Gauland und der „Vogelschiss“: Betreiben die Schulen einen „Schuldkult“ um den Holocaust? Geschichtslehrer widersprechen

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BERLIN. Der „Vogelschiss“, womit Alexander Gauland am Wochenende die NS-Zeit bezeichnete, war kein Ausrutscher. Immer wieder provoziert die AfD mit der Behauptung, dass um den Holocaust in Deutschland ein „Schuldkult“ betrieben werde, dass die Schulen die „deutsche Geschichte mies und lächerlich machen“, wie der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke (selbst Geschichtslehrer von Beruf) befand – und eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ forderte. Was ist dran an der These? News4teachers sprach darüber mit Ulrich Bongertmann, dem Bundesvorsitzenden des Verbands der Geschichtslehrer Deutschlands.

Eine alte Frau und  Kinder auf dem Weg in die Gaskammern in Auschwitz-Birkenau (Mai 1944) – Aufnahme aus dem „Auschwitz-Album“, das nach Kriegsende entdeckt wurde und Aufnahmen enthält, die von SS-Angehörigen gemacht wurden. Foto: Bundesarchiv / Wikimedia Commons

News4teachers: Wenn man mal versucht, die Debatte sachlich zu fassen, dann geht daraus der Vorwurf hervor, dass die Schulen eine falsche Erinnerungskultur pflegen – dass der Geschichtsunterricht einseitig die dunklen Seiten betont und eine wundervolle deutsche Geschichte, die es darüber hinaus gebe, vernachlässigt. Ist da etwas dran?

Bongertmann: Es ist den Schulen ja nicht zum ersten Mal von der AfD vorgeworfen worden, den Nationalsozialismus im Unterricht überzubetonen. Das ist aber nicht so. Es stimmt nicht, dass das Thema in jedem Schuljahr den Schülern aufs Neue aufgetischt würde. Das ist in keinem Lehrplan der Fall. Andererseits ist die Geschichte des Nationalsozialismus und der damals verübten Verbrechen natürlich eines der Hauptthemen des Geschichtsunterrichts. Es muss einen angemessenen Platz haben und der ist in der Regel in der 9. oder 10. Klasse aller Schulformen und dann nochmal in der gymnasialen Oberstufe, wo das Thema vertiefend wiederholt wird. Der Ablauf des Holocausts nimmt im deutschen Geschichtsunterricht zeitlich einen Komplex von ein bis vier Stunden ein. Darin kann ich keine Übertreibung erkennen –  angesichts der Bedeutung, die der Judenmord für unsere Demokratie und für unser aller Bewusstsein hat.

News4teachers: Sind ein bis vier Unterrichtsstunden nicht umgekehrt viel zu wenig?

Ulrich Bongertmann, Bundesvorsitzender des Verbands der Geschichtslehrer Deutschlands, ist Geschichtslehrer in Rostock. Foto: privat

Bongertmann: Der chronologische Ablauf des Holocausts ist ja nur ein Teilaspekt des Themas. Warum kommt es zum Judenmord? Wo liegen die Wurzeln? Was sind die Bedingungen, was ist die Ideologie des Nationalsozialismus? Alles zusammengenommen ist es schon ein viertel oder ein halbes Schuljahr, in dem sich die Schüler mit dem Nationalsozialismus beschäftigen. Die mathematische Relativierung, die NS-Zeit umfasse „nur zwölf von 1000 Jahren“ deutscher Geschichte, wie Gauland sie vornimmt, verzerrt die Geschichte: Historisch waren es eben nicht nur diese zwölf Jahre, die plötzlich über die Deutschen gekommen sind – die Wurzeln reichen tief bis ins 19. Jahrhundert. Und es kommt im Geschichtsunterricht darauf an, auch diese freizulegen, also die  langfristigen Entwicklungen, die dann in die Katastrophe geführt haben. Um dann gemeinsam zu überlegen: Was kann man tun, um so etwas für die Zukunft zu verhindern?

News4teachers: Sehen Sie den Geschichtsunterricht über das sogenannte „Dritte Reich“ im Umfang als ausreichend an – oder würden Sie sich mehr wünschen?

