Scheitert der Digitalpakt für die Schulen? Kretschmann: „Was der Bund macht, ist eine Katastrophe“

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STUTTGART. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat heftige Kritik am „Digitalpakt“ geübt – und damit Zweifel daran geschürt, dass das vom Bund versprochene Geld für die Digitalisierung der Schulen in Deutschland überhaupt noch fließt. „Das sind ganz unsinnige Strategien, die nur den Föderalismus aushebeln und nix bringen, außer das Tempo zu verlangsamen“, so erklärte der Grüne.

Will Lehrerstellen abbauen - aber wie viele? Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Grüne NRW / flickr (CC BY-SA 2.0)
Macht Druck: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Grüne NRW / flickr (CC BY-SA 2.0)

Den „Digitalpakt“ hatte die Bundesregierung vor knapp zwei Jahren ankündigt, um die Digitalisierung der Schulen in Deutschland mit fünf Milliarden Euro zu unterstützten – passiert ist seitdem auf Bundesebene praktisch nichts. Zuletzt hatte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) die Abschaffung des sogenannten Kooperationsverbots zur Bedingung gemacht. „Was der Bund macht, ist eine Katastrophe“, sagte Kretschmann nun. „Da werden Fördermittel ins Schaufenster gestellt, und dafür sollen wir die Verfassung ändern und den Bildungsföderalismus abschaffen. Warum geben sie uns nicht einfach das Geld? Wir brauchen in der Bildungspolitik keine Nachhilfe des Bundes. Wir brauchen Steuermittel und keine Programmmittel.“

Kretschmann verteidigte auch die von ihm unterstützte Initiative, Autokonzerne und Schulen bei der digitalen Bildung zusammenzubringen. „Wer soll es sonst machen? Das müssen doch die Leute aus der Praxis machen, die setzen das ja um“, erklärte Kretschmann. „Wenn ein Berufsschüler nachher mit den Maschinen umgehen soll, muss er das doch lernen. Das gehört zum dualen System, um das man uns bei jedem Auslandsbesuch beneidet. Digitalisierung haben viele bisher für ein Schlagwort gehalten – aber sie wälzt jeden Lebensbereich dramatisch um. Alles wird mit allem vernetzt, und darauf muss die Politik reagieren.“ News4teachers / mit Material der dpa

Stillstand beim „Digitalpakt“: Auf der KMK wird es zwischen Karliczek und den Kultusministern krachen – Schulen warten und warten…

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