Mehr als ein Drittel der Berufsschullehrer in Rheinland-Pfalz sind Quereinsteiger

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Lehrer werden, ohne Lehramt studiert zu haben: Um die Löcher an rheinland-pfälzischen Berufsschulen zu stopfen, bereitet das Land wieder sogenannte Quereinsteiger auf den Schuldienst vor. Von den zum 1. Mai neu eingestellten Referendaren wagen 25 den Quereinstieg, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier auf Anfrage mitteilte.

Auch Berufsschullehrer sollten pädagogisch geschult sein.                                                        Foto: ceiling / flickr / CC BY 2.0

Seit 2003 ermöglicht die ADD Hochschulabsolventen von Bedarfsfächern, den zweijährigen Vorbereitungsdienst zum Berufsschullehrer anzutreten. Voraussetzung: Es gibt nicht genügend Lehramtsstudenten, die sich bewerben. Dies war aktuell unter anderem bei Elektrotechnik oder Gesundheit der Fall.

Für den VBE ist der Seiteneinsteig ein «notwendiges Übel». Und ein klares Zeichen: «Die Landesregierung hat es über Jahre versäumt, den realen Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern zu erkennen», sagt der Landesvorsitzende Gerhard Bold. Quereinsteiger seien «schlecht bis gar nicht auf ihren Einsatz an Schulen vorbereitet». Laut ADD hören allerdings im Schnitt nur 1,5 Absolventen pro Durchgang vorzeitig auf.

Die Möglichkeit zum Quereinstieg für Förder- und berufsbildende Schulen gibt es seit 2003. Gerade für Förderschulen sieht der VBE große Probleme, da Quereinsteiger den besonderen Anforderungen der Schüler «kaum gerecht werden» könnten. Für Gymnasien gibt es laut ADD genügend Referendariatsbewerbungen. dpa

GEW warnt vor Lehrermangel an Berufsschulen. Klinger: Berechnungen der KMK sind fehlerhaft

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3 Kommentare
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sofawolf
5 Jahre zuvor

Ganz einfach, da es ähnlich wie im Grundschulbereich immer weniger ausgebildete Berufsschullehrer gibt, also immer mehr Seiteneinsteiger, hilft (in der hier bekannten Logik) doch nur eins: Gehaltserhöhung, um den Beruf wieder attraktiver zu machen. Sprich: A 14.

Krokodilstreichler
5 Jahre zuvor

Nein, vielmehr sollten Lehrer ein bezahltes FH-Studium absolvieren. Somit interessieren sich auch die Abiturienten mit armen Eltern für den Lehrerberuf.

sofawolf
5 Jahre zuvor

Hatten Sie nicht neulich noch einen anderen Namen?

Aber egal, Sie haben Recht. Im Osten Deutschlands wurde bewiesen, dass es kein Hochschulstudium sein muss, um Grundschullehrer zu werden und erfolgreich zu praktizieren. Ebenfalls stimme ich zu, dass dadurch das Berufsbild auch jenen geöffnet werden würde, denen es derzeit versagt bleibt (wegen des Hochschulstudiums).

Aber was hat das mit den Berufsschullehrern zu tun, an denen es auch mangelt?