Bongertmann: Wir als Geschichtslehrer sehen das Angebot als defizitär an, weil es viele Aspekte gibt, die wir aus Zeitmangel nicht behandeln können. Wir haben neulich eine Untersuchung gemacht: Wie viel Unterrichtszeit steht uns überhaupt zur Verfügung? Und da gibt es durchaus Bundesländer, die uns in jedem Schuljahr von der 5. Klasse an bis hinauf in die Zehn zwei Wochenstunden gönnen – und es gibt andere Bundesländer, in denen gibt es jahrgangsweise gar keinen Geschichtsunterricht. Allen voran Nordrhein-Westfalen oder Brandenburg. Dort gibt es viel zu wenig Stunden. Dann ist es überhaupt keine Frage, ob man mehr als drei, vier Unterrichtsstunden zum Thema Holocaust machen kann. Das ist dann schon das Maximum des Vorstellbaren, weil insgesamt nur eine Stunde in der Woche vorhanden ist. Wir brauchen also eine maßvolle Anhebung des Geschichtsunterrichts in den meisten Bundesländern – und dabei sollte auf jeden Fall das Thema „Wie kam es zu Hitler? Wie kam es zu den Verbrechen des Nationalsozialismus?“ einen großen Stellenwert haben. Andererseits sind wir genauso dafür, dass die deutsche Demokratiegeschichte, die ja auch mehr umfasst als die Bundesrepublik oder Weimar, angemessen behandelt wird.

News4teachers: Die guten Seiten der deutschen Geschichte…

Bongertmann: … sollten im Geschichtsunterricht keineswegs fehlen. Also, wir sind sehr dafür, dass wir uns beispielsweise mit den Traditionen von 1848 auseinandersetzen und dass wir die Einführung des Frauenwahlrechts 1919 anerkennen.

News4teachers: Gauland hat am Wochenende von einer „fast 1000-jährigen Erfolgsgeschichte Deutschlands“ gesprochen, abzüglich eben vom „Vogelschiss“ der zwölf Jahre Naziherrschaft. Wie stehen Sie zu dem Terminus „Erfolgsgeschichte“ im historischen Kontext?

Bongertmann: Für einen Historiker gibt es in fast jeder Epoche Licht und Schatten und das muss dann auch im Unterricht angemessen dargestellt werden. Wer etwa den Glanz Friedrichs des Großen darstellen will, der muss dann auch darüber sprechen, dass dessen waghalsige Annektionspolitik mit kriegerischen Mitteln erfolgte, also dass die sogenannten „Erfolge“ mit vielen Menschenleben erkauft wurden. Auch wer über Bismarck redet, der muss sehen: Er hat bisweilen skrupellose Mittel eingesetzt, um seine politischen Ziele zu erreichen.

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News4teachers: Also, das heißt: Geschichte entzieht sich der Kategorie „Erfolg“.

Bongertmann: Was bedeutet es denn, dass eine Nation eine „Erfolgsgeschichte“ haben soll? Eine Nation, die so viele Aufs und Abs erlebt hat – und zu der auch Phänomene wie Rassismus und Antisemitismus gehören.

News4teachers: Zumal uns der Antisemitismus heute ja in vielfacher Gestalt beschäftigt, etwa auch als problematische Einstellung unter jungen Muslimen.

Bongertmann: Ja, eben. Antisemitismus hat tiefe Wurzeln. Junge Menschen müssen diese Argumentationsmuster kennen – um erkennen zu können, was sich davon wiederholt. Damit sie ein kritisches Urteil fällen können über das, was ihnen heute begegnet.

News4teachers: Was sagen Sie zu der Forderung der Jungen Alternative, dass in den Schulen das Deutschlandlied – ausdrücklich nicht die Nationalhymne – gesungen werden soll?

Bongertmann: (Lacht). Ja, auch das hat eine Tradition. Da gab es mal in den 70-ern einen baden-württembergischen Kultusminister, Gerhard Mayer-Vorfelder, der später auch DFB-Präsident wurde. Der hat seinerzeit schon versucht, sich mit dem Vorschlag national zu profilieren. Ich meine: Jeder Schüler sollte den Text der Nationalhymne, also der  dritten Strophe des Deutschlandliedes, kennen. Dass man im Laufe seines Lebens die Nationalhymne mal gesungen haben sollte, dem könnte ich durchaus etwas abgewinnen. Vielleicht sollten Schüler auch den ganzen Text des Deutschlandliedes kennen – um darüber ein kritisches Urteil fällen zu können. Das  Deutschlandlied hat eben auch Stellen, die sehr unheilvoll gewirkt haben.

News4teachers: Sollte es zur Pflicht gemacht werden, dass Kinder und Jugendliche im Laufe ihrer Schulzeit einmal eine KZ-Gedenkstätte besuchen?

