Giffey: Programm «Demokratie leben» wird verlängert

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Das auch auf Antisemitismus abzielende Programm «Demokratie leben» soll nach den Worten von Familienministerin Franziska Giffey verlängert und ausgebaut werden. Dies sei in der vergangenen Woche mit dem Bundesfinanzministerium vereinbart worden, sagte die SPD-Politikerin in Berlin.

Zeigt Flagge: Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey, Foto: Giffey / Wikimedia Commons (CC BY 4.0)
Giffey hält ein sicheres Leben für nicht verhandelbar.                                 Foto: Giffey / Wikimedia Commons (CC BY 4.0)

Sie habe es unverantwortlich gefunden, dass das Programm eigentlich Ende 2019 hätte auslaufen sollen, sagte Giffey. Es brauche Projekte, die helfen, die Auswirkungen weltpolitischer Konflikte auch auf dem Schulhof zu bewältigen.

Das Bundesprogramm «Demokratie leben» läuft seit 2015 und war 2017 mit 104,5 Millionen Euro dotiert, nach Angaben des Familienministeriums doppelt so viel wie im Jahr davor. Es soll Initiativen und Vereine fördern, die sich für Demokratie und gegen Menschenfeindlichkeit einsetzen.

Mobbing an Schulen betreffe nicht nur Kinder jüdischen Glaubens, sagte die Ministerin bei einer Konferenz des American Jewish Committee zum Thema Integration. Gegen Vorurteile und Diskriminierung müsse sich jeder stark machen. «Mir ist wichtig, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher leben können. Das ist ein Grundsatz, der ist nicht verhandelbar.»

Integration müsse vor Ort geschehen, betonte Giffey, die bis vor kurzem Bürgermeisterin des Berliner Stadtteils Neukölln war. Ohne gute Bildung schon seit dem frühen Kindesalter werde ein Nährboden geschaffen für spätere Schulprobleme, Aggression und auch Radikalisierung. dpa

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sofawolf
5 Jahre zuvor

Ich halte ein Programm speziell gegen Antisemitismus für falsch (bitte zu Ende lesen). Lehrer müssen zu Toleranz in allen Richtungen (grundgesetzkonform) erziehen und anhalten, darin sollte Antisemitismus selbstverständlich enthalten sein.

(Oje, ich habe Angst, von Palim zitiert zu werden. Die alles ab der ersten Klammer weglässt.) 🙁

F.H.
5 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Dagegen kann Palim nichts haben. Im Übrigen bin ich nur eingeschränkt Ihrer Meinung. „Toleranz in allen Richtungen“ ist immer richtig, doch angesichts dessen, was im Moment erschreckender Weise mit den Juden passiert, möchte ich aktuell doch gern einen Schwerpunkt auf dieses Thema gelegt wissen.

sofawolf
5 Jahre zuvor
Antwortet  F.H.

Ok, aber ich glaube nicht, dass man „einseitig tolerant“ sein kann bzw. halte das nicht für sinnvoll / glaubwürdig. Also tolerant gegenüber jüdischen Mitbürgern, aber intolerant gegenüber … Mitbürgern. Wenn, dann Toleranz gegenüber allem (was Toleranz nicht selbst gefährdet) und dann sind unsere jüdischen Mitbürger darin einfach inbegriffen.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Wenn selbst der (eigentlich gemäßigte) Oberpalästinenser Abbas den Juden die Schuld am Holocaust zuweist und das Verleihen von Geld dafür mitverantwortlich macht, ist doch wohl klar, dass palästinensische Flüchtlinge und andere Araber in Deutschland nicht sensibler mit dem Thema umgehen werden:
http://www.tagesschau.de/ausland/abbas-151.html
Was den wachsenden Judenhass in Deutschland betrifft, so wäre doch mal zu fragen, ob sich die Zahl der Neonazis plötzlich erhöht hat oder die Zahl der Araber hier in Deutschland. Was sagen die Statistiken?