiker und engagierte Eltern gehören.
Ohne die Angebote gesichtet zu haben: Gut ist, dass sich die Leute akkreditieren müssen, was hoffentlich auch geprüft wird.
In der ministeriumseigenen Veranstaltungsdatenbank reicht ein Klick zum Eintrag, entsprechend „qualifiziert“ sind manche Angebote.