Bongertmann: Wir sind dafür, dass die meisten Schüler in ihrer Schulkarriere eine Gedenkstätte zur Gewalt im 20. Jahrhundert besuchen – dazu gehören auch Gedenkstätten zur DDR-Geschichte. Das ist sehr zu empfehlen und sehr zu unterstützen und die Länder sollten uns auch Gelder zur Verfügung stellen, um das allen Schülern zu ermöglichen, denn man darf das nicht nur fordern, man muss es auch finanzieren. Andererseits haben wir die Erfahrung, gerade aus der DDR, dass der erzwungene Besuch von vielen Menschen als oktroyiert und fremdbestimmt wahrgenommen wird, sodass die Wirkung in das Gegenteil der beabsichtigten umschlagen kann.

News4teachers: Also Prinzip Freiwilligkeit – aber die Angebote ausbauen. Das wäre Ihr Ansatz?

Bongertmann: Ja. Es ist absolut wünschenswert, wenn ein hoher Erfüllungsgrad erreicht wird, aber die Teilnahme sollte freiwillig bleiben. Das Angebot ist in der Regel attraktiv und interessiert viele Schüler, aber wenn Zwang ins Spiel kommt, dann gibt es immer solche, die das dann aus Prinzip ablehnen müssen. Übrigens auch bei den Lehrern: Wenn Sie die Lehrer zwangsweise in die Gedenkstätten schicken, kommt da auch nichts Gutes heraus. bibo / Agentur für Bildungsjournalismus

AfD-Größe Höcke (selbst Geschichtslehrer von Beruf): Schulen machen deutsche Geschichte „mies und lächerlich“ – wegen Holocaust-Gedenkens

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Cavalieri
5 Jahre zuvor

In einer Umfrage meinten 13 % der Befragten, sie würden einen Führer bevorzugen, der Deutschland mit starker Hand regiert:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/978/umfrage/ansicht-zur-aussage-deutschland-sollte-starken-fuehrer-haben/
Und das 73 Jahre nach Kriegsende, was praktisch bedeutet, dass nur noch ganz wenige Leute die Nazizeit aktiv und als Erwachsene miterlebt haben.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Vielleicht wollen diese 13% auch nur eine Regierung, die für ihre Positionen steht. Merkel und Konsorten richten ihr Fähnchen ja nur nach dem Wind, sie reagieren nur, sie regieren nicht.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ist das Ihr Ernst? Wer ausdrücklich einen Führer will, will Ihrer Meinung nach ja nur einen „sympathischen Charakterkopf“ – vielleicht so wie Hitler einer war? Weil ja Merkel „und Konsorten“, die demokratische und rechtstaatliche Verfahren und Entscheidungsprozesse beachten müssen, „reagieren statt regieren“. Geht’s noch?

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich kann mir in der Tat vorstellen, dass diese 13% einen sympathischen Charakterkopf à la die europäischen Königshäuser haben wollen, sprich ein Staatsoberhaupt, zu dem sie aufschauen können. Der deutsche Bundeskanzler (m/w) und erst recht der Bundespräsident (m/w) sind es wahlbedingt nicht. Ich denke, selbst Sie, Bernd, sollten genügend Grips im Kopf haben, um eine repräsentative Monarchie von einer Diktatur unterscheiden zu können.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Eindrucksvolle Beweisführung. Sie fantasieren sich irgendwas zusammen – dass nämlich irgendwer beim Begriff „Führer“ in Deutschland an einen lediglich repräsentierenden König denkt -, um daraus sogleich abzuleiten, dass das natürlich keine Faschisten sein können. Muss ja so sein – wir haben in Deutschland natürlich keine Nazis. Klar, wenn die AfD „konservativ“ ist, ist der NSU ein Royalistenclub.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Wollen Sie die Kommentare falsch verstehen oder sind Sie zu nichts anderem in der Lage?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Schauen wir nach Österreich, der Heimat des Adolf Schicklgruber alias Hitler:
http://www.faz.net/aktuell/politik/umfrage-in-oesterreich-fast-jeder-dritte-wuenscht-sich-einen-starken-fuehrer-12928097.html
Vielleicht kann ja Herr Kurz diese Sehnsüchte teilweise befriedigen, auch ohne ein Faschist oder gar ein zweiter Hitler zu sein. Er macht das bislang doch recht gut.

sofawolf
5 Jahre zuvor

Ich bin auch der Meinung, dass die Schulen keinen „Schuldkult“ betreiben. Geschichte läuft doch eher unter ferner liefen. Aus Zeitnot schafft man vieles nicht und es wird weggelassen. Wir gehen viel zu wenig auf diese Ereignisse ein.

