Zentralrat ist gegen die Vertuschung von antisemitischen Fällen an Schulen

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Nach einem neuen Fall von Antisemitismus an einer Berliner Schule fordert der Zentralrat der Juden, solche Probleme schnell zu melden. «Antisemitische Vorfälle müssen von den Schulen ernst genommen und dürfen nicht vertuscht werden», erklärte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster. Es handle sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem. «Solche Vorfälle finden an allen Schulformen und überall in Deutschland statt.»

Schuster ist gegen Verharmlosung.                                                           Foto: Freud / Wikimedia Commons / CC BY 3.0

Zuvor hatte die John-F.-Kennedy-Schule in Berlin einen antisemitischen Vorfall gemeldet. Die renommierte Schule schrieb in einer Mitteilung, der Leitung sei der Fall Anfang Juni bekannt geworden. «Er hat sich in einer 9. Jahrgangsstufe zugetragen und wurde zunächst in Ausmaß und Ernsthaftigkeit unterschätzt. Wir bedauern dies außerordentlich.» Was sich genau abgespielt hat, steht nicht in der Mitteilung. Die Schulleitung war zunächst nicht erreichbar.

Die Schule will den Fall nun aufarbeiten. Neben der offiziellen Meldung der Vorfälle an die zuständige Senatsverwaltung seien sofort Maßnahmen in die Wege geleitet worden, hieß es. Dazu gehörten intensive Gespräche der Mitarbeiter und Schulleitung sowohl mit der betroffenen Klasse als auch mit einzelnen Schülern. dpa

Keine einfachen Wahrheiten: Mit Kindern über Antisemitismus reden

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Cavalieri
5 Jahre zuvor

Mit dem Nicht-Vertuschen hat er natürlich Recht. Leider hat es sich eingebürgert, immer dann, wenn in Schulen jüdische Schüler von arabischen beschimpft werden, vor der AfD oder anderen Rechten zu warnen und hinzuzufügen, das sei ein „gesamtgesellschaftliches Problem“, dann aber zur Tagesordnung überzugehen.
Allerdings ist die Bezeichnung „Antisemitismus“ fragwürdig: denn zu den Semiten (wovon dieses Wort abgeleitet ist) gehören nicht nur die Juden, sondern auch die Araber und andere:
https://de.wikipedia.org/wiki/Semiten
Von der Bibel abgeleitet sind eben die Semiten, die Hamiten und die Japhetiten (dazu gehören die Indogermanen), das ist ein bisschen verworren. Ich fände es besser, stattdessen von Judenhass zu sprechen. Analog könnte man von Hass auf Schwarz-Afrikaner, Araber, Inder, Chinesen usw. sprechen. Denn das ist eigentlich gemeint: der unversöhnliche Hass, nicht einfach ein diffuses „Anti-Gefühl“ oder eine Abneigung, sich mit denen zu gemein zu machen. Auch wenn man die Ägypter zu den Hamiten zählen kann, so muss man sehen, dass die Hamiten gegenüber den Schwarz-Afrikanern sich als überlegene Rasse fühlten (so jedenfalls Wikipedia). Damit sind die einen eigentlich nicht besser als die anderen. Den Hass auf andere gab es schon vor den Nazis. Auch bei den Turkvölkern gibt es eine Theorie, die „turanische Rasse“ als überlegen darzustellen. Auch die Juden fühlen sich ja als das auserwählte Volk Gottes, allerdings nicht als überlegene Rasse.
Die Frage ist eigentlich, was genau in unseren Schulen in Sachen „Antisemitismus“ geschieht. Das aber wird oben nicht verraten.