Lehrer installiert Kamera in Damenumkleide – Geldstrafe

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HEIDENHEIM. Ein Lehrer hat in der Damenumkleide einer Heidenheimer Sporthalle eine Kamera installiert und ist deswegen zu einer Geldstrafe verdonnert worden – weiterarbeiten darf er trotzdem. Der Mann hatte die Kamera nach Angaben des Regierungspräsidiums Stuttgart an einem Herbsttag 2017 angebracht. Eine Reinigungskraft entdeckte sie noch am selben Abend. Schülerinnen wurden demnach nicht gefilmt, am Abend wurde die Halle laut Behörde von Vereinen genutzt. Der Fall wurde durch einen Bericht der «Heidenheimer Zeitung» am Dienstag bekannt.

Schutzmaßnahme mit langem Schatten. Empirische Daten belegen die abschreckende Wirkung von Kameras an Schulen nicht. Foto: stux / pixabay (CC0 Creative Commons)
Dass das Installieren einer Kamera in einer Umkleidekabine Ärger macht, war vorauszusehen (Symbolfoto). Foto: pixabay (CC0 Creative Commons)

Gegen den Mann erging laut Staatsanwaltschaft Ellwangen ein Strafbefehl wegen der Verletzung der Privatsphäre der Betroffenen – er musste mehrere Tausend Euro zahlen. Ob Bilder bereits an den Mann übertragen worden waren und ob er die Kamera zuvor schon einmal installiert hatte, dazu liegen keine Erkenntnisse vor, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag sagte.

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Der Lehrer bleibt laut Regierungspräsidium weiter im Schuldienst. «Es wurde kein Disziplinarverfahren eingeleitet, da sich das Fehlverhalten außerhalb des Dienstes ereignet hat», teilte das Regierungspräsidium mit. Es sei aber Vorsorge getroffen worden, damit Schülerinnen nicht gefährdet werden. Was das konkret heißt, könne aus Gründen der Amtsverschwiegenheit in Personalangelegenheiten nicht gesagt werden. Auch zum Alter oder den Unterrichtsfächern des Mannes gab die Behörde keine Auskunft. dpa

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2 Kommentare
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Ungenügend
5 Jahre zuvor

Völlig unbegreiflich, dass dieser ungeeignete und unzumutbare Kollege Spanner weiter unterrichten soll, die Schüler und Eltern (aber auch die anderen Lehrer) im Unklaren und im Regen stehen gelassen werden! Mit hanebüchenen Konstruktionen nach dem Motto „Lehrer haben vormittags recht und nachmittags frei“. Solche Dienstvorstellung ist eine Bankrotterklärung und Täterschutz! Kinder und Jugendliche, Pubertierende sind einer Lehrkraft anvertraut und ausgeliefert. Informationelle und sexuelle Selbstbestimmung sind Thema, Bildungsauftrag, pädagogische Verantwortung. Die Kamera war in einer auch schulisch genutzten Umkleidung installiert und wäre auch zur Schulzeit aktivierbar gewesen. Wie die künftige „Vorsorge“ der Schulleitung denn aussehen soll, bleibt das große Geheimnis der drei Affen nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.

xxx
5 Jahre zuvor

Als Maßnahmen kann ich mir vorstellen, dass er keinen Sport mehr unterrichten wird, die Schlüssel abgibt und sich eigenmächtig um eine zeitnahe Versetzung kümmert.

Wirklich intelligent war die Umsetzung allerdings auch nicht, weil es heutzutage schon Kameras gibt, die nicht so leicht entdeckt werden werden können.

Alles in Allem haben der Lehrer und die Schülerinnen großes Glück gehabt, ersterer wegen des sehr nachsichtigen Urteils. Bei nur einem gesendeten Bild hätte er eine dicke Strafe aufgebrummt bekommen und vollkommen zurecht den Job und die Pensionsansprüche verloren.