Einen „Schuldkult“ sehe ich auch nicht in unserer Gesellschaft; ich sehe nur „eine Art von Hysterie“, sobald – um es vorsichtig auszudrücken – etwas „nicht links“ daher kommt. Also sobald sich z.B. jemand kritisch über Ausländer / Zuwanderer äußert, da wird sofort die „Nazikeule“ geschwungen. Sobald jemand von Heimat, Volksliedern, Trachten, Sitten und Bräuchen, Pflege der deutschen Sprache redet, macht er sich bereits „naziverdächtig“ und wird auch entsprechend beschimpft, verhöhnt, verunglimpft. Sobald jemand es wagt, die aktuelle Politik Israels zu kritisieren, wird er schon als „Nazi“ bezeichnet bzw. als jemand, der zwar sagt, er sei kein Nazi, nur weil er Israels Politik kritisiert, aber in Wirklichkeit doch einer ist, eben weil er Israels Politik kritisiert.

So gibt es einen Themenkreis, zu dem man sich besser nicht äußert, weil man schon weiß, was folgt. Und das ist nicht gut.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Typisch scheint ja mal wieder zu sein, dass die Gauland-Kritiker sich nicht mal einig sind, ob es sich nun um einen „Vogelschiss“ oder einen „Fliegenschiss“ handelte:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gauland-hitler-nur-vogelschiss-in-deutscher-geschichte-15619502.html

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn man älter wird , so lassen eben die kognitiven Leistungen des Gehirns sukzessive nach. Davon wird der Herr auch betroffen sein.

stillmann
5 Jahre zuvor

Dass die Schulen einen Schuldkult mit dem Holocaust betreiben, glaube ich nicht.
Wenn ich aber an all die Schimpfwörter der letzten Jahre (Nazi, Fremdenhasser, Behindertenfeind, Rassist usw.) und an den hysterischen Kampf gegen Rechts denke, der auch Feindseligkeit gegen Konservative einschließt, dann glaube ich schon, dass ein Schuldkult um alles, was in irgendeiner Weise mit der Hitler-Zeit in Verbindung gebracht und darum verurteilt werden kann, betrieben wird.
Ich wage sogar zu sagen, dass der Holocaust in den letzten Jahren dabei keine besondere Rolle spielte und der mörderische Antisemitismus jener Zeit erst wieder verstärkt in Erinnerung gerufen wurde, als antisemitische Vorfälle durch Muslime (auch an Schulen) bekannt wurden. Da war plötzlich nicht mehr „nur“ von Fremden- und Minderheitenhass der Deutschen die Rede, weshalb Antisemitismus und Judenhass in Verbindung mit dem Holocaust wieder mehr in den Fokus gerückt wurden. Politikern und Medien schien es fast peinlich zu sein, auch bei Muslimen Rassismus und Antisemitismus verurteilen zu müssen, weil diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewöhnlich doch aufs Schuldkonto und zum Schuldkult der Deutschen gehörten.
Fazit: Ja, ich meine bei uns einen gewissen Schuldkult feststellen zu können, der mich nicht weiter stören würde, wenn er nicht häufig zur Verunglimpfung von Meinungsgegnern und für politische Zwecke ausgenützt würde.
Der Empörung über Gaulands „Fliegenschiss“-Bemerkung soll das keinen Abbruch tun. Seine Bemerkung war völlig daneben und verdient jede Menge Kritik.

Reni
5 Jahre zuvor
Antwortet  stillmann

Ich sehe auch einen Schuldkult, der weidlich ausgenutzt wird für eine Flüchtlingspolitk der offenen Grenzen und eine Relativierung der Gewaltakte und Rechtsverstöße von Migranten.
„Denkt an die eigene Schuld, bevor ihr es wagt, mit dem Finger auf andere zu zeigen!“, ist die immer gleiche Mundtotmacherei.
Die Verbrechen der NS-Zeit für eigennützige Interessen und Ziele zu missbrauchen, fällt für mich ebenso unter „Verhöhnung der Opfer“ wie Gaulands „Vogelschiss“.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Na, hat die AfD-Propagadaabteilung wieder eine Wortschöpfung rausgehauen, damit auch die Doofen in einem Leserforum mal was zu posten haben?

Kein Mensch redet von Schuld – außer der AfD. Es geht um Verantwortung. Und wer hin und wieder mal den Fernsehsessel verlässt und sich mit offenen Augen und Ohren außerhalb Deutschlands bewegt (ja, es gibt eine Welt draußen!), der weiß um die Narben der seinerzeit überfallenen Völker und Volksgruppen – und darum, dass Deutschland (und den Deutschen!) daraus eben eine besondere Verantwortung zukommt.

Migranten wird abverlangt, sich an einer deutschen Leitkultur zu orientieren, zu der zweifellos die deutsche Geschichte gehört – warum glauben eigentlich so viele eingeborene Deutsche, darauf sch… zu können?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Hier steht in einem Interview mit einem Historiker: „deutsche Schuld am Holocaust“. Der Historiker widerspricht nicht.
Quelle:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article147997779/Die-deutsche-Schuld-ist-noch-viel-groesser.html

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Der Holocaust ist nicht einzig Teil einer deutschen Schuld.
Wer sich ernsthaft mit dem ganzen Grauen auseinandersetzt, der wird feststellen, dass an der systematisch organisierten Vernichtungsmaschinerie Kollaborateure aus etlichen anderen europäischen Staaten beteiligt waren, die die Opfer den gut organisierten Häschern des Nazireiches zuführten.
Wenn andere Nationen sich aus ihrer Verantwortung für diesen armseligen“Beitrag“ an der Vernichtungsmaschinerie ausklammern, so ist es nicht an uns , diese darauf hinzuweisen.
Wir tragen eigenverantwortlich unseren Beitrag zur geschichtlichen Verantwortung nachfolgenden Generationen gegenüber und wir werden alles daran setzen, dass derartiges sich nie wiederholen kann, ebenso wenig wie ein Wiedererstarken eines deutschen Militarismus oder eines Revanchismus mit historisch begründeten Gebietsansprüchen an andere Nationen.

Reni
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

@Bernd
Na, versucht die linke Propagandaabteilung mal wieder einen Meinungsgegner zu verunglimpfen und kleinlaut zu machen?
Es ist doch durchsichtige Haarspalterei, ob es „verantwortlich“ oder „schuldig“ heißt, wenn die Absicht dahinter auf dasselbe hinausläuft, was ich zu Ihrem Unmut kritisiert habe.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Bezeichnend, dass Sie das Wort Verantwortung nicht kennen.

OMG
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd, austeilen koennen Sie. Allerdings, mit Verlaub, grenzwertig. Die Redaktion mag das nicht stören, mich schon

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Und die Hetze gegen Migranten, gegen unseren Staat und unsere Gesellschaft, die von ebenjenen, die ich hier scharf angehe, immer wieder kommt – die stört Sie nicht?

Hier nochmal der Satz, auf den ich reagiert habe: „Ich sehe auch einen Schuldkult, der weidlich ausgenutzt wird für eine Flüchtlingspolitk der offenen Grenzen und eine Relativierung der Gewaltakte und Rechtsverstöße von Migranten.“

Damit wird behauptet:

Der Holocaust wird (von der Bundesregierung?) instrumentalisiert
Die Grenzen sind offen und ungeschützt
Migranten begehen prinzipiell Gewaltakte und Rechtsverstöße
Diese Gewaltakte und Rechtsverstöße werden nicht geahndet

Das sind vier LÜgen in einem Satz. Ich bin nicht gewillt, dies in einer öffentlichen Diskussion unwidersprochen zu lassen.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Bernd, bitte belegen Sie, dass Ihre vier Behauptungen zutreffen.

Die zweite ist angesichts des Schengenabkommens und des desolaten Zustandes der Bundeswehr plausibel, die zweite ist schlicht und ergreifend wahr, weil jede Bevölkerungsgruppe prinzipiell Gewaltakte begehen kann. Laut PKS begehen Migranten relativ gesehen allerdings mehr Gewaltakte als Herkunftsdeutsche.

Ich erinnere Sie erneut an meine Bitte hinsichtlich Ihrer Forschungsarbeit vom 07. Juni um 16:33 Uhr. Ich übrigens nicht gewillt, die Hetze gegen kritisch denkende Menschen in einer öffentlichen Diskussion unwidersprochen stehen zu lassen.

realo
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Der Satz, auf den Sie reagiert haben, enthält aus meiner Sicht nicht vier Lügen, sondern Wahrheiten.
1. Die historische Schuld der Deutschen aus der NS-Zeit hat zu einer Flüchtlingspolitik der sog. „Willkommenskultur“ geführt. Deutschland nahm mehr Menschen auf als alle EU-Länder zusammen.
2. + 3. Die Grenzen sind noch immer weitgehend ungeschützt und natürlich kamen bei der chaotischen Einwanderung von Menschen mit ungeprüfter Identität (siehe BAMF-Skandal!) auch zahlreiche Kriminelle und IS-Sympathisanten ins Land.
4. Gewaltakte und Rechtsverstöße von Migranten wurden sehr wohl heruntergespielt und relativiert. Sie selbst, Bernd, gehörten doch immer zu diesen „Relativierern“ durch reflexhaften Verweis auf die Nazi-Verbrechen und die NSU-Morde, wenn Verbrechen von Migranten zur Sprache kamen.
Dass Gewaltakte und Rechtsverstöße nicht „geahndet“ wurden, hat Reni mit keinem Wort gesagt. Das ist wieder eine Ihrer Unterstellungen, die man auch Lügen nennen kann.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Dann belegen Sie diesen rechtspopulistischen Mist doch:

Woraus leiten Sie einen Zusammenhang ab zwischen der „Willkommenskultur“, die auch Länder wie Schweden zeigen, und dem Holocaust? Was rechtfertigt die Behauptung, dass die Grenzen heute „weitgehend ungeschützt“ seien?

Wer relativiert Verbrechen von Migranten? Was bedeutet „relativiert“, wenn damit nicht gemeint ist, dass die Justiz sie nicht angemessen ahndet? Wann habe ich Verbrechen von Migranten relativiert?

Und: Wieso geben sich Leute in diesem Forum immer wieder „sprechende“ Alias-Namen? Soll das den dünnen Inhalt aufwerten?

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Es wäre viel einfacher für uns alle, wenn Sie mal Ihre Behauptung, dass oben vier Lügen formuliert wurden, durch seriöse Quellen belegen, und (endlich) mal Ihren wissenschaftlichen Hintergrund inkl. Literaturliste veröffentlichen. Auf letztere müssen Sie stolz sein, so sehr wie Sie hier für Ihre Position kämpfen.

g. h.
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd
Gelobtes Flüchtlingsland Schweden??
So sah es dort bereits Anfang 2016 aus:
„Was ist los in Schweden?“, fragt sich die Tageszeitung „Expressen“ fast schon hilflos angesichts der stetig steigenden Zahl der besorgniserregenden Vorfälle rund um die Flüchtlinge: brennende Flüchtlingsheime, Abschottung der unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen, Kriminalität jugendlicher Flüchtlinge.
https://www.welt.de/politik/ausland/article151774661/Schweden-ist-nicht-wiederzuerkennen.html

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

In der Tat, Schweden scheint als Musterländle und Vorbild ausgedient zu haben. Bei PISA ist Schweden mächtig abgesackt. Das Schulministerium hat als Begründung die vielen Migranten angegeben. Es gibt mehr Segregation, es gibt Problemviertel und reine Migranten-Vorstädte, in denen schon mal Autos brennen und so. Und es gibt plötzlich eine „rechte“ Partei mit wachsenden Zustimmungswerten:
http://www.deutschlandfunk.de/schwedendemokraten-anti-asyl-als-politisches-konzept.795.de.html?dram:article_id=346339

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

@Bernd Ich versuche es nochmal:

Laut Ihren Angaben sind Sie in der wissenschaftlichen Forschung tätig. Mich interessieren wirklich Ihr Fachgebiet und Ihre Veröffentlichungen der letzten Jahre. Da Sie ja als seriöser Forscher anerkannt werden wollen, sollte die Auflistung eine Ehre für Sie sein. Vorweg muss ich aber gestehen, dass mir der Tonfall, den Sie hier in den Kommentaren an den Tag legen, in den Naturwissenschaften unbekannt ist. Dort wird allerdings auch eher mit objektiven Fakten und weniger mit subjektiven Emotionen argumentiert.

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Reni

Es gibt keine Verbindung zwischen dem grauen des 2 Weltkrieges und der Flüchtlingspolitik. Das einzige was diese verbindet ist die Thematisierung beider Themen durch führende Politiker der AfD. Mehr nicht.